Bundesregierung: Keine Dublin-Überstellung nach Ungarn seit 2017, lediglich fünf nach Griechenland

Nach Ungarn gab es seit Mai 2017 keine Dublin-Überstellungen von Migranten mehr, nach Griechenland nur fünf. Die deutschen Behörden verlangen "einzelfallbezogene Zusicherungen über eine rechtskonforme Behandlung überstellter Asylsuchender" von beiden Ländern, diese wurden meist nicht ausgestellt.
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Migranten im Bahnhof von Keleti in Budapest, Ungarn, am 30. August 2015.Foto: iStock
Epoch Times1. Juli 2018

Ungarn hat seit mehr als einem Jahr keine Dublin-Überstellung ermöglicht. Seit Mai 2017 konnte die Bundesrepublik bis zum Stand 26. Juni 2018 keinen einzigen aus Ungarn nach Deutschland gereisten Asylbewerber zurückbringen, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Linke-Anfrage hervorgeht, über die die „Welt“ berichtet.

Zwar wäre Ungarn grundsätzlich zur Rücknahme bereit, doch wegen der prekären Unterbringung in dem Land verlangen die deutschen Behörden im Falle Ungarns „einzelfallbezogene Zusicherungen über eine rechtskonforme Behandlung überstellter Asylsuchender“.

Diese individuelle Zusicherung hat Ungarn seit mehr als einem Jahr in keinem einzigen Fall zugesendet.

Im laufenden Jahr haben die deutschen Behörden 531 Übernahmeersuchen bis Ende Mai an die ungarische Seite gerichtet.

Ähnliche Probleme gibt es bei der Rücküberstellung in Griechenland. Auch von Athen erwartet die Bundesregierung vor jeder Überstellung eine individuelle Zusicherung, dass der Asylbewerber in angemessenen Aufnahmezentren untergebracht wird und entsprechend den Standards der EU-Gesetzgebung behandelt wird.

Doch Athen sendete im laufenden Jahr bis Ende Mai erst 36 dieser individuellen Einverständniserklärungen zurück, wie die Bundesregierung in der „Welt“ vorliegenden Antwort berichtet. Deutschland hatte im selben Zeitraum 1.714 Überstellungsersuchen gestellt. Tatsächlich überstellt wurden nur fünf Migranten. (dts)



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