Mitsch spendete 100 Euro an die AfD – JU-Vorsitzender legt Werte-Union-Chef Parteiaustritt nahe

Der Vorsitzende der Jungen Union legt dem Chef der Werte-Union den Parteiaustritt nahe. Alexander Mitsch hatte 2016 100 Euro an die AfD gespendet.
Titelbild
Alexander Mitsch ist Vorsitzender des Verbands Freiheitlich-konservativer Aufbruch in der Union (FKA), in der Kurzform auch als WerteUnion bekannt.Foto:  Uli Deck/dpa
Epoch Times13. Februar 2020

Der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, hat sich von der Werte-Union distanziert und deren Chef Alexander Mitsch wegen dessen Spende an die AfD den Parteiaustritt nahegelegt.

„Konservative haben immer einen Platz innerhalb der Union. Die Frage ist, ob es dafür eine andere Gruppierung, eine Flügelgruppe wie die Werte-Union braucht“, sagte Kuban am Donnerstag in der RTL-Sendung „Guten Morgen Deutschland“.

Ihn persönlich hätten die Berichte über Spenden von Mitsch an die AfD „sehr erschrocken“. Wer Mitsch jetzt noch in seiner Person decke oder in irgendeiner Weise unterstütze, mache sich auch gemein mit der AfD. „Und das ist eine Unterstützung, wo Werte der Union gemimt werden aber am Ende Geld gespendet wird an die Höcke-AfD“, so Kuban. Das könne er nicht unterstützen. „Von daher hab ich überhaupt kein Verständnis dafür. Dieses Verhalten kann man nicht tolerieren und von daher muss sich Herr Mitsch fragen, ob er seinen Platz noch in der CDU hat.“

Mitsch erwog Parteieintritt bei AfD

Mitsch hat vor einigen Jahren Geld an die AfD gespendet und einen Eintritt in die Partei in Betracht gezogen. „Während der Griechenland-Krise habe ich der AfD zweimal gespendet – 20 Euro und 100 Euro – und sogar mit dem Gedanken gespielt, ihr beizutreten“, sagte Mitsch dem ARD-Magazin „Monitor“, wie der WDR am Mittwoch mitteilte. Der Betrag von 100 Euro floss dem „Monitor“-Bericht zufolge im Dezember 2016.

Mitsch änderte seine Meinung nach eigenen Angaben nach „Begegnungen mit und Äußerungen von AfDlern“. Diese seien für ihn so „abschreckend“ gewesen, „dass ich mich entschlossen habe, durch die Gründung der Werteunion klare Kante gegen den immer mehr an Einfluss gewinnenden Rechtsradikalismus in der AfD zu zeigen“.

Die Werteunion sieht sich selbst als „konservative Basisbewegung in der CDU/CSU“. Sie argumentiert, dass die CDU unter Bundeskanzlerin und Ex-Parteichefin Angela Merkel zu weit nach links gerückt sei und wieder konservativere Positionen vertreten müsse. Die Werteunion firmiert als eingetragener Verein und zählt nicht zu den offiziellen Parteigliederungen.

Dem Onlineportal „t-online.de“ sagte Mitsch am Mittwoch zur Ausrichtung der CDU, es gebe „viele Menschen, die wählen die AfD nicht, weil sie Rassisten oder rechtsradikal sind, sondern weil sie enttäuscht sind von der Politik. Die gilt es abzuholen.“ Konkret forderte er, Steuern und Abgaben zu senken sowie die Einwanderung zu begrenzen.

„Das wird ein erster Paukenschlag“

Unterdessen sagte Kuban zu den Berichten über eine Kandidatur von Friedrich Merz für den CDU-Vorsitz und dessen für Donnerstagabend angekündigten Rede: „Wenn Friedrich Merz heute Abend rausgeht, wird das natürlich ein erster Paukenschlag sein. Aber wir werden sehen, wie es am Ende ausgeht.“

Er habe die gute Hoffnung, dass man sich am Ende gemeinsam auf einen Kandidaten einigen könne. „Das würde der CDU in jedem Fall guttun.“ Auf die Frage, ob das Auswahlverfahren der SPD ein Vorbild sei und wie die CDU mit deren Drohung, keinen anderen Kanzler im Bundestag zu wählen, umgehe, sagte Kuban: „Die SPD hat erst mal eine Reise nach Jerusalem gespielt.“

Die CDU sollte diesen Fehler nicht machen und so lange darüber diskutieren, wer überhaupt zur Verfügung stehe, sondern schnell Klarheit schaffen. Das werde auch die Junge Union unterstützen. Man entscheide das als CDU und CSU selbst, wen man als Kanzlerkandidaten aufstelle. „Da brauchen wir keine Ratschläge aus der SPD. Die sollen sich mit sich selbst beschäftigen. Wer nur noch knapp über zehn Prozent hat, hat da viel zu tun“, sagte der JU-Chef. (dts/afp/so)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion