Schleswig-Holstein: Maskenpflicht in Bus und Bahn fällt, Besuchsverbot in Kliniken kehrt zurück

Viele Patienten und krankes Personal bringen eine Paracelsus-Klinik in Schwierigkeiten. Ab Neujahr gibt es jedoch keine Auflagen mehr in Bussen und Bahnen in Schleswig-Holstein.
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In einer Paracelsus-Klinik gilt wieder ein Besuchsverbot.Foto: istock/Natali_Mis
Von 13. Dezember 2022

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Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist die letzte Bastion der Maskenpflicht, doch sie bröckelt zunehmend. Nachdem Bayern in Zügen und Bussen den Mundschutz-Zwang bereits zum 10. Dezember aufgehoben hat, zieht nun Schleswig-Holstein nach. Demgegenüber stehen erneut drastische Auflagen in Kliniken. So hat die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg jetzt wieder ein Besuchsverbot ausgesprochen.

Überprüfung der Einschränkung nach zwei Wochen

Als Grund nennt die Klinikleitung die zunehmende Zahl „isolationspflichtiger Patienten“. Wegen der steigenden Infektionszahlen bitte man darum, bis auf Weiteres von Besuchen abzusehen, heißt es auf der Internetseite. Zwar habe sich die Corona-Lage „etwas entspannt“, doch stünden die Intensivstationen unter Druck.

Es fehle an Personal, das ebenfalls erkrankt sei, sagte Klinikmanager Sebastian Margaschewski, zitiert RTL aus einem Gespräch mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND). Bei Kindern gebe es vermehrte Grippeerkrankungen oder Infektionen mit dem RS-Virus.

Das Verbot gilt seit dem 8. Dezember. Ende kommender Woche soll geschaut werden, ob die Einschränkung wieder aufgehoben werden könne. Solche Maßnahmen nannte Margaschewski wirkungsvoll. Diese Erfahrung habe man in Corona-Zeiten gemacht.

Ein Besuch sei aber in „medizinischen Ausnahmesituationen“ möglich. Dann würden sich die jeweiligen Abteilungen mit den Angehörigen in Verbindung setzen.

Patienten-Ombudsmann nennt Entscheidung „fatal“

Kritik an der Maßnahme äußerte Peter Schildwächter, Ombudsmann der Patienten. Gerade in Corona-Zeiten haben man gesehen, welches Leid ein Besuchsverbot bei einsamen Patienten und besorgten Angehörigen verursacht habe.

„Das ist fatal“, sagte er gegenüber RND. „Wir hatten das doch gerade hinter uns.“ Der Ombudsmann appellierte daher an alle Verantwortlichen, „sehr sorgsam mit diesem drastischen Mittel umzugehen“.

ÖPNV: Keine Masken ab 1. Januar

Derweil fallen die Maskenverordnungen im ÖPNV weiter. Nachdem bereits in Bayern und in Sachsen-Anhalt eine Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung aufgehoben ist, zieht Schleswig-Holstein nach. Das berichtet das Magazin „Spiegel“.

Die Regelung tritt mit Beginn des Jahres 2023 in Kraft. Grundlage für diese Entscheidung war eine Expertenanhörung im Landtag. Vor dem Hintergrund des Infektionsgeschehens setzt die Landesregierung auf Freiwilligkeit und empfiehlt das Tragen einer Maske.

Keine Lösung für alle Bundesländer möglich

„Wir gehen den Weg in Richtung Normalität kontinuierlich weiter“, zitiert der „Spiegel“ Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Die Regierung setze auf Eigenverantwortung, Rücksicht und gesunden Menschenverstand. „Damit sind wir gut durch die Pandemie gekommen.“ Eine einheitliche Lösung mit allen Bundesländern sei aber nicht möglich gewesen.



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