Bayers Rückkehr nach Europa: U21 und Confed-Cup-Team Vorbild

Die vergangene Saison verlief für Bayer Leverkusen extrem enttäuschend. Der neue Trainer Heiko Herrlich soll den Club zurück nach Europa bringen. Dafür muss er erstmal den Teamgedanken stärken.
Titelbild
Bayer-Coach Heiko Herrlich beim Trainingsauftakt in Leverkusen.Foto: Henning Kaiser/dpa
Epoch Times5. Juli 2017

Leverkusen (dpa) – Die U21-Europameister und die Confed-Cup-Sieger sind für Heiko Herrlich bei der angestrebten Rückkehr nach Europa die idealen Vorbilder. „Wir müssen hier die Haltung ändern“, erklärte Bayer Leverkusens neuer Trainer nach seiner ersten Einheit beim Fußball-Bundesligisten.

Dass der Europacup-Stammgast im Vorjahr nur Zwölfter wurde, lag vor allem am mangelnden Zusammenhalt nach der angespannten Zeit unter Ex-Coach Roger Schmidt. „Vom Teamgedanken her geht es noch ein bisschen enger“, sagte Angreifer Kevin Volland: „Wenn Gegenwind kam, wenn ein bisschen Druck aufkam, dann sind wir oft auseinandergebrochen.“

Wie schnell Teams zusammenwachsen können, zeigten im Sommer die beiden DFB-Teams. „Es gibt genügend Beispiele, in denen die Mannschaft mit den vermeintlich schlechteren Einzelspielern als Team Unglaubliches schafft“, erklärte er: „Das hat die U21 gezeigt, das hat auch die Mannschaft beim Confed Cup gezeigt.“ Beide hatten mit vermeintlichen B-Mannschaften den Titel geholt.

Worauf sich Herrlich einlässt, ist dem Ex-Profi durchaus bewusst. „1999/2000 in Dortmund waren wir auch keine Mannschaft“, erzählte er: „Da haben auch viele ihr eigenes Ding gemacht. Ich habe also Erfahrung damit.“ Und auch schon Ideen, wie er die Wende schaffen will: indem er den Spielern wieder die ursprüngliche Liebe zum Fußball als Teamsport vermitteln will.

„Als sie mit fünf oder sechs Jahren angefangen haben, hat sich keiner überlegt, wie mache ich mir die Haare, welches Tattoo lasse ich mir stechen oder welche Farbe haben meine Schuhe“, erläuterte der 45-Jährige: „Am Anfang auf dem Schulhof oder in der F-Jugend stand das Gemeinschaftsgefühl. Das ist bei dem ein oder anderen vielleicht etwas verschüttet gegangen. Das müssen wir wieder freilegen.“

Der Teamgedanke ist die erste Maxime Herrlichs. Siegermentalität nennt er als zweite. „Darauf haben die Bayern kein Patent“, sagte der Coach, der einst seine Profi-Karriere in Leverkusen begann und zuletzt mit Jahn Regensburg von der 4. in die 2. Liga durchmarschierte. Die Spieler müssten sich „vor dem Spiel in einen regelrechten Kriegszustand bringen“. Mit diesem Kampfgeist soll sein Team auch gleich in das Saison-Auftaktspiel am 18. August gehen.

Erschwert werden Herrlichs Teambuilding-Maßnahmen durch Unklarheiten über die Gestalt des Kaders. Für Hakan Calhanoglu, Ömer Toprak, Danny Costa und den zuvor verliehenen Kyriakos Papadopoulos hat Bayer schon über 40 Millionen Euro eingenommen. Als sicherer Kandidat für einen Wechsel gilt auch Chicharito. Kevin Kampl, der seinen Abgang bereits als „Fakt“ bezeichnete hatte, wird nach dpa-Informationen aber wohl nicht zu Ex-Trainer Schmidt und Beijing Guoan wechseln. Und Admir Mehmedi dementierte, dass er sich mit dem FC Turin einig sei. „Dann wäre ich nicht hier“, sagte der Schweizer der Deutschen Presse-Agentur: „Ich hoffe natürlich, dass ich in diesem Jahr mehr spiele, aber ich will mir erstmal ansehen, wie sich alles entwickelt.“

Geholt hat Bayer bisher nur Dominik Kohr für zwei Millionen aus Augsburg – einen der U21-Europameister. Weitere Zugänge werden folgen.



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