Lauterbach kündigt Erleichterungen beim Kinderkrankengeld an – Zahl der Kinderkrankentage verändert

Gesundheitsminister Lauterbach hat neue Vorschriften für den Umgang mit dem Kinderkrankengeld angekündigt. „Unsinnige Bürokratie“ soll beseitigt werden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will bis 2025 ein «Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin» aufbauen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will bis 2025 ein „Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin“ aufbauen.Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Epoch Times22. Oktober 2023

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Erleichterungen für Eltern bei der Beantragung von Kinderkrankengeld angekündigt. „Wir setzen durch, dass Eltern nicht mehr am ersten Tag, an dem das Kind krank ist, zum Arzt laufen müssen, um das Kinderkrankengeld in Anspruch zu nehmen“, sagte Lauterbach der „Bild am Sonntag“. „Das ist unsinnige Bürokratie und belastet Mütter und Väter“, argumentierte der Minister.

Nach Angaben Lauterbachs soll künftig erst ab dem vierten Krankheitstag ein Arztbesuch notwendig sein. Greifen soll die Änderungen „am besten noch in dieser Winter-Erkältungssaison“, sagte der SPD-Politiker.

Für die Pflege eines kranken Kindes unter zwölf Jahren haben Eltern Anspruch auf Freistellung von der Arbeit. Dafür gibt es für eine begrenzte Anzahl von Tagen Kinderkrankengeld.

Die Anzahl der Tage, für die Kinderkrankengeld gezahlt wird, soll laut Lauterbach nicht auf Vor-Corona-Niveau zurückfallen. Statt zehn Tage im Jahr pro Elternteil, wie vor der Pandemie, sollen es künftig 15 Tage sein. Wegen der Pandemie war die Zahl der Kinderkrankentage 2021 auf 30 pro Elternteil erhöht worden.

Mehr Honorar für Hausärzte

Zudem verspricht Lauterbach Hausärzten bis zu 15 Prozent mehr Honorar. „Mit dem Versorgungsstärkungsgesetz, das wir vorgelegt haben und regierungsintern beraten, werden wir ihre Budgetierung aufheben“, so der Minister.

Das mache sich insbesondere in Großstädten wie Berlin und Hamburg bemerkbar. „In Hamburg würden Hausärzte dann 15 Prozent mehr Honorar bekommen. Das macht den Hausarztberuf wieder attraktiver.“ Bei Kinderärzten habe sich die Entbudgetierung bereits positiv ausgewirkt, es entschieden sich wieder mehr dafür, Kinderärzte zu werden.

Der Schritt gehe zwar in die richtige Richtung, sagte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, der Funke Mediengruppe. Grundsätzlich wollten die Ärztinnen und Ärzte von solchen Attestierungspflichten aber befreit werden, da die jeweilige Begründung der Eltern für die Inanspruchnahme der Kinderkrankentage für die Ärzte „oftmals schlichtweg nicht überprüfbar“ sei.

Für erkrankte Kinder bis zwölf Jahren können sich Eltern von der Arbeit freistellen lassen. Die Krankenkasse übernimmt einen Großteil des Verdienstausfalls und zahlt Kinderkrankengeld – in der Regel 90 Prozent des Nettoverdienstes.

(dts/afp)



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