WHO meldet mehr Fälle von Papageienkrankheit

Nach Angaben der Weltgesundheitsbehörde ist der Anstieg stärker als üblich, das Risiko wird aber als gering eingeschätzt. Im Durchschnitt werden in Deutschland 15 erkrankte Menschen pro Jahr registriert.
Die in Mittel- und Südamerika beheimatete Papageien-Art Ara wurde im Wuppertaler Zoo zum Zootier des Jahres 2023 gekürt. Die Wahl ist Teil einer Artenschutzkampagne, die vor allem Bewusstsein und Aufmerksamkeit für stark gefährdete Tierarten schaffen soll.
Papageien sind die Namensgeber einer grippeähnlichen Erkrankung, bei der die WHO eine steigende Zahl registriert hat.Foto: Ann-Marie Utz/dpa
Von 13. März 2024

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vermeldet eine gestiegene Anzahl von Fällen der Papageienkrankheit (Ornithose). Aus mehreren europäischen Ländern habe es mehr Fälle gegeben als üblich, teilt die WHO auf ihrer Internetseite mit.

Betroffene entwickelten eine Lungenentzündung

Demnach meldeten neben Deutschland auch Österreich, Schweden, Niederlande und Dänemark einen Anstieg, der seit Jahresende „besonders ausgeprägt“ war. Insgesamt seien bisher fünf Menschen an der Krankheit gestorben, vier in Dänemark, einer in den Niederlanden. Aufgrund der vorliegenden Informationen schätzt die WHO das Risiko als gering ein.

Deutschland hat laut WHO im Dezember 2023 fünf Fälle gemeldet, insgesamt erhöhte sich die Zahl für das komplette vergangene Jahr damit auf 14 Erkrankte. In diesem Jahr (Stand 20. Februar) gab es weitere fünf bestätigte Fälle (insgesamt 19 seit Anfang 2023).

Aktuell gibt es keine Angaben zu regionalen Schwerpunkten. Stärker betroffen war 2023 die Region um Hannover. Fast alle Betroffenen (18) entwickelten eine Lungenentzündung, 16 mussten ins Krankenhaus.

In den vergangenen fünf Jahren meldete Deutschland laut WHO im Durchschnitt 15 Fälle pro Jahr. Die meisten Fälle gab es demnach 2022 (19), die wenigsten 2019 (11) zu verzeichnen war. Üblicherweise werden etwa null bis zwei Fälle pro Monat gemeldet. Fast drei Viertel aller registrierten Fälle wurden durch Antikörpertests bestätigt. Informationen zur Vogelexposition fehlen laut WHO häufig.

Vier ältere Menschen in Dänemark gestorben

Die meisten Todesfälle gab es bisher in Dänemark. Dort starben laut „Nyheder“ vier Patienten. Alle seien älter 65 Jahre gewesen. Von Ende Dezember bis zum 27. Februar wurden in dem skandinavischen Land 23 Fälle festgestellt, 17 Menschen mussten ins Krankenhaus, 15 erkrankten an einer Lungenentzündung.

Das Statens Serum Institut, das Zentrum des dänischen Gesundheitsdienstes für die Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten, vermutet, dass die Zahl der Infizierten höher ist. Die Papageienkrankheit werde jedoch selten diagnostiziert, da sie im Allgemeinen eine relativ mild verlaufende Krankheit sei.

Symptome wie bei einer Grippe

Wie das „Ärzteblatt“ erklärt, ist das Bakterium Chlamydophila psittaci für die Erkrankung verantwortlich. Es findet sich in verschiedenen Vogelarten, darunter Papageien, Möwen oder Tauben. Um zu erkranken, muss ein unmittelbarer Kontakt mit infizierten Tieren stattgefunden haben.

Auch das Einatmen von Kotstaub, wie es bei einer Reinigung von Käfigen möglich ist, kann ein Auslöser sein. Daher sind laut WHO vor allem Menschen, die mit Tieren arbeiten, betroffen. Die Symptome ähnelten der einer Grippe, daraus könne sich dann aber eine Lungenentzündung entwickeln, schreibt die „Welt“.

Chlamydia psitacci ist laut Infektionsschutzgesetz einer von mehr als 50 meldepflichtigen Krankheitserregern.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion