Merkel trifft Chinas Staatschef in Berlin – Tierschützer kritisieren Millionenausgaben für Pandas

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Mittwoch in Berlin mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zusammengekommen. Merkel sagte zur Begrüßung, das Treffen sei eine "gute Gelegenheit", die Beziehungen zwischen Deutschland und China zu erweitern.
Titelbild
Kanzlerin Angela Merkel und Chinas Staatschef Xi Jinping in Berlin. Juli 2017.Foto: Michele Tantussi/Getty Images
Epoch Times5. Juli 2017

+++ Newsticker +++

Menschenrechts-Demo muss außer Sichtweite stattfinden

Vor dem Panda-Staatsakt wurde eine Gruppe von Menschenrechtsdemonstranten von der Polizei eine Straße weiter verwiesen. Die „Gesellschaft für bedrohte Völker“, Falun Gong-Anhänger und Unterstützter von Liu Xiaobo mussten umziehen: Sie wurden aus Sichtweite des berümten Zoo-Elefantentores an die Ecke Kurfürstens./Ansbacher Str. verwiesen.

Tierschützer kritisieren Millionenausgaben für Pandas

Nach der für den Nachmittag erwarteten Eröffnung der Panda-Anlage im Berliner Zoo mit Angela Merkel und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping sind die Bären von morgen an für Besucher zu sehen. China leiht dem Tierpark das Weibchen Meng Meng und das Männchen Jiao Qing zunächst für 15 Jahre. Damit ist der Berliner Zoo derzeit bundesweit der einzige, der Riesenpandas zeigt. Der Zoo rechnet mit großem Besucherinteresse, nennt aber bisher keine Zahlen. Tierschützer kritisieren die Millionenausgaben für die raren Bären. Sie hätten das Geld gern an anderer Stelle eingesetzt gesehen. Das Gehege kostete 9 Mio. Euro, die jährliche Leihgebühr beträgt rund 920.000 Euro – und die teure Bambus-Ernährung kommt noch obendrauf.

Merkel fordert von China Marktzugang für deutsche Unternehmen

Bundeskanzlerin Merkel hat von China einen besseren Marktzugang verlangt. Das sei für deutsche Unternehmen sehr wichtig, sagte sie am Mittwoch am Rande von Gesprächen mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping in Berlin. Mit Blick auf den G20-Gipfel ab Freitag in Hamburg sagte Merkel „schwierige Verhandlungen“ voraus.

Xi betonte, auch Peking strebe eine bessere Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Handel und Finanzwesen an. Die Beziehungen beider Länder seien auf einem „Spitzenniveau“. China ist der fünftgrößte Handelspartner Deutschlands. Beide Länder machten im vergangenen Jahr Geschäfte im Umfang von knapp 170 Milliarden Euro. Allerdings gab es zuletzt Spannungen, Berlin und Peking warfen sich gegenseitig Investitionshindernisse vor.

Zum bevorstehenden Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer sagte Merkel: „20 Staaten zusammenzubringen mit all ihren Entwicklungen und ihren Vorstellungen ist nicht ganz einfach.“ Dank der engen Zusammenarbeit mit China hoffe sie, „manche Klippe noch überwinden“ zu können, wenngleich sie noch nicht wisse, wie das Resultat am Ende aussehe.

Darüber hinaus äußerte Merkel den Willen zur Weiterführung des Menschenrechtsdialogs mit China. „Den müssen wir aus meiner Sicht auch fortsetzen und schauen, dass sich die unterschiedlichen Bereiche der Gesellschaft gut artikulieren können“, sagte die Kanzlerin.

Pandas sollen „Botschafter unserer Freundschaft“ werden

Der chinesische Staatschef Xi Jinping freut sich auf die Eröffnung des neuen Pandahauses im Berliner Zoo. „Es ist für mich eine große Freude, dass der Berliner Zoo ein neues Pandapärchen hat“, sagte Xi am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). „Ich bin überzeugt, dass die beiden Botschafter unserer Freundschaft werden.“

Merkel und Xi wollen am Nachmittag die Bären namens Meng Meng und Jiao Qing im Zoo willkommen heißen. Eineinhalb Wochen nach ihrer Landung in Berlin sind die Tiere dann ab Donnerstag auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Merkel mit Chinas Präsident Xi zusammengekommen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Mittwoch in Berlin mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zusammengekommen. Merkel sagte zur Begrüßung, das Treffen sei eine „gute Gelegenheit“, die Beziehungen zwischen Deutschland und China zu erweitern. Beide Länder könnten dazu beitragen, die „Unruhe in der Welt“ etwas zu besänftigen.

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Bundespräsident Steinmeier empfängt Xi Jinping

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hat am Mittwoch den chinesischen Staatschef Xi Jinping in Berlin empfangen. Xi wurde bei seinem Eintreffen in Schloss Bellevue mit militärischen Ehren begrüßt. Am Vormittag trifft Xi Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Das Treffen des chinesischen Staatschefs mit Merkel dient unter anderem der Vorbereitung des G20-Gipfels in Hamburg, an dem Xi ab Freitag teilnimmt. Nach dem neuerlichen Raketentest Nordkoreas vom Dienstag dürften auch die Spannungen in der Region zur Sprache kommen.

Ab Donnerstag Pandas für alle

Nach schwierigen Verhandlungen und langem Warten ist Berlins neues Pandapärchen nun auch da. Nach der offiziellen Begrüßung der beiden Bären durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Mittwochnachmittag sollen die Tiere der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Fragen und Antworten rund um die Tiere:

WAS MACHT PANDAS SO BESONDERS?

Mit weniger als 2000 Tieren in freier Wildbahn gehört der Große Panda zu den vom Aussterben bedrohten Arten. Nur wenige Zoos weltweit können ihr Publikum mit den niedlichen Bambusfressern locken, darunter war zuletzt keiner in Deutschland. China betrachtet die Ausleihe der Tiere als besondere Freundschaftsbekundung. Das Verleihen von Pandas gilt Peking als Geste des Wohlwollens – die Rede ist auch von Pandadiplomatie.

WIE KAM DER BERLINER ZOO ZU DEM PANDAPAAR?

Von 1980 bis zum Sommer 2012 beherbergte der Zoo insgesamt bereits drei Große Pandas. Das bei den Zoobesuchern beliebte Männchen Bao Bao starb vor fünf Jahren im hohen Alter von 34 Jahren. Paarungsversuche mit den früher verstorbenen Weibchen Tjen Tjen und Yan Yan waren erfolglos geblieben.

Nach dem Tod von Bao Bao begann der Zoo damit, sich um neue Pandas zu bemühen. Seitdem liefen Verhandlungen auf diversen Ebenen. Sogar Bundeskanzlerin Merkel sprach das Thema bei einer ihrer Chinareisen persönlich an.

UNTER WELCHEN BEDINGUNGEN KAMEN DIE TIERE NACH BERLIN?

Zwei Dinge waren den chinesischen Leihgebern besonders wichtig – eine gute Unterbringung der Tiere in Berlin und die Unterstützung der chinesischen Bemühungen zum Schutz wild lebender Pandas. Der Zoo leiht die Tiere für mindestens 15 Jahre. Im Gegenzug zahlt er eine jährliche Gebühr 920.000 Euro im Jahr für beide Tiere.

Zudem flossen zehn Millionen Euro in die neue Unterkunft namens Panda Garden. Die Anlage besteht aus zwei miteinander verbundenen Außen- und Innengehegen und beinhaltet Elemente chinesischer Architektur. Die Tiere bekommen einen eigenen Kletterwald.

WER SIND DIE BEIDEN NEUEN HAUPTSTADTBEWOHNER?

Die Pandas für den Zoo stammen aus der Zuchtstation nahe der Riesenmetropole Chengdu. In der Hoffnung auf einen Paarungserfolg kommen zwei geschlechtsreife Tiere in die Hauptstadt. Das Weibchen Meng Meng ist knapp vier Jahre alt und 77 Kilogramm schwer. Ihr Name lautet übersetzt Träumchen. Der fast sieben Jahre alte Jiao Qing heißt auf Deutsch Schätzchen und wiegt 108 Kilogramm.

Die Tiere überstanden den Transport offenbar gut und lebten sich in den eineinhalb Wochen seit ihrer Ankunft schon ein wenig im Panda Garden ein. Vom Zoo veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen die Bären beim Futtern und Faulenzen im neuen Gehege.

AB WANN SIND DIE TIERE ZU SEHEN?

Nach der Begrüßung durch Kanzlerin Merkel, Chinas Präsidenten Xi und Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Mittwoch können alle Zoogäste die Pandas ab Donnerstag besuchen. Der Zoo richtet zu diesem Anlass ein dreitägiges Fest aus, das die Kultur und Geschichte Chinas zelebriert. (afp/dts/dpa/so)



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