„Super Tuesday“: Siegesserie für Trump – Haley praktisch chancenlos

Im Vorwahlkampf um die US-Präsidentschaftskandidatur ist der „Super Tuesday“ (05.03.) besonders spannend. Doch dieses Mal schien schon vorher alles klar; zwei Ergebnisse waren dann aber doch überraschend.
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Der ehemalige US-Präsident Trump ist im Kampf der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur nicht mehr zu stoppen. Hier bei einer Rede in seinem Anwesen Mar-a-Lago in West Palm Beach, Florida, am 05.03.2024.Foto: Madalina Vasiliu/The Epoch Times
Epoch Times6. März 2024

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat seinen Siegeszug am „Super Tuesday“ fortgesetzt und scheint im Kampf der Republikaner um die Präsidentschaftskandidatur nicht mehr zu stoppen. Bei dem Vorwahl-Marathon in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten zementierte der 77-Jährige seine Spitzenposition.

Auch der demokratische Amtsinhaber Joe Biden, der sich ohne echte Konkurrenz um eine zweite Amtszeit bewirbt, gewann bei den Abstimmungen seiner Partei – einzig im US-Außengebiet Amerikanisch-Samoa gab es eine Überraschung für ihn.

Bei den Vorwahlen der Republikaner war Trump am Dienstag in Kalifornien, North Carolina, Virginia, Tennessee, Oklahoma, Texas, Arkansas, Maine, Alabama, Massachusetts, Colorado und Minnesota erfolgreich, wie mehrere US-Nachrichtensender übereinstimmend unter Berufung auf eigene Hochrechnungen meldeten. Nur in Vermont konnte sich seine Herausforderin Nikki Haley durchsetzen.

Bei den Demokraten konnte Biden, der keinen ernst zu nehmenden Konkurrenten hat, die Vorwahlen in Kalifornien, Iowa, Virginia, North Carolina, Vermont, Oklahoma, Tennessee, Massachusetts, Maine, Arkansas, Texas, Alabama, Colorado und Minnesota gewinnen. Nur in Amerikanisch-Samoa verlor er.

Sowohl Biden als auch Trump haben jetzt mehr als die Hälfte der Delegiertenstimmen sicher, die für die Nominierung ihrer Parteien nötig sind. Biden kommt derzeit auf 994 Delegierte; für die Nominierung der Demokraten werden 1.968 benötigt. Trump hat 715 Delegierte; für die republikanische Nominierung sind 1.215 Delegierte erforderlich.

Rein rechnerisch hat Trump nach dem wichtigen Wahltag die Kandidatur noch nicht in der Tasche, denn die notwendige Delegiertenzahl hat er bisher nicht erreicht. Rein politisch dürfte aber kein Weg mehr an ihm vorbeiführen. Haley hat keine realistischen Chancen, Trump noch gefährlich zu werden – das hat auch der Super-Wahltag am Dienstag noch einmal deutlich gemacht. Damit deutet derzeit alles auf eine Neuauflage des Rennens zwischen Trump und Biden im November hin. Umfragen sagen voraus, dass dies durchaus knapp werden dürfte.

Der Mini-Erfolg für Haley

Trumps Konkurrentin Haley konnte ihren Gegner nur im kleinen Bundesstaat Vermont im Nordosten der USA knapp schlagen. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Auszählung der Stimmen siegte die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in dem liberalen Bundesstaat und holte nach Auszählung fast aller Stimmen gut 50 Prozent. Trump kam auf knapp 46 Prozent, die restlichen Stimmen fielen auf andere Kandidaten.

Für Haley ist der Abend dennoch als eine große Enttäuschung zu werten. Nach ihrem bis dahin einzigem Vorwahlsieg am Sonntag im liberalen Hauptstadtdistrikt Washington dürfte sie sich neuen Schwung für den „Super Tuesday“ erhofft haben. Doch Trump fuhr einen Sieg nach dem anderen ein. Auch im Bundesstaat Virginia, der im Norden an die US-Hauptstadt grenzt und in dem viele Menschen leben, die im demokratisch geprägten Washington arbeiten, war es nicht einmal knapp. In den Bundesstaaten, in denen am „Super Tuesday“ die meisten Delegiertenstimmen zu holen waren, Texas und Kalifornien, gewann Trump ebenfalls mit Leichtigkeit. Nun stellt sich die Frage, ob die 52-Jährige weiter im Rennen bleiben wird.

Trump ruft Republikaner zur Einheit auf

Trump trat am Wahlabend in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida auf und sprach zu seinen Anhängern. Zu diesem Zeitpunkt war Haleys Sieg in Vermont noch nicht bekannt. Trump äußerte sich nicht zu seiner Konkurrentin, rief seine Partei aber zur Einheit auf.

„Wir haben eine großartige republikanische Partei mit enormen Talenten. Und wir wollen Einheit, und wir werden Einheit haben, und es wird sehr schnell gehen“, sagte er.

Die Mini-Klatsche für Biden

Der 81-Jährige Präsident Biden muss zwar aus seiner Partei keine Konkurrenz im Rennen um die Kandidatur fürchten, steht jedoch immer wieder wegen seines hohen Alters in der Kritik. Außerdem sind seine Beliebtheitswerte im Keller.

Ähnlich wie für Trump war der „Super Tuesday“ auch für Biden nicht der makellose Durchmarsch, den sich beide wohl erhofft haben. In Amerikanisch-Samoa setzte sich der Unternehmer Jason Palmer gegen den amtierenden US-Präsidenten durch. Das Ergebnis spielt bei den parteiinternen Vorwahlen kaum eine Rolle. In dem Außengebiet mit weniger als 50.000 Einwohnern, das zu einer winzigen Inselgruppe im Südpazifik gehört, waren nur sechs Delegiertenstimmen zu holen. Für Biden dürfte es dennoch ein Ärgernis sein.  (dpa)



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