Hunderte Ärzte solidarisieren sich mit zwangsversetztem Gesundheitsamtsleiter Dr. Pürner

In einem offenen Brief an die Regierung Bayerns drückten zahlreiche Ärzte und Wissenschaftler ihre Bestürzung und tiefe Besorgnis über die Versetzung von Dr. Pürner aus. Innerhalb von 24 Stunden unterschrieben bereits über 100 Ärzte den Brief.
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Symbolbild.Foto: Istockphoto
Epoch Times13. November 2020

Nachdem der Leiter des Gesundheitsamtes im bayerischen Aichach-Friedberg, der Epidemiologe Dr. Friedrich Pürner, eine fachliche Kritik an der Corona-Politik der Bayerischen Staatsregierung geübt hatte, wurde Dr. Pürner zunächst ins Gesundheitsministerium beordert. Über den Inhalt des Gesprächs ist von ihm Stillschweigen gefordert worden, berichtete der „BR“.

Zum 9. November wurde Dr. Pürner seines Postens als Leiter des Gesundheitsamtes Aichbach-Friedberg enthoben und ins Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Oberschleißheim versetzt.

Hunderte Ärzte haben sich mittlerweile in einem offenen Brief mit dem Ex-Gesundheitsamtsleiter solidarisiert. Sie fordern, dass Dr. Pürner in sein Amt zurückkehren kann und die Versetzung rückgängig gemacht wird. Initiiert wurde die Aktion von den Münchner Kinder- und Jugendärzten Dr. med. Steffen Rabe und Dr. med. Martin Hirte.

In ihrem Brief kritisieren sie seine Absetzung von der leitenden Funktion am Gesundheitsamt als „inakzeptablen autoritären Versuch, legitime und in der aktuellen Situation besonders notwendige ärztlich-wissenschaftliche Diskussionen zu unterdrücken.“

Die Ärzte erinnern in ihrem Schreiben: Wissenschaft lebe vom Dissens und Diskurs. Eine absolute Wahrheit könne zu keinem Zeitpunkt erhoben werden. Dr. Pürner habe von seinem Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch gemacht und dabei seine beruflichen Pflichten nicht verletzt.

Aktuell zählt die Liste 287 Unterschriften von Ärzten und Wissenschaftlern. Die Namen sind hier einsehbar.

Ein offener Brief von Ärzten und Wissenschaftlern
an die Bayerische Staatsregierung

In der modernen Kultur preist die wissenschaftliche Gemeinschaft

den Dissens als ein Mittel zur Vermehrung des Wissens.

Für den Ur-Faschismus ist Dissens Verrat.

Umberto Eco

 

Wissenschaft lebt ihrem Wesen nach vom Dissens, vom Diskurs – zu keinem Zeitpunkt kann zu irgendeinem wissenschaftlichen Thema der Anspruch einer endgültigen, absoluten und unumstößlichen Erkenntnis oder Wahrheit erhoben werden.

Ein wissenschaftlicher Diskurs muss in einer demokratischen Gesellschaft jederzeit auch öffentlich geführt werden können, vor allem in einer Situation, in der die Politik weitreichende Eingriffe in das menschliche Miteinander und in viele demokratische Grundrechte mit dem Verweis auf „die Wissenschaft“ zu rechtfertigen versucht.

Herr Dr. Friedrich Pürner hat als Wissenschaftler und Arzt von diesem unverbrüchlichen Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch gemacht, ohne dass seine Dienstpflichten als Leiter des Gesundheitsamtes Aichach-Friedberg hierunter gelitten hätten. Die von ihm als Arzt und Epidemiologe geäußerten Positionen zu unter Fachleuten ohnehin umstrittenen Maßnahmen und Verordnungen der bayerischen Regierung waren zu jedem Zeitpunkt wissenschaftlich fundiert und ohne jedes parteipolitische Konnotat.

Seine Absetzung von der leitenden Funktion am Gesundheitsamt und die von ihm selber als „Strafversetzung“ bezeichnete Abordnung an das LGL in Bayern stellt einen in unseren Augen inakzeptablen autoritären Versuch dar, legitime und in der aktuellen Situation besonders notwendige ärztlich-wissenschaftliche Diskussionen zu unterdrücken. Die unzumutbar belastenden Rahmenbedingungen, unter denen diese Maßnahme stattfindet (Wechsel des Tätigkeitsortes binnen einer Woche) legen zudem den Verdacht nahe, dass hier ein Exempel statuiert werden soll, mit gewollt abschreckender Wirkung.

Dieses Vorgehen ist eines freiheitlich-demokratischen Staates in jeder Hinsicht unwürdig!

Als Wissenschaftler und Ärzte bekunden wir hiermit ausdrücklich unsere Solidarität mit Herrn Dr. Pürner und kritisieren die gegen ihn ergriffenen Maßnahmen scharf.

Wir fordern, dass die geplante Versetzung rückgängig gemacht wird und Herr Dr. Pürner in seiner bisherigen Position weiter tätig sein kann.

Wir fordern darüber hinaus von den bayerischen politischen und behördlichen Instanzen einen gelebten Respekt vor der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unserer Gesellschaft und der damit unverzichtbar verbundenen Pluralität von Meinungen und Positionen.“

„Lasst uns das niemals vergessen!“

Pürner selbst erinnerte in einem Tweet an „Das Gelöbnis der Ärzte“ und mahnte: „Lasst uns das niemals vergessen!“

(sm)



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