Taliban stellen erste Regierungsmitglieder vor

Epoch Times7. September 2021

Drei Wochen nach ihrer Machtübernahme in Afghanistan haben die radikalislamischen Taliban erste Mitglieder ihrer Regierung vorgestellt. Regierungschef wird Mullah Mohammed Hassan Achund, wie Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Kabul sagte. Stellvertretender Regierungschef wird Taliban-Mitbegründer Abdul Ghani Baradar. In Kabul und anderen Städten gab es derweil Proteste gegen die Taliban.

Achund war auch an der ersten Regierung der Miliz beteiligt, die bereits von 1996 bis 2001 an der Macht war. Damals hatte er den Posten des stellvertretenden Außenministers inne. Er steht auf der schwarzen Liste der Vereinten Nationen und war ein enger Verbündeter und politischer Berater von Mullah Omar, dem Gründer und ersten Anführer der Taliban. Nach UN-Angaben galt Achund früher als „einer der effektivsten Taliban-Befehlshaber“.

Baradar hatte insbesondere die Verhandlungen mit den USA im katarischen Doha geleitet, die zum Abzug der ausländischen Truppen aus Afghanistan führten. Auch weitere Schlüsselposten des Kabinetts wurden an führende Vertreter der Miliz vergeben. Mullah Jakub, der Sohn des Taliban-Gründers Mullah Omar, wurde zum Verteidigungsminister ernannt.

Übergangsregierung

Der Posten des Innenministers wurde Siradschuddin Hakkani übertragen, der zugleich stellvertretender Taliban-Chef und Anführer des für den Einsatz von Selbstmordattentätern bekannten Hakkani-Netzwerks innerhalb der Miliz ist. Amir Chan Muttaki, ein weiterer Verhandlungsführer in Doha, wurde zum Außenminister ernannt. Auch er gehörte bereits dem ersten Kabinett der Islamisten an.

Laut Sprecher Mudschahid handelt es sich um eine Interimsregierung. „Das Kabinett ist noch nicht vollständig“, erklärte er. „Wir werden versuchen, Leute aus anderen Teilen des Landes zu holen.“ Die Islamisten hatten die Bekanntgabe einer neuen afghanischen Regierung zuvor mehrfach verschoben.

Sie hatten eine „integrative“ Regierung versprochen, die die komplexe ethnische Zusammensetzung des Landes abbildet. Frauen werden jedoch aller Voraussicht nach von den Führungsposten ausgeschlossen sein.

Proteste gegen den neuen Machthaber

Neben gesellschaftlichem Widerstand stehen die Taliban vor der Herausforderung, die bereits zuvor weitgehend von internationaler Hilfe abhängige und seit ihrer Machtübernahme zusätzlich gelähmte Wirtschaft aufzubauen.

Zudem ist die Sicherheitslage unter anderem wegen des örtlichen Ablegers der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angespannt. Außerdem droht nach UN-Angaben eine humanitäre Katastrophe in dem Land.

Vereinzelte Proteste in den vergangenen Tagen machten bereits deutlich, dass Teile der Bevölkerung skeptisch sind, ob die Taliban ihr Versprechen einer moderateren Regierung einhalten werden. In mindestens zwei Vierteln von Kabul gingen am Dienstag hunderte Menschen gegen die neuen Machthaber auf die Straße. Taliban-Kämpfer feuerten Warnschüsse ab, um die Demonstrationen aufzulösen.

Afghanische Frauen protestierten vor der Botschaft Pakistans

Vor der Botschaft Pakistans, das wegen seiner Nähe zu den Taliban in der Kritik steht, versammelten sich etwa 70 Menschen – überwiegend Frauen. „Afghanische Frauen wollen, dass ihr Land frei ist. Sie wollen, dass ihr Land wieder aufgebaut wird. Wir sind müde“, sagte die Demonstrantin Sarah Fahim.

Im Herat wurden bei Protesten nach Angaben eines Arztes zwei Menschen erschossen und acht weitere verletzt. „Sie haben alle Schusswunden“, berichtete der Arzt, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP.

Taliban-Sprecher Mudschahid bezeichnete die Proteste als „illegal, solange die Regierungsbüros noch nicht geöffnet und die Gesetze noch nicht verkündet wurden“. Er forderte die Medien auf, nicht über die Demonstrationen zu berichten.

Nach Angaben des Afghanischen Verbands unabhängiger Journalisten (AIJA) wurden 14 afghanische und ausländische Journalisten, die über die Demonstrationen berichteten, von den Taliban vorübergehend festgenommen. Mehrere Journalisten berichteten zudem, sie seien geschlagen oder ihre Ausrüstung sei beschlagnahmt worden. (afp)



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