Bemerkenswertes Comeback: Johaug siegt mit Ansage

Zwei Jahre Wettkampfpause haben der norwegischen Skilangläuferin Therese Johaug nicht geschadet. Im Gegenteil: Sie wirkt im Weltcup stärker denn je. Lob erhält sie auch von früheren Teamkolleginnen.
Titelbild
Therese Johaug ist wieder in der Erfolgsspur.Foto: Markku Ulander/Lehtikuva/dpa
Epoch Times5. Dezember 2018

Aus Zukunftsängsten und den Tränen des Entsetzens sind Tränen des Jubels und des Stolzes geworden. Die lebenslustige Therese Johaug hat sich zur gereiften Sportlerin und Frau weiterentwickelt.

Zwei Jahre Wettkampfpause wegen einer 18-monatigen Dopingsperre haben zwar Spuren hinterlassen. Aber nicht beim Ehrgeiz und der Leidenschaft, Skilanglauf-Rennen zu gewinnen. Dreimal trat die mittlerweile 30-jährige Norwegerin in dieser Saison zu Distanzrennen an, dreimal feierte sie Siege. Die modebewusste Johaug mit dem eigenen Label trägt im Sport wieder das, was ihr am besten steht: das Gelbe Trikot der Weltcup-Spitzenreiterin.

„Nicht den Mut zu verlieren, wenn man kein Ziel hat, auf das man hintrainieren kann, das ist beeindruckend“, lobte die mittlerweile zurückgetretene Skikönigin Marit Björgen die langjährige Teamkollegin. Gemeinsam mit anderen norwegischen Weltklasse-Langläuferinnen und der schwedischen Olympiasiegerin Charlotte Kalla hatte sie Johaug in der schweren Zeit unterstützt und mit ihr unzählige Trainingskilometer zurückgelegt.

Rückblende: Am 13. Oktober 2016 wird bekannt, dass Johaug bei einer Trainingskontrolle im September positiv auf das Steroid Clostebol getestet wurde. Unter Tränen weist sie alle Dopingvorwürfe zurück. Mannschaftsarzt Frederik Bendiksen hatte ihr im Trainingslager in Italien die Creme Trofodermin wegen eines Sonnenbrands auf der Lippe aus einer Apotheke besorgt, obwohl sie einen Doping-Warnhinweis auf der Verpackung führte.

Nachdem der norwegische Verband sie für 13 Monate gesperrt hatte, verlängerte der Internationale Sportgerichtshof CAS die Auszeit auf 18 Monate. Johaug verpasste dadurch die Nordische Ski-WM in Lahti und die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang – ihre Erfolgsbilanz von sieben WM-Titeln und einem Olympiasieg konnte sie in dieser Zeit nicht weiter ausbauen.

Ein vorzeitiges Karriereende kam für die zweimalige Siegerin der Tour de Ski jedoch nicht infrage. „So kann ich nicht abtreten“, sagte die Gesamtweltcup-Gewinnerin von 2014 und 2016. Und deshalb war es auch nicht überraschend, dass Johaug am 25. November im finnischen Kuusamo sofort ihr erstes Weltcup-Rennen nach der Zwangspause gewann.

Björgen und andere haben dabei sogar eine Weiterentwicklung erkannt. „Man sieht, dass sie technisch noch besser und noch stärker ist“, sagte die Rekord-Olympiasiegerin. Das bestätigt auch ihre ehemalige Kollegin Kristin Störmer Steira: „Dass sie die Zeit genutzt hat, um eine noch bessere Skiläuferin zu werden, ist vielleicht das Beeindruckendste. Ich glaube, sie ist noch besser geworden.“ Und Astrid Jacobsen, mit Johaug Staffel-Weltmeisterin 2015, betont: „Da ist mehr Reife und mehr Robustheit in Therese jetzt, und ich glaube, sie kann sowohl mit Niederlagen als auch anderen Stürmen um sie herum besser umgehen.“

Wer in dieser Saison Langlauf-Distanzrennen gewinnen will, muss erst einmal Therese Johaug schlagen. Die Favoritenrolle für die WM im Februar nächsten Jahres in Seefeld ist jedenfalls schon vergeben. (dpa)



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