Unicef fordert: „Kalifatskinder“ nicht pauschal als Terroristen behandeln

Die Unicef hat dazu aufgerufen, Kinder aus dem Herrschaftsgebiet der Islamisten nicht pauschal als Terroristen zu behandeln.
Titelbild
Ein Kind von Islamisten.Foto: DELIL SOULEIMAN/AFP/Getty Images
Epoch Times11. März 2019

Das UN-Kinderhilfswerk (Unicef) hat dazu aufgerufen, Kinder aus dem letzten Herrschaftsgebiet der IS-Dschihadisten nicht pauschal als Terroristen zu behandeln.

Diese Kinder seien von Stigmatisierung bedroht, und immer deutlicher sei die Botschaft zu vernehmen, dass diese Kinder „nicht erwünscht“ seien, sagte Unicef-Regionaldirektor Geert Cappelaere am Montag in Beirut.

Cappelaeres Sorge gilt jenen Kindern, die in jüngster Zeit mit ihren islamistischen Familien aus der letzten Bastion des Islamischen Staates (IS) in Syrien geflohen sind. Deren Schicksal dürfe niemanden gleichgültig lassen, sagte er.

Nach Unicef-Angaben halten sich derzeit etwa 3000 Kinder aus 43 Ländern im Al-Hol-Flüchtlingslager in der Nähe der letzten IS-Hochburg Baghus im Nordosten Syriens auf. Die Zahl vertriebener syrischer und irakischer Kinder, die mit dem IS in Zusammenhang gebracht werden, ist demnach noch höher. Die Gesellschaft müsse sich um die Eingliederung dieser Kinder kümmern.

Einen vergleichbaren Fall habe es Mitte der 90er Jahre beim Völkermord in Ruanda gegeben, sagte Cappelaere. Dort sei es gelungen, tausende Kinder, deren Umfeld an Gräueltaten beteiligt gewesen sei, in die Gemeinschaft zu integrieren. Eine solche Lösung erfordere „politischen Mut und Engagement“.

Der Unicef-Regionaldirektor äußerte sich bei der Vorstellung einer neuen CD mit Kinderliedern aus Anlass von acht Jahren Krieg in Syrien. Seit dessen Beginn im März 2011 wurden mehr als 360.000 Menschen getötet und über die Hälfte der Vorkriegsbevölkerung von 20 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. (afp)



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