Gedenken an die Opfer des NS-Konzentrationslagers Buchenwald

Vor 79 Jahren wurde das NS-Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar von US-Truppen übernommen. Zur Gedenkfeier kamen auch ehemalige Häftlinge an den Ort von Gewalt, Tod und Schrecken zurück.
Gedenkfeier auf dem ehemaligen Appellplatz anlässlich des 79. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald.
Gedenkfeier auf dem ehemaligen Appellplatz anlässlich des 79. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald.Foto: Bodo Schackow/dpa
Epoch Times14. April 2024

In der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar ist der Zehntausenden Opfer des nationalsozialistischen Konzentrationslagers sowie der Lagerbefreiung vor 79 Jahren gedacht worden. Zu der Gedenkfeier kamen am Sonntag Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), der Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos, Naftali Fürst, sowie weitere Überlebende.

Sie hatten den Ort von NS-Gewalt, Tod und Schrecken als Kinder und Jugendliche überlebt. Das KZ Buchenwald war am 11. April 1945 von der US-Armee übernommen worden.

Gegen 10 Uhr an jenem Tag erhielten die verbliebenen SS-Männer den Befehl, das Lager zu verlassen. Das Internationale Lagerkomitee mobilisierte daraufhin seine Widerstandsgruppen und begann, versteckte Waffen zu verteilen. Gegen Mittag flohen die SS-Angehörigen der Kommandantur.

Bewaffnete Häftlinge besetzten dann das Lagertor und überwältigten die letzten verbliebenen SS-Männer. Rund eine Stunde später betraten Aufklärer der 4. und 6. Panzerdivision der 3. US-Armee als erste amerikanische Soldaten das Lager. Insgesamt erlebten an diesem Tag 21.000 Häftlinge ihre Befreiung. Zehntausende waren noch kurz vorher von der SS auf sogenannte Todesmärsche getrieben worden. 

Elf Überlebende der Lager erwartet

Bereits vor der Gedenkfeier hatte Ramelow an die Menschheitsverbrechen erinnert, die von den Nationalsozialisten in Buchenwald und seinen Außenlagern verübt wurden. Insgesamt 139 Außenlager hätten als Instrument der Zwangsarbeit gedient. Die Entmenschlichung von Zwangsarbeitern sei bis heute beispiellos, erklärte Ramelow. „Eine abscheuliche Realität, die nie in Vergessenheit geraten darf und nie verblassen wird.“

Im Mittelpunkt des Gedenkens stand in diesem Jahr die Erinnerung an die Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. Zu den verschiedenen Veranstaltungen in Buchenwald, der ehemaligen KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen sowie in den Außenlagern werden nach Angaben der Gedenkstättenstiftung insgesamt elf Überlebende der Lager aus Israel, Belarus, Frankreich, Polen, Rumänien, den USA und Deutschland erwartet.

In das 1937 errichteten Lager Buchenwald bei Weimar und seine Außenlager hatten die Nationalsozialisten bis 1945 mehr als eine Viertelmillion Menschen aus 50 Ländern verschleppt. 56 000 Menschen wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten, durch Zwangsarbeit oder medizinische Experimente. (dpa/red)



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