Klöckner tritt in von Kaufland gesponserter Kochshow auf – FDP fordert Aufklärung

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner will künftig mit Fernsehkoch Johann Laver in einer "Bild"-Sendung auftreten. Bereits im Vorfeld tritt sie dabei gleich in mehrere Fettnäpfchen.
Titelbild
Julia KlöcknerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times4. Mai 2020

Ab kommenden Sonntag startet die „Bild“-Kochsendung „Kochen mit Laver“ – an der Seite des Fernsehkochs steht dann auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner.

Mit nur 25 Euro wollen sie in der ersten Folge ein gesundes und frisches Drei-Gänge-Menü für vier Personen zubereiten. Bereits vor der Ausstrahlung sorgt der Auftritt der Ministerin nach Angaben von  „Focus“ für einige Aufregung.

Wie der Teaser im Internet verrät, sponserte „Kaufland“ die Sendung. Davon will die Ministerin jedoch nichts gewusst haben.

Das Landwirtschaftsministerium äußerte sich zur Kritik: Dass die Kochsendung von einer Supermarktkette gesponsert wird, sei dem Bundesministerium und Klöckner „nicht bekannt“ gewesen – weder im Vorfeld, noch zum Zeitpunkt der Aufzeichnung am 28. April. Das Ministerium geht nach eigenen Angaben „keinerlei Sponsorpartnerschaften“ ein.

Keine Bio-Produkte oder Fleisch aus artgerechter Haltung

Aber das ist offenbar nicht das einzige Fettnäpfchen der Produktion. Im Teaser wird Koch Laver bei seinem Einkauf in einem Kaufland-Markt gezeigt. Die Schutzmaske setzt er auf.

Wie ersichtlich wird, legt er keinen besonderen Wert auf nachhaltige Produkte in Bioqualität oder Fleisch aus artgerechter Haltung, wie die Ministerin in ihren politischen Reden von Bauern und Bürgern immer wieder fordert.


Die Landschaftsministerin äußerte sich dazu: Ziel der Sendung sei es gewesen, für die vielen Familien, die in Zeiten der Corona-Krise vermehrt zu Hause kochen, Tipps für ein „ausgewogenes Essen“ zu geben – auch bei „kleinem Geldbeutel“.

Zweites Ziel sei es gewesen, „ernährungspolitische Themen beim Kochen zu besprechen“. Dazu zählten demnach Vermeidung von Lebensmittelabfällen, Wertschätzung regionaler Produkte und die Preisentwicklung von Obst und Gemüse.

Zudem tragen weder Klöckner noch Laver in der Sendung Schutzmasken oder halten einen Mindestabstand von 1,5 Meter ein.

Aufklärung gefordert

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) fordert Aufklärung in dieser Sache und Konsequenzen aus dem Fall.

„Wenn es stimmen sollte, dass sie von dem Sponsoring durch Kaufland nichts wusste, stellt sich die Frage, wie eine solche Information an ihr vorbeigehen konnte“, sagte Kubicki der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Montagsausgabe). „Julia Klöckner wird dem zuständigen Ausschuss im Deutschen Bundestag hierzu Rede und Antwort stehen müssen“, sagte er.

(afp/nh)



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