Jede zweite Familie hat nur ein Kind – Zahl der Abtreibungen erneut gestiegen

Typischerweise bestand in Deutschland im Jahr 2022 eine Familie aus nicht mehr als vier Personen. Die Zahl der Abtreibungen ist auch im dritten Quartal gestiegen. Die größten Familien gibt es in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
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Schwangerschaft. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times14. Dezember 2023

Der Anteil der Ein-Kind-Familien an allen Familien in Deutschland ist etwas gesunken. Im Jahr 2022 haben in Deutschland rund 11,9 Millionen Familien mit Kindern unter einem Dach gelebt. Davon machten die insgesamt 5,9 Millionen Ein-Kind-Familien die Hälfte oder 50 Prozent aus, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag berichtete.

4,4 Millionen Familien oder 37 Prozent hatten zwei Kinder. In rund 13 Prozent aller Familien – insgesamt eineinhalb Millionen – lebten drei Kinder oder mehr.

Größte Familien in Ba-Wü und NRW

Im Vergleich zu vor zehn Jahren stieg der Anteil der Familien mit mehreren Kindern. 2012 war der Anteil der Ein-Kind-Familien mit 53 Prozent etwas größer gewesen. In 36 Prozent der Familien lebten damals zwei Kinder und in lediglich elf Prozent drei Kinder oder mehr.

Die durchschnittlich größten Familien lebten 2022 in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Eine typische Familie bestand 2022 in Deutschland aus nicht mehr als vier Personen, der Durchschnittswert lag bei 3,44 Personen, so das Bundesamt weiter.

In Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen waren es im Schnitt 3,49 Familienmitglieder, gefolgt von Niedersachsen mit 3,48, Bayern mit 3,47 und Hessen mit 3,46. Die kleinsten Familien lebten 2022 in Mecklenburg-Vorpommern mit 3,24 sowie Thüringen und Brandenburg mit je 3,26.

Zwei von drei Alleinerziehende haben nur ein Kind

Deutlich größer ist der Anteil der Ein-Kind-Familien bei den Alleinerziehenden: 2022 lebten rund zwei Drittel (67 Prozent) der Alleinerziehenden mit einem Kind, knapp 26 Prozent mit zwei Kindern und gut sieben Prozent mit drei oder mehr Kindern.

2012 hatten noch gut 69 Prozent der Alleinerziehenden eine Ein-Kind-Familie, gut 24 Prozent lebten mit zwei Kindern und gut sechs Prozent mit drei oder mehr Kindern.

Zahl der Abtreibungen auch im dritten Quartal gestiegen

Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist weiter gestiegen. Im dritten Quartal 2023 wurden rund 26.600 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet und damit 0,7 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.

Damit flachte der seit dem ersten Quartal 2022 beobachtete Anstieg im Vorjahresvergleich ab, allerdings blieb die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche auf einem hohen Niveau: Im zweiten Quartal hatte es noch 4,5 Prozent mehr Abbrüche als im Vorjahresquartal gegeben.

Die Ursachen für diese Entwicklung seien anhand der Daten nicht bewertbar, so die Statistiker. Insbesondere lägen keine Erkenntnisse über die persönlichen Entscheidungsgründe für einen Schwangerschaftsabbruch nach der Beratungsregelung vor.

Vier Prozent Abbrüche aus medizinischen Gründen oder wegen Sexualdelikten

69 Prozent der Frauen, die im dritten Quartal einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 20 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre, neun Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, drei Prozent waren jünger als 18 Jahre.

Rund 42 Prozent der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht. 96 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen, eine Indikation aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten war in den übrigen vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.

Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (48 Prozent) wurden mit der Absaugmethode durchgeführt, bei 39 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant, davon 83 Prozent in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und 14 Prozent ambulant in Krankenhäusern. (dts/red)



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