Ost-West-Lohnunterschied: Arbeitnehmer in Ostdeutschland verdienen 17 Prozent weniger

Ostdeutsche verdienen nach wie vor deutlich weniger als Westdeutsche. Wie die Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag mitteilte, sind Löhne in den neuen Bundesländern 16,9 Prozent geringer als in Westdeutschland.
Titelbild
operator repairs a machine in an industrial plant with tools - pneumatics and hydraulics
Epoch Times1. Oktober 2019

Beschäftigte in Ostdeutschland verdienen nach wie vor deutlich weniger als im Westen. Wie eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag vor dem Tag der Deutschen Einheit ergab, sind Löhne in den neuen Bundesländern bei gleichem Geschlecht und „vergleichbarer Berufserfahrung“ 16,9 Prozent geringer als in Westdeutschland.

Unterteilt man die Berufe nach dem Qualifikationsniveau, beträgt der Abstand bei fachlich ausgerichteten Tätigkeiten 17,4 Prozent“, erklärte die Stiftung – darunter fallen die meisten Ausbildungsberufe.

Bei „akademisch geprägten Berufen“ beträgt der Gehaltsrückstand demnach 15,4 Prozent. Die Ergebnisse basieren auf einer Auswertung von fast 175.000 Datensätzen des Stiftungsportals Lohnspiegel.de.

Während in Brandenburg „aufgrund des prosperierenden Berliner Umlandes“ der Rückstand zum Westen mit 13,9 Prozent am geringsten ausfällt, ist Sachsen mit 18,2 Prozent das Schlusslicht der Studie.

In Berlin, das sich aufgrund seiner Sonderstellung nicht eindeutig zuordnen lässt, beträgt der Rückstand zum Westen 4,5 Prozent“, erklärten die Studienautoren.

„Bei den Tariflöhnen haben die Gewerkschaften inzwischen eine weitgehende Angleichung zwischen Ost und West durchsetzen können“, fügten sie hinzu, „aber Tarifverträge können nur da wirken, wo sie auch verbindlich angewendet werden“. Die Stiftung berief sich hierbei auf Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, nach denen 2018 „nur 45 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten nach einem Tarifvertrag bezahlt“ worden seien, „im Westen waren es hingegen 56 Prozent“. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion