Washington verhängt Sanktionen gegen Sohn von Syriens Machthaber

Der syrische Staatschef Baschar al-Assad.
Foto: YURI KADOBNOV/AFP/Getty Images
Washington hat Sanktionen gegen den 18-jährigen Sohn des syrischen Machthaber Baschar al-Assad verhängt. Hafis al-Assad darf unter den neuen Beschränkungen weder in die USA einreisen noch Vermögen in dem Land besitzen, wie das US-Außenministerium am Mittwoch erklärte. Die Maßnahmen sind Teil einer im Juni in den USA in Kraft getretenen Regelung, die Finanzsanktionen gegen Einzelpersonen und Organisationen vorsieht.
„Wir werden Baschar al-Assad und dessen Regime weiterhin für Gräueltaten zur Rechenschaft ziehen und gleichzeitig das Andenken an die Opfer lebendig halten“, erklärte Außenminister Mike Pompeo. „Es ist an der Zeit, dass Assads unnötiger, brutaler Krieg ein Ende findet.“
Die Sanktionen gegen Assads Sohn sollen nach Angaben eines hochrangigen US-Beamten verhindern, dass dieser zu einem Werkzeug für seine Familie im Ausland wird. Zudem habe „seine Bedeutung innerhalb der Familie zugenommen“. Erwachsene Kinder führten im Wesentlichen weiterhin Geschäfte im Namen und im Auftrag ihrer sanktionierten Eltern oder anderer erwachsener Verwandter, sagte ein US-Beamter. Washington hatte bereits Sanktionen unter anderem gegen Baschar al-Assad und dessen Frau Asma verhängt.
Insgesamt wurden gegen 14 weitere Menschen und Organisationen neue Sanktionen verhängt. Ebenfalls betroffen ist der syrische Geschäftsmann Wassim Anwar al-Kattan, der an großen Bauprojekten in Damaskus beteiligt ist, sowie die erste Division der syrischen Armee und deren Kommandeur Suheir Taufik al-Assad.
Die Assad-Dynastie beherrscht Syrien seit mehr als einem halben Jahrhundert. Vor 20 Jahren übernahm der damals 34-jährige Baschar al-Assad das Präsidentenamt von seinem Vater Hafis. Im In- und Ausland galt der junge Baath-Politiker, der in Großbritannien studiert hatte, zunächst als Hoffnungsträger. Heute ist Syrien international isoliert, weite Teile des Landes sind vom Krieg zerstört, die Wirtschaft am Boden. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung leben nach Angaben des Welternährungsprogramms in Armut. (afp)
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