Wegen Angriffskrieg-Rede? Aktivist Heiko Schöning drei Stunden in Berlin festgesetzt

Der Reserveoffizier, Arzt und Autor Heiko Schöning ist am Sonntag kurz vor seiner Friedensdemo-Rede in Berlin stundenlang von der Polizei festgesetzt worden. Später konnte er doch noch sprechen – und kündigte Strafanzeige gegen jene ausgespähten Offiziere an, die über Taurus-Angriffe im Ausland gesprochen hatten.
Titelbild
Das Symbolbild zeigt die Rückansicht einer Uniformjacke mit der Aufschrift „Polizei“ (Archiv).Foto: via dts Nachrichtenagentur
Von 11. März 2024

Der Arzt und Autor Heiko Schöning ist am Sonntag, 10. März 2024, von der Berliner Polizei davon abgehalten worden, die Eröffnungsrede zur Anti-Kriegsdemonstration „Frieden statt Kriegstreiberei“ im Regierungsviertel zu halten. Nach drei Stunden in Gewahrsam ließen ihn die Beamten wieder frei.

Zuvor hatte er sich nach eigenen Angaben schon rund zwei Stunden am Kundgebungsplatz in Höhe des Sowjetischen Ehrenmals unweit des Brandenburger Tors aufgehalten. Dabei habe er „freundlich mit den Polizisten gesprochen“, erklärte Schöning in einem Interview mit dem Sender „AUF1“.

Etwa zehn Minuten vor seinem geplanten Auftritt hätten Polizisten ihn dann gefragt, ob er „zu einer Personenfeststellung“ mitkommen wolle. Das habe er höflich unter dem Hinweis verneint, dass er zu den Mitorganisatoren gehöre und gleich sprechen wolle. Außerdem habe er den Beamten, die ihn ohnehin namentlich gekannt hätten, schon vorher seinen Personalausweis gezeigt.

Anlasslos „brutal mitgenommen“

Trotzdem habe ihn die Polizei nach seinem Nein „brutal mitgenommen“. Sie hätten ihn derart „nach vorne“ gedrängt und geschubst, dass er „das Gleichgewicht nach vorne fast verloren“ hätte. Da die Polizisten seine Arme festgehalten hätten, habe die Gefahr bestanden, aufs Gesicht zu fallen. „So musste ich halt versuchen, das Gleichgewicht zu behandeln [sic], und daraus hat man eine Straftat für mich gemacht“.

Dieser Moment ist auf „YouTube“ kaum zu erkennen, dafür aber die Sekunden danach: Ein Video auf dem X-Kanal seines Rechtsbeistands Markus Haintz (auch auf „YouTube“) zeigt, wie Schöning ziemlich unsanft zu einem Polizeitransporter geführt wird, während einige Passanten Pressevertreter herbeirufen. Schöning selbst verlangt den Grund seiner Festnahme zu erfahren, eine Antwort ist nicht zu hören. Auf dem X-Kanal von Stefan Homburg  ist die gleiche Szene etwas gekürzt aus der Perspektive eines anderen Filmers zu sehen, der Schöning unablässig beschimpft.

Schöning vermutet politische Motive

„Es war offensichtlich politisch, dass man verhindern wollte, dass ich spreche“, erklärte Schöning gegenüber „AUF1“-Reporter Roy Grassmann (Video auf X). Es habe sich um „eine Farce“ gehandelt. Man habe ihn fünfzehn Kilometer weit „nach Hohenschönhausen“ in eine „ehemalige Anlage der Staatssicherheit, der Stasi“ verbracht. Es sei „einiges konstruiert worden“. Er sei durchsucht, sein Smartphone sei ihm abgenommen worden. Als er nachgefragt habe, warum man ihn überhaupt festgenommen habe, habe er die Antwort bekommen, dass das „zu Ihrer und unserer Sicherheit“ geschehen sei. Dann habe man ihn an einen noch entlegeneren Ort gebracht.

Nach drei Stunden sei er zum Kundgebungsort zurückgekehrt, wo es mit seiner Rede „gerade noch so eben geklappt“ habe (Video auf X). „Viel wichtiger als solche Events“ seien aber „die Inhalte“, sagte Schöning. Er werde nämlich jene „deutschen Generäle“ anzeigen, die aus seiner Sicht „einen Angriff auf eine ausländische Brücke geplant“ hätten.

Schöning bezog sich auf eine vor gut einer Woche geleakte Webex-Konferenz von Mitte Februar 2024, bei der sich vier Bundeswehroffiziere über den Einsatz von Taurus-Marschflugkörpern zur Unterstützung der Ukraine unterhalten hatten. Dabei wurde auch die Krimbrücke als mögliches Ziel genannt. Das Gespräch war vom russischen Geheimdienst abgehört worden.

Nach Einschätzung von Schöning belegt der Mitschnitt die Planung eines Angriffskrieges. Das wäre nach Artikel 26 (1) des Grundgesetzes „unter Strafe zu stellen“, auch wenn der entsprechende Paragraf 80 („Friedensverrat“) nicht mehr existiere. Er werde Strafanzeige gegen den Luftwaffenchef Ingo Gerhartz und gegen Brigadegeneral Frank Gräfe stellen: „Denn die haben diesen Angriffskrieg geplant“, so Schöning.

Die Berliner Polizei wollte auf Nachfrage der Epoch Times „aus persönlichkeits- und datenschutzrechtlichen Gründen“ nichts Näheres über die Festnahme von Heiko Schöning mitteilen.

Ein gut dreistündiger Videomitschnitt der „Frieden statt Kriegstreiberei“-Demonstration vom 10. März 2024 ist auf dem YouTube-Kanal „Ungelogen TV“  zu sehen.

Pistorius hält zu seinen Spitzenoffizieren

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sprach am 5. März 2024 vor der Presse im Kontext des Webex-Leaks von einem „individuellen Anwendungsfehler“ (Video auf X). Für ihn bestand der Skandal weniger in dem Gesprächsgegenstand seiner Generäle und Offiziere, sondern vielmehr in der Tatsache, dass Russland die Konferenz mitgeschnitten und veröffentlicht hatte. Es habe sich um einen „Zufallstreffer im Rahmen einer breit angelegten, gestreuten Vorgehensweise“ gehandelt, so Pistorius nach Angaben des „RedaktionsNetzwerks Deutschland“ (RND).

Mit Stand 5. März habe er kein Verfahren gegen die beteiligten Offiziere eingeleitet, sondern nur „disziplinarische Vorermittlungen“ unterschrieben. Erst wenn deren Ergebnisse vorlägen, wolle er über ein Verfahren entscheiden. Auf Nachfrage habe Pistorius allerdings bereits klargestellt, dass er „niemanden meiner besten Offiziere Putins Spielen opfern“ werde, so das RND.

Zur Person: Heiko Schöning

Der Hamburger Reserveoffizier, Arzt, Autor und Aktivist Heiko Schöning recherchiert seit Jahren gegen mutmaßliche staatliche Korruption und eventuelle Beziehungen zur Pharmaindustrie und anderen Organisationen. Nach Informationen von „Kla.tv“ studierte er nach seiner Offizierslaufbahn Medizin an der Charité Berlin, in England und Australien, arbeitete in der Immunologie und in einem nicht näher bezeichneten „Universitätszentrum für Medizintechnik“. Später habe er „Bundesabgeordnete, hohe Beamte und Medienschaffende“ in einer ebenfalls nicht genannten Suchtklinik betreut.

Im November 2021 beleuchtete Schöning in seinem Buch „GAME OVER: COVID-19 / ANTHRAX-01“ laut „Kla.tv“ die Hintergründe des Ausbruchs der „Corona-Pandemie“ im Jahr 2020. Er habe die Krise bereits 2019 kommen sehen und öffentlich angekündigt. Etwa ein halbes Jahr nach dem ersten Lockdown in Deutschland, am 26. September 2020, war Schöning am „Speakers’ Corner“ des Londoner Hyde Parks verhaftet und eingesperrt worden (Video auf „BitChute“). Eigenen Angaben zufolge war er auch schon bei einer Demonstration in Bremen einen Tag lang festgehalten worden.

Schöning gründete nach Angaben von „Psiram“ am 31. Mai 2020 in Stuttgart auch den Außerparlamentarischen Corona-Untersuchungsausschuss. Er engagiert sich auch im Team der Ärzte für Aufklärung. Nach Angaben des Nachrichtenportals „Uncutnews.ch“ ist Schöning unter anderem Vizepräsident der World Freedom Alliance.

Im Dezember 2023 erschien Schönings zweites Buch „Angriff aufs Mikrobiom: Game Over II“, in dem er sich mit Biowaffen, multiresistenten Bakterien, Antibiotika und Probiotika in Nahrungsmitteln auseinandersetzt.



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