Bayern-Basketballer wollen nächste Euroleague-Gala

In der vorigen Saison waren die Bayern-Basketballer noch regelmäßig vorgeführt worden. Die Zeiten sind vorbei: Den Münchnern gelang ein Sahne-Start in diese Saison der Eliteliga. Nach zwei Auswärts-Coups soll nun beim nächsten Ex-Champion gejubelt werden.
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Die Basketballer des FC Bayern München gewannen zuletzt viermal in Folge in der Euroleague.Foto: Andreas Gora/dpa/dpa
Epoch Times27. Oktober 2020

Andrea Trinchieri wollte den Moment so richtig genießen. „Weck mich bloß nicht auf!“, witzelte der Trainer der Bayern-Basketballer, als er jüngst auf die kurze, aber beachtliche Siegesserie in der Euroleague angesprochen wurde.

Die Münchner reisen nach vier Erfolgen nacheinander als Spitzenreiter der europäischen Eliteliga zum Gastspiel in dieser Woche bei Real Madrid. Angst flößt der einstige Euroleague-Champion den formstarken Münchner nicht ein. „Wir wissen ja, wie wir die Spiele gewinnen können und dass wir die Qualität haben gegen jede Mannschaft“, meinte Kapitän Nihad Djedovic.

Das sind ganz neue Töne bei den Bayern, die in der wegen Corona abgebrochenen Saison 2019/20 noch das zweitschlechteste Team im kontinentalen Spitzenwettbewerb waren. Dass die Münchner derzeit nach fünf von 34 Hauptrundenspielen die Tabelle anführen, ist außergewöhnlich für deutsche Teams, die zum Abschluss der Vorrunde noch nie zu den besten Acht Europas gehörten. Doch die Verpflichtung von Coach Trinchieri und ein maßgeblicher Kaderumbau haben aus dem Verliererteam zumindest vorerst eine Top-Truppe geformt.

Und diese ist gefordert wie noch kaum ein deutsches Team. Neben dem XXL-Spielplan in der Euroleague samt aufwendiger Flugreise quer über den Kontinent hatten die Münchner zuletzt die Partien im nationalen Pokal zu spielen – am Sonntag und Montag sogar zweimal innerhalb von gut 24 Stunden. Nach einer vorigen Niederlage gegen medi Bayreuth müssen sie dabei um die Final-Foul-Qualifikation bangen.

Zeit zum Hadern haben die Korbjäger von Isar aber nicht vor dem Trip in die spanische Hauptstadt. Die Siegeseuphorie sollte die Strapazen vor dem Match am Donnerstag (21.00 Uhr/Magentasport) aufwiegen. „Am Selbstvertrauen liegt es gerade nicht“, sagte Nationalspieler Paul Zipser. „Wir gehen dahin, um das Spiel zu gewinnen.“

Angeführt von Bayerns Rekordspieler Djedovic, Topscorer Vladimir Lucic und Neuzugang Wade Baldwin mischen die Münchner – zumindest in der Startphase dieser Corona-Saison – Basketball-Europa auf. Auswärtssiegen bei den einstigen Euroleague-Champions Maccabi Tel Aviv und Fenerbahce Istanbul folgte ein Heimsieg gegen Olympiakos Piräus. „Wir haben das Gefühl, dass die Chemie da ist, wenn wir auf den Platz gehen“, äußerte Center Malcolm Thomas. „Das sieht man an unserer Serie in der Euroleague. Hoffentlich machen wir da weiter.“

Anders als in vielen Partien in den Jahren zuvor schaffen es die Münchner aktuell, bis zum Schluss konzentriert und gefährlich zu bleiben. „40 Minuten da sein, 40 Minuten präsent sein“, das ist laut Djedovic das Erfolgsrezept. Spielmacher Baldwin meinte: „Wir spielen gut und sehr stark. Die Trainer machen einen enormen Job.“

Dem fordernden Coach Trinchieri gefällt, wie seine Schützlinge um jeden Ball kämpfen. Das könnte auch in Madrid vonnöten sein; denn auch wenn Real mit nur einem Sieg aus fünf Spielen enttäuschend in die Saison gestartet war, bleiben die Madrilenen um die Routiniers Rudy Fernandez und Sergio Llull gefährlich. „Nach Spanien reisen ist immer schwer“, sagte Flügelspieler Zipser bei Magentasport. Größere Sorgen waren dabei aus seiner Stimme aber nicht herauszuhören. (dpa)



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