Heizungsreform
Starker Rückgang: Förderanträge für Einbau von Wärmepumpen brechen ein
In der Wärmewende scheint sich eine Trendwende anzudeuten. Lange zog der Absatz von Wärmepumpen an. Doch nun ist die Anzahl neuer Förderanträge rückläufig.

Überall Wärmepumpen? Daraus dürfte wohl nichts mehr werden.
Foto: iStock
Die Zahl der Förderanträge für den Einbau einer Wärmepumpe ist einem Bericht zufolge von Januar bis April dieses Jahres um 20.000 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Das berichtet das Nachrichtenportal „The Pioneer“ am Montag unter Berufung auf Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das die Anträge für die Bundesförderung bearbeitet.
Demnach wurden von Januar bis April vergangenen Jahres 52.941 Anträge auf Förderungen für Wärmepumpen eingereicht. Im gleichen Zeitraum dieses Jahres waren es demnach nur noch 32.921 Anträge. Dies ist ein Rückgang um rund 38 Prozent.
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Ziel nun schwerer erreichbar
Damit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sein ursprüngliches Ziel von jährlich 500.000 Wärmepumpen bis 2024 erreicht, müsste die Anzahl dieses Jahr eigentlich um rund 50 Prozent auf rund 350.000 Neuanlagen zulegen. Im vergangenen Jahr stieg der Absatz von Wärmepumpen (ohne Warmwasser) laut Bundesverband für Wärmepumpen auf 236.000 an.
Die Gründe für den Rückgang könnten in der begrenzten Netzkapazität liegen. So meldete etwa Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia bereits im Mai, dass in vielen Fällen die bereits installierten Wärmepumpen nicht in Betrieb gehen konnten, weil schlicht zu wenig Strom in den Netzen zur Verfügung stand. Ein weiterer Grund könnte der hohe Preis einer Wärmepumpe sein. Diese kostet im Schnitt rund das Dreifache wie eine herkömmliche Gastherme.
Die Fraktionsspitzen der Ampelkoalition hatten sich vergangene Woche nach langem Streit darauf geeinigt, den Gesetzentwurf für neue Vorgaben für Heizungsanlagen in den Bundestag einzubringen. Eine Reihe von Fragen zu den Regeln für neue Heizungen sind jedoch noch offen.
Der auch innerhalb der Regierungskoalition umstrittene Entwurf zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht vor, dass neue Heizungen künftig zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Klassische Öl- und Gasheizungen können dies nur in Verbindung etwa mit einer Wärmepumpe oder einer Pelletheizung leisten. Ist jedoch ein Fernwärmeanschluss absehbar, könnten alte Öl- und Gaskessel bis zur Fertigstellung längerfristig durch neue ersetzt werden. (AFP/mf)
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