SPD-Parteivorsitz: Roth hofft auf Kandidatur von „Elephanten der Partei“

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Der für den SPD-Vorsitz kandidierende Außenstaatsminister Michael Roth.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Juli 2019

Der für den SPD-Vorsitz kandidierende Außenstaatsminister Michael Roth hofft auf eine Kandidatur politischer Schwergewichte für die Parteispitze.

„Ich würde mich freuen, wenn sich noch einige Elefanten der Partei trauen, zu kandidieren“, sagte Roth der „Welt“ (Montagsausgabe).

Zu seiner gemeinsamen Kandidatur mit der nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten Christina Kampmann sagte Roth, beide hätten sich bewusst entschieden, ihr Interesse schnell öffentlich zu machen.

„Wir wollten nicht erst Chancen sondieren, Versuchsballons starten und Hintergrundgespräche führen“, sondern „entschieden dem unwürdigen Eindruck der letzten Wochen entgegentreten, dass scheinbar niemand diese Aufgabe übernehmen will“.

Roth machte deutlich, dass er für die SPD unbequeme Debatten führen wolle. So lehnt er einseitige Lockerungen in der Sanktionspolitik gegenüber Russland durch Deutschland ab.

„Wir haben in Osteuropa souveräne Staaten, und ich kann nicht über die Köpfe der Balten oder Polens hinweg irgendwelche bilateralen Pakte mit Russland schließen. Wir müssen unsere Nachbarn einbinden und zwar auf Augenhöhe. Unser engstes Bündnis ist die EU, die es zusammenzuhalten gilt“, sagte Roth.

Er rief seine Partei dazu auf, eine neue Ostpolitik zu definieren. Die stete Berufung allein auf Willy Brandt sei zu wenig: „Das reicht nicht mehr.“

Anfang Juli hatte offiziell die Bewerbungsfrist für eine neue SPD-Parteispitze begonnen. Bis zum 1. September können sich Interessenten melden. Anschließend stimmen die Mitglieder ab.

Die formale Entscheidung über den künftigen Vorsitz und auch über die Installierung einer Doppelspitze fällt der Parteitag im Dezember.

Roth und Kampmann hatten als erstes Kandidaten-Duo ihre Bewerbung für den SPD-Parteivorsitz angemeldet. Seit dem Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles wird die SPD kommissarisch von Malu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel geleitet. (afp)



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