„Besser und engmaschiger“: Schäfer-Gümbel will schärfere Kontrollen für Waffenbesitzer

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Thorsten Schäfer-Gümbel.Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times24. Juli 2019

Als Konsequenz auf den mutmaßlich rassistisch motivierten Mordanschlag auf einen Eritreer im hessischen Wächtersbach fordert der kommissarische SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel schärfere Kontrollen für Waffenbesitzer. „Ich habe in meiner Studentenzeit als Aushilfe beim Landkreis Gießen gearbeitet und für das Ordnungsamt Waffenbesitzkarten digitalisiert. Seitdem habe ich einen Eindruck, wie groß die Waffenbestände in Deutschland immer noch sind“, sagte Schäfer-Gümbel den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Donnerstagsausgaben).

Die Kontrolle von Waffenbesitzern in Deutschland müsse „besser und engmaschiger werden“. Es gehe dabei „explizit nicht darum, Sportschützen oder Jäger zu traktieren, aber ich fordere, die Waffen von objektiv unzuverlässigen Personen wie Reichsbürgern und Rechtsextremen konsequent einzuziehen“, so der kommissarische SPD-Chef weiter.

Schäfer-Gümbel, der auch Vorsitzender der Hessen-SPD ist, appellierte an die Bevölkerung, bei angekündigten Gewalttaten immer die Polizei zu informieren. „Wenn jemand wie der spätere Schütze von Wächtersbach am Stammtisch öffentlich damit prahlt, was er vorhat, dann muss man die Behörden darüber informieren – auch wenn es unangenehm ist“, sagte der SPD-Politiker. Angekündigte Gewalttaten „als Prahlerei abzutun“ gehe „überhaupt nicht“, so Schäfer-Gümbel weiter. Das sei die bittere Lehre aus Fällen wie dem in Wächtersbach oder dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke.

Demokraten bräuchten mehr Zivilcourage

Nicht nur der Staat sei gefordert, „bei Rechtsextremen genau hinzusehen“, so der kommissarische SPD-Chef. „Wir brauchen auch mehr Zivilcourage der Demokraten in unserem Land“, sagte Schäfer-Gümbel den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“.

Am Montag hatte ein 55-jähriger Deutscher in Wächtersbach (Main-Kinzig-Kreis) mutmaßlich auf einen 26 Jahre alten Mann aus Eritrea geschossen, ihn schwer verletzt und sich dann selbst in den Kopf geschossen. Die Ermittler gehen nach bisherigen Erkenntnissen „ganz klar von einem fremdenfeindlichen Motiv aus“. Laut Medienberichten soll der Mann die Tat in einer Kneipe angekündigt haben. (dts)



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