Tausende Kilometer Stromautobahnen: BNetzA bemüht sich um Genehmigungen
Damit die Energiewende funktioniert, muss auch das deutsche Stromnetz massiv ausgebaut werden. Vor allem die Hochspannungsleitungen mit 380 Kilovolt sind vermehrt nötig, um die großen Strommengen, die die vielen Wind- und Solaranlagen zu Spitzenzeiten liefern, zu transportieren.
Das sieht auch die Bundesnetzagentur (BNetzA). Am 26. Juni veröffentlichte diese eine Übersicht zum aktuellen Stand des Stromnetzausbaues, die auch die zu erwartenden Fortschritte ihrer Genehmigungsverfahren zeigt.
4.400 Kilometer bis 2025 geplant
Nach derzeitigem Stand will die BNetzA bis Ende 2025 insgesamt 4.400 Kilometer Hochspannungsleitungen genehmigen. Aktuell sind für etwa 440 Kilometer die Verfahren vollständig abgeschlossen.
Diese Verzehnfachung will die BNetzA schrittweise erreichen. Bis Ende dieses Jahres ist in etwa eine Verdoppelung auf 900 Kilometer vorgesehen und ab Mitte 2024 soll die Zahl der Genehmigungen zum Bau deutlich ansteigen. Bis Ende 2024 seien dann laut der Übersicht der Agentur die Genehmigungen für 2.800 Kilometer erteilt.
Bis 2030 weitere Tausende Kilometer
Die Bundesnetzagentur plant in ihrer neuen Übersicht noch fünf Jahre weiter. Bis 2030 liegt eine Prognose für die geplanten Inbetriebnahmen der Hochspannungsleitungen vor. Der gesamte Netzausbaubedarf in Deutschland liegt bei rund 14.000 Kilometern dieser großen Trassen.
Dabei ist die Bundesnetzagentur für die Genehmigung von rund 7.400 Kilometern zuständig – dies betrifft vor allem Vorhaben, die durch mehrere Bundesländer verlaufen. Über die anderen Strecken bestimmen die Länderbehörden.
Ab Mitte 2024 werde die Zahl der Genehmigungen deutlich ansteigen, insbesondere für die geplanten Bauvorhaben Ultranet, SuedLink und SuedOstLink.
„Wir kommen gut voran und nutzen alle Möglichkeiten, die Verfahren zu beschleunigen“, sagte Netzagentur-Chef Klaus Müller laut der „Zeit“. Bisher würden Fortschritte zwar nur „in einzelnen Leitungsabschnitten sichtbar“, sagte Müller mit Blick auf die aktuell noch niedrige Zahl an genehmigten Strecken. Ab 2024 wolle die BNetzA dann aber im großen Umfang Baugenehmigungen erteilen.
Leitungen auch unter der Erde verlegt
Die Netzbetreiber planen, wie auch teilweise bisher, viele Stromautobahnen unterirdisch zu verlegen, damit diese nicht allzu sehr das Landschaftsbild prägen. Allerdings kommt von manchen Bürgerinitiativen immer wieder Kritik und Widerstand; auch Klagen wurden angedroht, berichtet die „Tagesschau“. Dies ist ein Grund dafür, dass der von Bundespolitik und Wirtschaft schon seit Langem geforderte Ausbau von Hochspannungsleitungen in Deutschland bisher eher schleppend vorankommt.
Im Vergleich zu Freileitungen sind Erdkabel meist teurer. Diese Mehrkosten tragen die Netznutzer, also die Wirtschaft und alle Verbraucher, über die Netzentgelte.
Auf der Website von VDE ist eine Karte des aktuell installierten „Deutschen Höchstspannungsnetzes“ zu finden. Sie umfasst die Höchstspannungsleitungen mit 380 und 220 Kilovolt, die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung(HGÜ)-Leitungen, die Interkonnektoren und Offshore-Netzanbindungen der vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission, Amprion, TenneT TSO und TransnetBW.
Künftig will die Bundesnetzagentur die Übersicht stetig aktualisieren, sodass Interessierte die Fortschritte beim Netzausbau nachvollziehen können. Laut „t-online“ will die Bundesnetzagentur mit den nun veröffentlichten Zahlen signalisieren, dass die Genehmigungen bald an Tempo aufnehmen werden.
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