51 Verletzte nach Blitzeinschlag bei „Rock am Ring“

Nach dem Blitzeinschlag beim Musikfestival „Rock am Ring“ in der Osteifel hat die Polizei die Zahl der Verletzten von 42 auf 51 korrigiert. „15 sind schwer verletzt worden. Zwei davon wurden erfolgreich reanimiert“, sagte ein Polizeisprecher.
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Schlammschlacht: Nach einem Gewitter ist das Gelände völlig aufgeweicht.Foto: Thomas Frey/dpa
Epoch Times4. Juni 2016

Nach dem Blitzeinschlag beim Musikfestival „Rock am Ring“ in der Osteifel hat die Polizei die Zahl der Verletzten von 42 auf 51 korrigiert. „15 sind schwer verletzt worden. Zwei davon wurden erfolgreich reanimiert“, sagte ein Polizeisprecher. 

Die Wiederbelebung sei nach Auskunft des Deutschen Roten Kreuzes vorläufig erfolgreich gewesen. Kurz nach dem Unglück war zunächst von acht Verletzten die Rede gewesen.

Ein Gewitter hatte sich direkt über das Festival geschoben. Die Live-Auftritte wurden etwa eineinhalb Stunden lang unterbrochen. Rund 90 000 Fans mussten zum Beginn des dreitägigen Musikspektakels auf dem Flugplatz Mendig erst einmal ausharren. Starkregen zerstörte zahlreiche Zelte. Ein Polizeihubschrauber kreiste über den völlig verschlammten Wiesen.

Eine Sprecherin der Veranstalter wies Spekulationen zurück, das dreitägige Festival könne wegen möglicher weiterer Gewitter an diesem Samstag und Sonntag ganz abgebrochen werden. Im vergangenen Jahr hatte das Wetter ebenfalls üble Folgen – nach Blitzeinschlägen wurden bei „Rock am Ring“ 33 Menschen verletzt.

Starker Regen führte am Freitag in einigen Regionen – vor allem in Süddeutschland – abermals zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern. In Bayern war der Landkreis Weilheim-Schongau besonders betroffen. Aus Baden-Württemberg wurden Überschwemmungen aus mehreren Kreisen gemeldet.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Freitagabend vor teils kräftigen Schauern und Gewittern im äußersten Süden und im Westen Deutschlands gewarnt. „Aufgrund der langsamen Verlagerung muss mit Starkregen von teils mehr als 25 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit gerechnet werden“, hieß es. Im Westen sei die Hagelgefahr erhöht.

Auch das parallel zu „Rock am Ring“ stattfindende Festival „Rock im Park“ in Nürnberg (Bayern) hatte am Freitag bei wolkenverhangenem Himmel und mit einem Regenschauer begonnen. In Gummistiefeln und kurzen Hosen tanzten die Festivalbesucher in Pfützen.

„Rock am Ring“ und „Rock im Park“ präsentieren mehr als 80 Bands mit einem breiten Stilmix auf mehreren Bühnen. Zu den Höhepunkten zählen die US-Rocker Red Hot Chili Peppers und die Heavy-Metal-Legende Black Sabbath.

Im oberbayerischen Kreis Weilheim-Schongau fielen nach Angaben des DWD in München binnen zwei Stunden mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter. In den Nachbargemeinden Peißenberg und Hohenpeißenberg waren nach Polizeiangaben mehrere Straßen so stark überflutet, dass sie komplett gesperrt werden mussten.

In der Gemeinde Lauben im Unterallgäu kam es nach Starkregen zu einem Hangrutsch. Wie die Polizei mitteilte, wurde ein Auto gegen ein Wohnhaus gedrückt. „Im weiteren Verlaufe ergoss sich eine kleine Schlammlawine durch das Anwesen, welches derzeit nicht mehr bewohnbar ist.“

Auch in Nordrhein-Westfalen gab es wieder Unwetter. In Hamm am Rand des Ruhrgebiets fuhr die Feuerwehr nach dem Durchzug von Starkregen und heftigen Windböen am späten Nachmittag 50 Einsätze, wie ein Sprecher berichtete. Bäume waren umgestürzt und auf Dächer gefallen, Dachziegel wurden losgerissen. Die Feuerwehr musste ein Baugerüst sichern. Außerdem wurde das Fest „Hammer Summer“ abgesagt. Von Verletzten wurde hier nichts bekannt.

Meteorologen zeigten sich überrascht von der Heftigkeit der Unwetter in Deutschland. Ausmaß und Dauer seien „absolut außergewöhnlich“, schrieben Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in einem Zwischenbericht. Seit Fronleichnam am 26. Mai beherrsche die Großwetterlage „Tief Mitteleuropa“ das Wetter in Deutschland. Eine solche Wetterlage habe auch die Jahrhunderthochwasser 2013 in Süddeutschland und 2002 an der Elbe ausgelöst.

In den von Unwettern besonders heftig getroffenen Gebieten in Niederbayern und Baden-Württemberg gingen am Freitag derweil die Aufräumarbeiten weiter. In Niederbayern stieg die Zahl der Toten nach der Flutkatstrophe vom Mittwoch auf sieben.



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