Befreites Rath-Lachen nach starkem Totilas-Comeback

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Matthias Rath strahlte nach dem Totilas-Comeback.Foto: Friso Gentsch/dpa
Epoch Times10. Juli 2015
Schon beim letzten Training vor dem langersehnten Comeback lockte Totilas Fans und Medien. Bei der Vorbereitung des berühmtesten Dressurpferdes der Welt sahen auf dem Abreiteplatz mehr Menschen zu als beim zeitgleichen Ritt der Mannschafts-Olympiasiegerin Laura Tomlinson.

Kurz danach strömten die Massen ins Reitstadion von Hagen bei Osnabrück und erlebten einen starken Auftritt nach 356 Tagen Pause – und danach einen befreit lächelnden Reiter. „Es war schön, wieder eine Prüfung zu reiten“, kommentierte der 30 Jahre alte Reiter aus Kronberg vergnügt seine Rückkehr in den Wettkampf. „Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Es waren viele gute Sachen drin. Wir wissen, dass wir an dem ein oder anderen noch arbeiten müssen.“ Auch die Richter waren zufrieden und gaben dem Paar für den überzeugenden Grand Prix 80,360 Prozentpunkte.

So schweigsam sich Rath vor der Wettkampf-Rückkehr gezeigt hatte, so entspannt war er danach. „Dass beim ersten Mal die Anspannung ein bisschen größer ist als bei den Prüfungen danach, weil es eine lange Pause war, ist wohl normal“, sagte er. Seit Rath das Pferd 2010 übernommen hat, gab es immer wieder lange Verletzungspausen und entsprechend viele Neustarts. „Insgesamt kenne ich die Situation ja“, sagte Rath grinsend.

Welches Potenzial der Rapphengst besitzt, wenn er gesund ist, demonstrierte er eindrucksvoll. „Ich bin sehr zufrieden“, lobte Paul Schockemöhle, der den Hengst vor fünf Jahren für geschätzte zehn Millionen Euro in den Niederlanden gekauft hatte.

„Er war fast besser als letztes Jahr“, sagte der Pferdehändler. Beim CHIO vor zwölf Monaten hatte Rath mit dem Hengst zwei Prüfungen gewonnen, ehe er vorzeitig abgereist war. Anschließend verpassten Rath und Totilas wegen einer erneuten Verletzung des Pferdes die Teilnahme an der Weltmeisterschaft und waren ein knappes Jahr nicht zu sehen

Und wie gesund ist er der inzwischen 15 Jahre alte Hengst jetzt? „Totilas ist fitter als letztes Jahr, das sieht man ihm auch an“, betonte der Reiter. „Der ein oder andere findet ihn vielleicht zu proper – das fand ich nicht. Ich finde ihn sehr viel durchtrainierter als letztes Jahr.“

Nach den schlechten Erfahrungen der Vergangenheit „haben wir uns viel Zeit gelassen. Wir haben ihn ruhiger vorbereitet, und das ist seinem Fitness- und Gesundheitszustand entgegengekommen.“ Wenn er sich in der Form von Hagen präsentiert und gesundbleibt, führt bei der Nominierung für die EM kein Weg an Rath und Totilas vorbei.

„Es gibt nur diese eine Chance“, sagte Schockemöhle zur EM-Qualifikation und lobte die Nervenstärke des Reiters: „Er ist nicht nervös geworden und hat es gut zu Ende gebracht.“ Da Rath bei der ersten EM-Sichtung vor fünf Wochen nicht angetreten war, muss er nun am Sonntag unbedingt noch im Grand Prix Special antreten, um sich einen Platz im Quartett für Aachen zu sichern.

Ihren EM-Startplatz sicher haben dürften: Kristina Bröring-Sprehe (Dinklage) mit Desperados, Jessica von Bredow-Werndl (Tuntenhausen) mit Unee und Isabell Werth (Rheinberg) mit Don Johnson.

Schockemöhle ist von einem Platz im EM-Team überzeugt. „Solange er im Grand Prix mehr als 80 Prozent geht, haben wir nicht viele Pferde, die besser sind“, sagte der Totilas-Besitzer vergnügt. Und er sieht trotz des starken Comebacks sogar noch Steigerungspotenzial: „Es fehlen noch ein paar Wettkämpfe zur absoluten Spitze.“

(dpa)

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