„#allesaufdentisch“: Künstler und Wissenschaftler fordern „Runden Tisch“

Zahlreiche Wissenschaftler und Künstler beteiligen sich an einer Aktion, die an die #allesdichtmachen-Künstlerproteste erinnert. Sie wollen das Gespräch über verschiedenste mit der Pandemie verbundene Themen suchen und fordern einen „Runden Tisch“ für das Corona-Krisenmanagement mit verschiedenen Wissenschaftlern und ihren Meinungen.
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Symbolbild.Foto: Istockphoto/coffeekai
Epoch Times2. Oktober 2021

Die 53 Künstler-Videos im April um den Corona-Maßnahmen-Protest der Aktion „#allesdichtmachen“ eröffnete erstmals die Diskussion um die Corona-Maßnahmen einer breiten Basis. Die Video-Protestaktion setzte sich mit „Ironie und Satire“ kritisch mit den Maßnahmen auseinander.

Nach einer Flut von Kritik und Vorwürfen und vereinzelt sogar von Gewaltaufrufen und Morddrohungen gegen Künstler, löschten einige Schauspieler ihre Videos aus dem Netz, wie es in einer Stellungnahme einiger Vertreter der Aktion heißt. Nicht weil sich die Künstler von ihren Statements distanzierten, sondern weil sie den Shitstorm nicht aushalten konnten und Angst um ihre Familien hatten.

„Was wir hier erleben, sind eingeübte Rituale: die Empörung, die Cancel Culture“, erklärte Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer später und dankte im TV einem der Hauptakteure für seinen Mut, die Debatte um die Maßnahmen anzuregen: „Danke, Herr Liefers, für diese Aktion.“

Mediziner und Künstler melden sich zu Wort

Nun gibt es eine ähnlich aufgebaute Aktion, die durchaus auch an die Künstler-Proteste vom April erinnern mag. Einige Gesichter davon sind auch diesmal dabei, wie etwa die Schauspieler Volker Bruch, Nina Proll und Wotan Wilke Möhring. Auf der Internetseite der Aktion „#allesaufdentisch“ sind zahlreiche Videos mit rund 20-minütigen Gesprächen von Wissenschaftlern und Künstlern für den Dialog um die Corona-Krise zu sehen.

Über die Teilnehmer heißt es, dass es sich bei ihnen um einen „losen Zusammenschluss von Menschen“ handle, denen die politische und gesellschaftliche Zukunft unseres Landes und der Welt am Herzen liege. Jeder sei nur für seine eigenen Aussagen verantwortlich.

Bei der Herstellung des Projektes habe es weder Kooperation mit anderen Parteien gegeben noch eine außenstehende Finanzierung, heißt es weiter. Sie seien Mitglieder der Medizin, Virologie, Epidemiologie, Psychologie sowie den Rechtswissenschaften, Ökonomie und Ethik und die beteiligten Künstler seien Theater-, Film- und Fernsehschaffende, Musiker, Schriftsteller und bildende Künstler.

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Einige der Videos blieben durch Platzhalter ersetzt, weil die entsprechenden zum Statement eingeladenen Wissenschaftler oder Künstler ihre Teilnahme abgesagt haben, wie etwa RKI-Chef Lothar Wieler und andere. Manche haben erst gar nicht geantwortet, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Virologe Christian Drosten, SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach oder STIKO-Chef Thomas Mertens, um nur einige Beispiele zu nennen.

„Runder Tisch“ gefordert

Zum Hintergrund der Aktion heißt es auf der Website: „Mit zunehmender Sorge beobachten wir die Entwicklung des politischen Handelns in der Corona-Krise. Viele ExpertInnen wurden bisher in der öffentlichen Corona-Debatte nicht gehört. Wir wünschen uns einen breit­gefächerten, fakten­basierten, offenen und sachlichen Diskurs und auch eine ebensolche Auseinander­setzung mit den Videos.“

Die dargestellten Personen des öffentlichen Lebens und Unterzeichner der Aktion fordern mit ihrer Aktion einen regelmäßig stattfindenden „Runden Tisch“ für das Corona-Krisenmanagement. Dazu sollen Wissenschaftler verschiedener Disziplinen eingeladen werden, die dann ihre unterschiedlichen Standpunkte „interdisziplinär und evidenzbasiert diskutieren und anschließend die Politik beraten“.

Wichtig sei, dass in diesem Gremium auch WissenschaftlerInnen gehört werden, die nicht in institutioneller staatlicher Abhängigkeit stehen. Sämtliche Ergebnisse und daraus resultierende Maßnahmen sollen transparent mit allen BürgerInnen kommuniziert werden. (sm)



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