Hamburg: Ermittler werten Angriff an Synagoge als antisemitischen Mordversuch

Titelbild
Ein Polizeiauto steht vor der Synagoge „Hohe Weide“ in Hamburg am 5. Oktober 2020, einen Tag nach einem Angriff auf einen jüdischen Studenten.Foto: MORRIS MAC MATZEN/AFP über Getty Images
Epoch Times5. Oktober 2020

Die Ermittler stufen den Spatenangriff auf einen Mann vor einer Synagoge in Hamburg als einen versuchten Mord mit mutmaßlich antisemitischem Hintergrund ein. Das teilten die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft am Montag (5. Oktober) in der Hansestadt mit. In der Hosentasche des direkt nach der Attacke gefassten 29-jährigen Verdächtigen fand sich demnach ein Zettel mit einem handgemalten Hakenkreuz. In dessen Wohnung wurden Datenträger beschlagnahmt.

Die Auswertung der Beweismittel daure noch an, Hinweise auf Mittäter gebe es nicht, erklärten die Behörden. „Aufgrund der derzeitigen Einschätzung der Gesamtumstände ist bei der Tat von einem antisemitisch motiviertem Angriff auszugehen.“ Daher habe auch die für Zentrale für Staatsschutzdelikte bei der Hamburger Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungsarbeit an sich gezogen.

Der 26-Jährige erlitt Kopfverletzungen, ist aber nicht lebensgefährlich verletzt. Er konnte sich den Angaben zufolge in Sicherheit bringen und wurde bis zum Eintreffen von Rettungskräften von Passanten erstversorgt. Beamte, die zum Schutz der Synagoge vor Ort waren und den Vorfall beobachteten, hätten den Angreifer festgenommen.

Der 29-jährige Deutsche war demnach in Berlin gemeldet, lebte aber unangemeldet in Hamburg. Dort wurde in der Nacht zum Montag eine Wohnung durchsucht, in der der sich der Beschuldigte aufgehalten hatte.

Die Gemeinde wollte laut Polizei am Sonntag das Laubhüttenfest Sukkot feiern. Auch das 26 Jahre alte Opfer sei auf dem Weg dorthin gewesen und habe das Gelände gerade betreten wollen. Der 29 Jahre alte Tatverdächtige habe dort offensichtlich gewartet, sagte eine Sprecherin der Polizei. Zu den Motiven könne man noch keine definitiven Aussagen treffen. „Ob die beiden sich kennen, ob es vielleicht sogar noch einen privaten Hintergrund gegeben hat, das kann man nicht sagen.“ (afp/sza)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion