Pfälzer Kino zeigt „Schindlers Liste“: AfD-Mitglieder haben freien Eintritt

Ein Kino in Rheinland-Pfalz sorgt für Aufsehen. Für eine Aufführung des Klassikers "Schindlers Liste" sollen AfD- Mitglieder freien Eintritt bekommen. Die fühlen sich nun einmal mehr verleumdet und diskriminiert.
Titelbild
Oskar-Preisverleihung 1994. "Schindlers Liste" ist in allen Kategorien nominiert.Foto: GREG HARBAUGH/AFP/Getty Images
Epoch Times1. Januar 2019

Das Kino „Cinexx“ im rheinland-pfälzischen Örtchen Hachenburg hat sich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Am 27. Januar 2019 will es den Film „Schindlers Liste“ 25 Jahre nach seiner Uraufführung in Deutschland erneut auf die Leinwand bringen. Das Datum hat man dabei nicht zufällig gewählt, sondern an diesem Tag wird der „Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ begangen.

Im Film „Schindlers Liste “ wird Fabrikant Oskar Schindler unerwartet zum Wohltäter, als er sein gesamtes Vermögen aufwendet, um 1100 Juden aus Auschwitz zu retten.

Der Eintritt für die Vorführung soll sieben Euro kosten – für AfD-Mitglieder ist er frei. Anhänger der Partei sehen das keineswegs als PR-Gag, sondern fühlen sich einmal mehr politisch gegängelt. Die AfD Paderborn kommentiert die Aktion auf Facebook mit den Worten: „Wieder ein Beispiel für die Diskriminierung und Verleumdung politisch Andersdenkender“.

Das Cinexx, dass seither offenbar rege mit Kritik konfrontiert wird, schreibt auf seiner Internetseite dazu erklärend: „Unser Ansinnen ist eindeutig nicht die Ausgrenzung oder Diffamierung der AfD, dass sich so viele stark angegriffen fühlen ist nicht unsere Absicht und für uns unverständlich.

Wir behaupten überhaupt nicht, AfD Wähler seien Nazis – ob sie geschichtliche Aufklärung benötigen, liegt in ihrem eigenen Ermessen. Nach unserer Einschätzung lässt das AfD Parteiprogramm allerdings doch stark auf eine Verharmlosung der damaligen Ereignisse schließen. […]

Gern können Sie auch unsere kommende Filmreihe besuchen, monatlich zeigen wir in Kooperation mit Jugendzentren der Umgebung Filme zum Thema Rechtsradikalismus. Dann beträgt der Eintritt 6€ für Erwachsene, 3€ für Jugendliche.“

Der Spiegel-Ableger „Bento“ telefonierte daraufhin mit Kinobetreiberin Karin Leicher, die zu verstehen gab, dass man das Haus nicht als „linkes Kino“ verstehe. Hier finde man Filme aller Genre.

Einen Bildungsauftrag habe man aber laut Leicher trotzdem: „Mit Migranten, Schulklassen, Kitas und Frauenhäusern gebe es in ihrem Haus oft ähnliche Veranstaltungen. Einmal im Monat zeigt das Cinexx auch aktuelle „unterrichtsrelevante Filme“ für Pädagoginnen und Pädagogen, ebenfalls mit freiem Eintritt“, gibt Bento die Informationen von Leicher wider.

Weiter schreibt Bento, dass im Internet jetzt gegen das Kino gehetzt werde. Leicher verwundere das jedoch nicht weiter: „Der Westerwald hat leider eine ziemlich braune Vergangenheit. Und nun kommen die alle wieder hervorgekrochen“, zitiert das Blatt die Inhaberin. (nmc)



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