Kardinal Woelki zu staatlichen Gottesdienst-Verboten: „Können uns als Kirche dagegen nicht wehren“

Innerhalb der christlichen Gemeinden beider Konfessionen gibt es Diskussionen um das Gottesdienst-Verbot zu Ostern. Die Leiter der Amtskirchen rufen zu Gehorsam gegenüber dem Staat auf.
Titelbild
Katholischer Pfarrer in einer MesseFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times8. April 2020

Der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, hat die Gemeinden davor gewarnt, trotz der staatlich verordneten Corona-Restriktionen zu öffentlichen Gottesdiensten mit Austeilung der Kommunion einzuladen. „Wir haben das von einem Staatskirchenrechtler prüfen lassen und haben das juristische Ergebnis bekommen, dass die kommunalpolitisch Verantwortlichen solche Entscheidungen treffen können, dass das rechtsstaatlich ist und dass wir uns als Kirche dagegen nicht wehren können“, sagte Woelki der „Bild-Zeitung“ zu den Klagen einzelner Gemeinden gegen das Gottesdienstverbot. Der Kardinal äußerte die Sorge, dass bei Verstößen gegen die Auflagen „die kommunalen Verantwortlichen die jetzt noch offenen Kirchen schließen“.

Woelki empfindet Schmerz

Er machte deutlich, wie sehr es ihn persönlich schmerzt, dass es erstmals in der christlichen Geschichte Deutschlands keine Gottesdienste zu Ostern gibt: „Das ist etwas, das wir uns nie haben vorstellen können“, so der Kölner Erzbischof. Man habe eine „hohe Verantwortung für das Leben der Menschen und eine hohe gesellschaftliche Verantwortung. Wir wollen dazu beitragen, dass Menschen nicht erkranken“, sagte Woelki der „Bild-Zeitung“.

Taufen und kirchliche Trauungen seien im Erzbistum Köln ebenso ausgesetzt wie Firmungen. Beerdigungen finden statt, aber nur im Kreis ganz weniger Angehöriger. Die entsprechenden Gottesdienste sollen nach Überwindung der Corona-Krise nachgeholt werden. Beichten können unter Wahrung der Abstandsregeln abgenommen werden. Im Einzelfall könne dabei auch die Kommunion gereicht werden. (dts)



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