Bloß nicht verlieren! WM-Start wird zum Schlüsselspiel

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Bundestrainer Marco Sturm hofft auf einen erfolgreichen WM-Start.Foto: Maja Hitij/dpa
Epoch Times6. Mai 2016

St. Petersburg (dpa) – Im Kampf um die Rückkehr aus dem Eishockey-Niemandsland ist gleich der WM-Auftakt für das deutsche Nationalteam ein Schlüsselspiel.

Mit einem gelungenen Auftakt gegen Frankreich will die Auswahl um Trainer-Novize Marco Sturm und die vier NHL-Topspieler die Euphorie entfachen – und sich auf dem Weg zum erhofften Viertelfinal-Einzug in Russland einer Pflichtaufgabe entledigen. „Für uns ist das ein sehr, sehr wichtiges Spiel. Man darf das am Anfang nicht versäumen, man braucht immer einen guten Start“, sagte Sturm, der im Sommer 2015 ohne Vorerfahrung das Vertrauen als Coach bekam. Am Samstag (15.15 Uhr) steht sein Team in St. Petersburg vor einer lösbaren Aufgabe – und der 37-Jährige vor seinem ersten Pflichtspiel als Bundestrainer.

Sturm muss sich bei der 80. Weltmeisterschaft bewähren, der Deutsche Eishockey-Bund misst dem Turnier eine immense Bedeutung bei. „Ich persönlich gehe mit einer großen Spannung da rein, weil wir vor einem wahnsinnig wichtigen Jahr stehen“, erklärte DEB-Präsident Franz Reindl. In knapp vier Monaten folgt die Olympia-Qualifikation in Riga, im Mai 2017 die Heim-WM – auch dafür sollen Erfolge in Russland die gute Laune um die aufstrebenden Leon Draisaitl und Tobias Rieder sowie Routinier Christian Ehrhoff ankurbeln.

Nicht wenige rechnen angesichts des scheinbar besten Kaders seit langem mit dem ersten Sprung unter die Top Acht seit fünf Jahren. „Warum nicht, warum sollen wir uns immer kleiner machen, als wir sind?“, fragte Nürnbergs Patrick Reimer vor dem intensiven WM-Programm mit sieben Vorrunden-Spielen in zehn Tagen.

Sturms Vorgabe lautet jedoch nicht Viertelfinale, sondern alle Konzentration dem Spiel gegen Frankreich. Der vermeintlich leichte Auftakt birgt nämlich auch eine Gefahr. Verliert das deutsche Ensemble, herrscht gleich mächtig Druck. Denn in die zweite Aufgabe innnerhalb von 24 Stunden gegen den zweimaligen Weltmeister Finnland geht der Weltranglisten-13. als klarer Außenseiter. „Wenn es am Anfang nicht klappen würde, dann wird es schon eng“, warnte Sturm. Er setzt auf die Finnen als Sieger des Finals am 22. Mai in Moskau.

22 von maximal möglichen 25 Spielern hat der der ehemalige Stürmer nominiert. Der Düsseldorfer Torhüter Mathias Niederberger findet vorerst ebenso keinen Platz im Team wie die Stürmer Dominik Kahun aus München und Gerrit Fauser aus Wolfsburg. Die größten Hoffnungen ruhen auf den deutschen Stars aus der nordamerikanischen Profiliga NHL.

„Sie werden auf jeden Fall Leader sein und werden auf jeden Fall die Spieler vorantreiben“, erklärte WM-Debütant Jerome Flaake. Den Verteidigern Ehrhoff und Korbinian Holzer traut Sturm zu, trotz geringer Einsatzzeiten in dieser NHL-Saison die Defensive zu stärken. 32 Gegentore in neun Testpartien verdeutlichen die Probleme in der Abwehr – im Gegensatz zur Offensive: Dort versprechen die beiden Shootingstars Draisaitl und Rieder – gemeinsam in einer Reihe mit DEL-Toptorjäger Patrick Reimer – höchstes Niveau.

Die Franzosen kommen mit Angreifer Pierre-Edouard Bellemare von den Philadelphia Flyers als einzigem NHL-Spieler. In der Weltrangliste belegen sie Platz zwölf und liegen damit einen Rang vor Deutschland. „In der Öffentlichkeit sind sie unterschätzt“, mahnte Reindl.



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