Wochenrückblick: Bürojob bei der Camorra – falsche Euronoten herstellen (Teil 1)

Einsamkeit macht hungrig; Die Bahn schaltet ihre Anzeigetafeln in den Stand-by-Modus. Dubai setzte im März wohl auf künstlich erzeugten Regen und erntete Hagelstürme. Und: Kostet die Google-Suche demnächst etwas? Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten. (Teil 1)
Titelbild
Euros – wie viele davon sind gefälscht?Foto: iStock
Von 13. April 2024

Internet, was ist das?

Unter den 16- bis 74-Jährigen gab es vergangenes Jahr knapp 3,1 Millionen sogenannte Offliner. Sie waren noch nie online gewesen, erklärt das Statistische Bundesamt. Das entspricht rund fünf Prozent dieser Altersgruppe. Im Vorjahr waren es 3,4 Millionen. Am größten war der Anteil derer, die das Internet noch nie genutzt haben, in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen: Hier war gut ein Siebtel (15 Prozent) offline. In der Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen hatten knapp fünf Prozent das Internet noch nie genutzt. Bei den 16- bis 44-Jährigen gab es noch zwei Prozent Offliner. Im EU-Durchschnitt lag der Anteil laut Eurostat im Jahr 2023 bei sechs Prozent. Laut Schätzungen der Internationalen Fernmeldeunion der Vereinten Nationen (ITU) waren im Jahr 2023 rund 33 Prozent der Weltbevölkerung offline – 2,6 Milliarden Menschen weltweit.

Ungewöhnlicher Bürojob

In der süditalienischen Millionenstadt Neapel hat die Polizei einen Geldfälscherring der Camorra ausgehoben, der sich an normale Bürozeiten hielt. Wie die Polizei mitteilte, nahm sie rund 60 Menschen fest, die im Auftrag der neapolitanischen Mafia tätig gewesen sein sollen – zu Arbeitszeiten zwischen 9:00 und 17:00 Uhr unter der Woche und bis 13:00 Uhr an Samstagen. Sie sollen 20-, 50- und 100-Euro-Banknoten im Wert von insgesamt sechs Millionen Euro hergestellt und später nach Frankreich, Spanien und Griechenland geschmuggelt haben. Die Geldscheine wurden zudem in unterschiedliche Qualitätsklassen unterteilt. Für die 50-Euro-Scheine sollen etwa die Güteklassen „Maradona“ und „Pelé“ vergeben worden sein: Nach dem 2020 verstorbenen argentinischen Fußballweltstar Diego Armando Maradona, der in Neapel bis heute wie ein Heiliger verehrt wird, und nach dem in Neapel weit weniger populären brasilianischen Weltfußballer, der Ende 2022 verstarb.

Schulterklopfen hilft – zumindest im Basketball

Laut einer Studie kann Schulterklopfen im Basketball Stress abbauen und so zu besseren Wurfleistungen beitragen. Die Sportpsychologin Christiane Büttner von der Universität Basel untersuchte mit Kollegen von der Universität Kaiserslautern-Landau und der Purdue University doppelte Freiwürfe, die nach Fouls zugesprochen werden. Sie gehören zu den stressigsten Momenten im Basketball und sind oft spielentscheidend. Insgesamt wurden 835 Freiwurf-Paare aus 60 Spielen analysiert. Dabei wurde beobachtet, wie viele der Teamkollegen die Werfer vor ihrem zweiten Wurf etwa durch Schulterklopfen oder einen Händedruck berührt hatten. Die Berührungen hatten einen messbaren Einfluss auf die Erfolgsquote des zweiten Wurfes – allerdings nur dann, wenn der erste Versuch danebengegangen war.

Der Pacific Surfliner von Amtrak. Im Sommer – dieses Bild entstand an einem Wintertag – ist der Strand an der Westküste bei San Clemente, Kalifornien, voller Menschen. Foto: iStock

Küstenerosion gewinnt gegen Eisenbahn

An der Küste Südkaliforniens, USA, befindet sich eine der schönsten Eisenbahnrouten der Welt, die Pacific Surfliner. Immer öfter wird die beliebte Amtrak-Eisenbahnstrecke auf den Klippen von San Diego durch Los Angeles bis zur kalifornischen Zentralküste (rund 565 Kilometer) durch die Natur beeinträchtigt. Manche befürchten, dass Teile der Strecke in den Ozean abrutschen könnten. Stürme, die auf die Strände treffen, Erosion, Erdrutsche und bröckelnde Klippen lassen die Ingenieure überlegen, ob nicht der Bau neuer Tunnel oder mancherorts eine Verlegung ins Landesinnere angebracht ist. Die Vorhaben stoßen auf Widerstand, besonders im gehobenen Vorort Del Mar in San Diego. Die Bewohner wollen keine Güter- oder Personenzüge unter ihren Häusern. Bisher behilft sich die Region mit Betonmauern, Stahlankern und Felsbrocken, um der Wucht des Meeres etwas entgegenzusetzen. Die Reparaturkosten gehen in die Millionen.

Einsamkeit macht hungrig

Wie gehen Gehirn und Psyche von Frauen mit sozialer Isolation um und welche Auswirkungen hat dies auf ihre Gesundheit? Diese Frage stellten sich US-amerikanische Forscher, insbesondere im Hinblick auf die Corona-Pandemie und Homeoffice. Die Antwort: Sozial isolierte Frauen essen tendenziell ungesünder, besitzen oft eine höhere Fettmasse und weisen unkontrollierte Essgewohnheiten wie Heißhunger auf. Dies kann schließlich wiederum zu Angst oder Depressionen führen und dazu, noch mehr zu essen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, plädieren die Forscher dafür, dass betroffene Frauen verstärkt soziale Verbindungen zu anderen suchen und aufbauen sollten.

Stand-by-Modus an der Anzeigetafel

In den Hauptbahnhöfen von Düsseldorf, Leipzig, Ludwigshafen am Rhein, Augsburg, Aschaffenburg, Berlin-Lichtenberg, Westerland auf Sylt, Dessau und Frankfurt am Main Messe ist es schon zu sehen. Besser gesagt, nichts zu sehen. Manchmal sind nämlich die Anzeigetafeln für die nächsten einfahrenden Züge schwarz geschaltet. Es ist nichts zu lesen. Das ist keine technische Störung, sondern eine bewusste zeitweise Abschaltung. Das Unternehmen will damit Energie sparen. „Rund 1800 Geräte an Stationen in ganz Deutschland schalten in Zeiten ohne Zugverkehr selbstständig die Hintergrundbeleuchtung aus. Weitere sollen folgen“. Damit sinke der Verbrauch einer Tafel auf rund ein Drittel des normalen Stromverbrauchs. „Bei wichtigen Ankündigungen und Hinweisen erwachen die Anzeiger sofort aus dem Schlaf. In der Regel ist dies 15 Minuten nach der letzten Abfahrt und bis zu 30 Minuten vor der nächsten Abfahrt eines Zuges der Fall“, verspricht die Bahn.

Pendler bahnen sich nach heftigen Regenfällen am 10. März 2024 in Dubai ihren Weg durch eine überflutete Straße. Foto: -/AFP via Getty Images

Auffällig viel Regen

Dubai setzte wohl im März auf künstlichen Regen, sogenannte Wolkenimpfungen, auch Cloud Seeding genannt. Flugzeuge feuern dabei Silberjodid, Trockeneis oder Stickstoffpartikel in die Wolken, damit diese sich stärker abregnen. 2017 stellten die Emirate dafür 17 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Seit März ist in Dubai und Abu Dhabi auffällig viel Regen gefallen und hat die Städte vielerorts mit Hagelstürmen und Regen unter Wasser gesetzt. Behörden forderten die Bewohner auf, nicht nach draußen zu gehen.

Kostet Google demnächst etwas?

Google erwägt, für bestimmte Funktionen, die auf einer künstlichen Intelligenz (KI) beruhen, künftig Gebühren zu nehmen. Es könnten kostenpflichtige Abonnementdienste entstehen, schreibt die „Financial Times“. Das würde eine grundlegende Änderung im Geschäft von Google bedeuten und Nutzer der Suchmaschine müssten das erste Mal direkt etwas zahlen. Die herkömmliche Suche soll weiterhin kostenlos bleiben.

Was kostet die Mütterrente?

Die Mütterrente I und II kostet jährlich rund 12,9 Milliarden Euro. Laut der Deutschen Rentenversicherung Bund entfallen für das zweite Jahr der Kindererziehungszeit (Mütterrente I) 8,6 Milliarden Euro. Die Kosten für das weitere halbe Jahr Kindererziehungszeit (Mütterrente II) liegen demnach bei 4,3 Milliarden Euro. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2022. Die Mütterrente war 2014 eingeführt worden. Mit ihr wurde die angerechnete Erziehungszeit von zwölf auf 24 Monate erhöht. Seit Einführung der Mütterrente II wird den betroffenen Rentenbeziehern ein weiteres halbes Jahr angerechnet.

Vor einigen Tagen ist in der Flensburger Förde ein Buckelwal gesichtet worden.

Vor einigen Tagen ist in der Flensburger Förde ein Buckelwal gesichtet worden. Foto: Jan Philip Leon/dpa

Industrieproduktion steigt leicht

Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im Februar gesteigert. Gegenüber Januar erhöhte sich die Gesamtherstellung um 2,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Es ist der zweite Anstieg in Folge. Der Zuwachs im Januar fiel zudem etwas besser aus als bisher gedacht. Die Warenherstellung in der Industrie stieg um 1,9 Prozent. Sowohl Investitions- als auch Vorleistungs- und Konsumgüter wurden mehr hergestellt als einen Monat zuvor. Das Plus im Baugewerbe war mit 7,9 Prozent besonders deutlich. Allein die Energieproduktion ging um 6,5 Prozent zurück und belastet damit das Gesamtergebnis.

Heute kaufen, später bezahlen

Jeder vierte Deutsche hat 2023 mittels „Buy now, pay later“ bezahlt. Jüngere nutzen zeitverzögerte Bezahlformen öfter und regelmäßig. Das zeigt eine Umfrage des jüngsten Retail Reports vom Zahlungsdienstleister Adyen. Durchschnittlich wurde die Höhe einer Transaktion mit 281 Euro angegeben. Eine Gefahr ist: Niedrige Raten und die Fälligkeit in der Zukunft können zu unbedachten Käufen verleiten. Wer nicht genau aufpasst, kann schnell den Überblick verlieren und Schulden anhäufen. Eine neue Verbraucherkreditrichtlinie der EU verlangt für die Zukunft klare Informationen über die Kredite. Zudem soll auch bei Käufen von Waren unter 200 Euro eine Prüfung der Kreditwürdigkeit durchgeführt werden.

Eiffelturm und Olympische Ringe

Während der Sommerspiele in Paris zieren die Olympischen Ringe den Eiffelturm. Sie werden an der der Seine zugewandten Seite des Wahrzeichens der französischen Hauptstadt zwischen der ersten und zweiten Plattform des 300 Meter hohen Turms angebracht. Die Olympischen Spiele beginnen am 26. Juli mit einer Eröffnungszeremonie auf der Seine. Statt der üblichen Parade durchs Stadion zu Beginn der Spiele werden die Mannschaften in einer kleinen Flotte vor 500.000 Zuschauern auf dem Fluss fahren. Das Olympische Feuer wird während der Spiele im Tuileriengarten nahe dem Louvre brennen.

Hindu-Anhänger nehmen am 9. April 2024 bei einer Prozession zur Feier von „Gudi Padwa“ oder dem Maharashtra-Neujahr in Mumbai teil. Foto: Indranil Mukherjee/AFP über Getty Images

„Dame der Ringe“: Der Ätna kringelt

Europas aktivster Vulkan macht derzeit ganz neu von sich reden: Der mehr als 3.300 Meter hohe Ätna pustet derzeit weiße Rauchkringel aus, die weit in den Himmel steigen. Es sind für den Vulkan ungewöhnlich friedfertige Szenen. Die vulkanischen Wirbelringe kommen aus einem neu entstandenen Krater am Südostkrater. Sie entstehen durch kleine Explosionen von Gasblasen in einem engen Schlund oberhalb einer Magmakammer. Das Phänomen kam bisher eher selten vor – und wenn, dann nicht in einer solchen Anzahl. Seit der Öffnung des neuen Schlunds wurden schon Tausende Ringe gesichtet. Von Einheimischen bekam der Ätna daher nun in Anlehnung an den Roman „Herr der Ringe“ deshalb jetzt den Namen „Dame der Ringe“ verpasst – im Italienischen ist ein Berg (la montagna) weiblich.



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