Cem Özdemir: Özil gibt sich für einen Autokraten hin
Der Ex-Fußballnationalspieler Mesut Özil hat letzten Freitag den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gebeten, sein Trauzeuge zu werden. Im Sommer plant Özil das in der Türkei lebende 25-jährige Model Amine Gülşe zu heiraten. Dies berichtete die „Bild“ unter Berufung auf die türkische Zeitung „Hürriyet“ .
Laut der türkischen Zeitung hätten Özil und Amine Erdogan am Freitag auf dem Istanbuler Flughafen im Regierungsterminal getroffen. Davon werden auch Fotos gezeigt. Am Ende des Gesprächs soll Özil die Hochzeitseinladung ausgesprochen und Erdogan gebeten haben, sein Trauzeuge zu werden.
In der Vergangenheit hat der türkische Staatschef bereits auf Hochzeiten von Sportstars wie Arda Turan (32/Basaksehir, früher FC Barcelona), Emer Belezoglu ( 38/Basaksehir) oder Ex-HSV-Star Gökhan Töre (27, Besiktas Istanbul) das Amt des Trauzeugen übernommen.
Özdemir: „Ich finde das unangemessen.“
Kritisch sieht das Grünen-Politiker Cem Özdemir. Gegenüber „Bild“ äußerte er sich:
„Ehemalige und aktive Nationalspieler haben eine Vorbildfunktion und müssen sich fragen, ob sie dieser gerecht werden, wenn sie sich für Autokraten hergeben, die sich auf Kosten ihres Landes bereichern und Andersdenkende in Kerkern verschwinden lassen.“
Im Nachhinein sei die Entscheidung richtig gewesen, dass Mesut Özil nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft spiele, so der Politiker weiter.
Als Özil am 22. Juli 2018 via Social-Media-Statement aus der Nationalmannschaft zurücktrat, nachdem er sich mit Präsident Erdogan hatte fotografieren lassen, betonte er damals, es sei ihm bei dem Foto nicht um Politik oder um Wahlen gegangen, sondern darum, das höchste Amt des Landes seiner Familie zu respektieren.
Özil spielt derzeit beim Londoner Fußballclub FC Arsenal. Sein Vertrag dort läuft noch bis 2021. (nh)
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