Erneut bundesweit Proteste „gegen Rechts“ erwartet

München, Köln, Berlin: Schon gestern gingen Hunderttausende auf die Straßen, um sich für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus stark zu machen. Heute soll nun wieder protestiert werden.
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Menschen versammeln sich am 20. Januar 2024 in Frankfurt, Deutschland, um gegen die AfD zu protestieren. Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich bis zu 50.000 Menschen an der Demonstration auf dem Römerberg, dem Paulsplatz und der Einkaufsstraße Zeil.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times21. Januar 2024

Bundesweit werden heute erneut Tausende Menschen bei Demonstrationen gegen die AfD erwartet. Nachdem bereits am Freitag und Samstag in zahlreichen Städten Menschen auf die Straßen gegangen waren, rechneten die Veranstalter der Proteste etwa in München, Köln und Berlin am Sonntag wieder mit vielen Teilnehmern.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser schrieb am Samstagabend mit Blick auf die Proteste: „So viele Menschen, die Gesicht und Haltung zeigen – unsere Demokratie lebt von starken Demokraten wie Euch!“

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, die aus Thüringen stammt, schrieb auf der Plattform X, vormals Twitter: „Halle, Magdeburg, Spremberg, Luckenwalde, Eberswalde, Jena, Leipzig, Dresden, Erfurt, Potsdam. Überall im Osten sind Menschen für Demokratie auf der Straße, die wir 1989 erkämpft haben. Ermutigend! Freu mich über alle, die raus gegangen sind, aber besonders im Osten.“

Mindestens 300.000 Demonstranten bundesweit

In Halle/Saale hatten am Samstag nach offiziellen Angaben rund 16.000 Teilnehmer demonstriert. In Erfurt sprach die Polizei von etwa 9.000 Demonstranten, die Veranstalter von mehr als 10.000.

Nach ersten Zählungen der Polizei und der Veranstalter demonstrierten bundesweit insgesamt mindestens 300.000 Menschen. In einigen Städten lagen noch keine abschließenden Zahlen beider Seiten vor. Allein in Frankfurt am Main und in Hannover waren es nach Angaben von Polizei und Veranstaltern jeweils 35.000 Menschen – ein Motto war „Demokratie verteidigen“.

Am 20. Januar 2024 in Erfurt während einer Kundgebung gegen die AfD. Foto: JENS SCHLUETER/AFP via Getty Images

Proteste am Sonntag

Heute werden nun in weiteren Städten Tausende auf den Straßen erwartet, die sich für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus stark machen wollen. In München rechnet die Polizei mit bis zu 25.000 Menschen. In Köln erwartet das aus mehr als 50 Parteien, Organisationen und Initiativen bestehende Bündnis „Köln stellt sich quer“ rund 10.000 Teilnehmer.

In Berlin ist am Nachmittag ein Protest vor dem Bundestag geplant. Dazu aufgerufen hat ein breites Bündnis unterschiedlicher Organisationen. Laut Polizei sind 1000 Teilnehmer angemeldet.

Auch in vielen weiteren deutschen Städten sind Kundgebungen und Demonstrationen geplant, unter anderem in Chemnitz, Dresden und Neubrandenburg. In Cottbus wird Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bei einer Demonstration am Vormittag erwartet. In Stuttgart waren nach Angaben der Veranstalter bereits am Samstag rund 20.000 Menschen zum Protest gekommen, am Sonntag sollte es dort eine weitere Kundgebung geben.

Dank an die Demonstranten

Das Internationale Auschwitz Komitee dankte den Menschen, die im ganzen Land protestierten. „Überlebende des Holocaust sind all denjenigen, die in diesen Tagen gegen den Hass und die Lügenwelt der Rechtsextremen auf die Straße gehen mehr als dankbar. Sie empfinden diese Demonstrationen als ein machtvolles Zeichen der Bürgerinnen und Bürger und eine Belebung der Demokratie auf die sie lange gehofft und gewartet haben“, teilte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner am Samstagabend mit.

Zuvor hatte auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) den Menschen gedankt, die bundesweit gegen Rechtsextremismus demonstrierten. Das zeige, dass es in der Mitte der Gesellschaft „eine breite Allianz“ gebe, sagte er.

Wüst forderte erneut eine solche „Allianz der Mitte“ auch in der Politik, die sich parteiübergreifend und über alle staatlichen Ebenen hinweg bilden müsse. „Wir brauchen einen Schulterschluss der Demokraten.“

Er bezeichnete die AfD als „brandgefährliche Nazi-Partei“. Auf X, ehemals Twitter, schrieb der CDU-Politiker, die AfD stehe nicht auf dem Boden des Grundgesetzes. „Die AfD ist keine konservative Partei und erst recht keine wertorientierte Partei.“ (dpa/red)



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