Moskau: Haben Schule in Syrien nicht angegriffen – EU verhängt Sanktionen gegen Assad-Vertraute

Nach einem Luftangriff auf eine syrische Schule mit 22 getöteten Kindern bestreitet Russland jedwede Verantwortung. Die Videoaufnahmen, die verbreitet wurden, sind aus verschiedenen Situationen zusammengestellt und wurden an unterschiedlichen Orten aufgenommen. Ein aktuelle Drohnenaufnahme bewies: "Wie die Fotos zeigen, gibt es keinerlei Beschädigungen an der Schule oder den umliegenden Gebäuden, die von Bombeneinschlägen herrühren könnten."
Titelbild
Kinder in SyrienFoto: ABD DOUMANY/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Oktober 2016

Nach einem Luftangriff auf eine syrische Schule mit 22 getöteten Kindern weist Russland jedwede Verantwortung zurück. „Die Russische Föderation hat mit dieser schrecklichen Tragödie nichts zu tun“, sagte am Donnerstag in Moskau die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Der Generaldirektor des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Anthony Lake, sprach angesichts von 22 toten Kindern sowie sechs getöteten Lehrern von einem möglichen Kriegsverbrechen.

Berichte arabischer und westlicher Medien über eine russische Beteiligung seien „eine Lüge“, sagte Sacharowa. Zuvor hatte Russlands UN-Botschafter Witali Tschurkin in New York nicht ausschließen wollen, dass die Luftwaffe seines Landes involviert gewesen sein könnte. „Ich muss nun erst mal abwarten, was unser Verteidigungsminister dazu sagt.“

Kein einziges russisches Flugzeug war zu dem Termin dort

„Um die Meldungen der UNICEF genau zu prüfen, haben russische Spezialisten die Gesamtsituation und die zur Verfügung stehenden Informationen analysiert. Am fraglichen Tag, Mittwoch 26. Oktober, hat sich kein einziges Flugzeug Russlands im angegebenen Raum befunden – so der offizielle Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums Igor Konaschenkow“, schreibt „kaliningrad-domizil“.

Und weiter: „Die Videoaufnahmen, die durch eine Reihe westlicher Medien verbreitet werden, sind aus verschiedenen Situationen zusammenmontiert worden und bestehen aus mehr als zehn Abschnitten, die zu verschiedenen Zeiten, an unterschiedlichen Orten mit unterschiedlicher Technik aufgenommen worden sind.“

Weiterhin wurde am Donnerstag eine Drohne dorthin geschickt, um die aktuelle Situation aufzunehmen und zu vergleichen. Ergebnis: „Wie die Fotos zeigen, gibt es keinerlei Beschädigungen an der Schule oder den umliegenden Gebäuden, die von Bombeneinschlägen herrühren könnten.“

Unicef: Schwerster Angriff auf eine Schule

Die Streitkräfte des Machthabers Baschar al-Assad werden im Kampf gegen Rebellen von der russischen Armee unterstützt. „Sollte der Angriff vorsätzlich ausgeführt worden sein, wäre er ein Kriegsverbrechen“, sagte Unicef-Generaldirektor Lake. Er sprach von dem wohl schwersten Angriff auf eine Schule seit Beginn des Syrien-Kriegs. (Siehe auch: Amnesty wirft US-Koalition „wahllose Angriffe“ in Syrien vor – Mindestens 300 Zivilisten bei Luftangriffen getötet)

„Es ist entsetzlich, dass die Liste der bombardierten Krankenhäuser, Gesundheitsstationen, Schulen von Woche zu Woche länger wird“, erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef-Deutschland. Nach Unicef-Angaben wurden seit Beginn des Krieges im Frühjahr 2011 in Syrien mehr als 4000 Schulen angegriffen. Jede dritte Schule im Land sei außer Betrieb, weil sie zerstört, beschädigt oder zweckentfremdet wurde.

Die Provinz Idlib wird von dem islamistischen Rebellenbündnis Dschaisch al-Fateh (Armee der Eroberung) kontrolliert. Ihm gehören unter anderem die Dschihadisten der Fateh-al-Scham-Front an, die bis zu ihrer selbsterklärten Abspaltung vom Terrornetzwerk Al-Kaida Al-Nusra-Front hieß. Nach Angaben der Beobachtungsstelle ist Idlib in den vergangenen Woche verstärkt bombardiert worden.

Auch Rebellen beschossen nach Angaben der amtlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana eine Schule in der umkämpften Metropole Aleppo, wobei drei Kinder getötet und 14 weitere verletzt worden seien. Demnach schlug am Donnerstag eine Rakete in einer staatlichen Schule im Stadtteil Schahba ein. Die Rebellen feuern regelmäßig selbst gebaute Raketen in den Westen der Stadt, die oft Zivilisten töten.

Als Reaktion auf die anhaltende Bombardierung Aleppos belegte die EU weitere Vertraute und Anhänger von Assad mit Sanktionen. Wie der EU-Rat in Brüssel mitteilte, wurden gegen zehn Syrer Einreise- und Vermögenssperren verhängt. Damit stünden insgesamt 217 Syrer auf der EU-Sanktionsliste. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion