Bremens Trainer Skripnik droht nach 1:2 das Aus

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Werder-Trainer Viktor Skripnik muss um seinen Job bangen.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times10. April 2016

Bremen (dpa) – Ein Treuebekenntnis zum Trainer hört sich anders an. „Ich schließe erstmal gar nichts aus“, sagte Werder-Manager Thomas Eichin nach dem Absturz der Bremer auf den Relegationsrang der Fußball-Bundesliga zur Frage nach der Zukunft von Coach Viktor Skripnik.

Das 1:2 (1:0) gegen den FC Augsburg habe Werder „mental in den Keller gehauen. Ich habe noch nie so einen Zustand erlebt nach dem Spiel.“ Er nannte es später „Schockzustand“.

Skripnik steht vor dem Aus, anders lassen sich Eichins Aussagen kaum deuten. „Wir werden Gespräche führen und schauen, mit welcher Marschroute wir in die nächsten Spiele gehen. Es ist nicht unser Anliegen, den Trainer zu wechseln„, sagte der Manager des Drittletzten und wies direkt danach auf die Zwangslage mit der Angst vor dem zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte hin: „Wir müssen schauen, dass wir jetzt die richtigen Maßnahmen ergreifen.“

Viele Maßnahmen außer einem Austausch auf der Schlüsselposition bleiben den Bremern nicht. „Wir dürfen uns nicht verrückt machen. Wir müssen die Situation analysieren“, betonte der Geschäftsführer. Aber was bleibt ihm angesichts der sich zuspitzenden Situation noch übrig?

Eichin kündigte intensive Gespräche an. „Wir müssen schauen, dass wir das Gefühl haben, dass wir als Einheit weiter durch die nächsten Wochen gehen, Mannschaft, Trainer und Geschäftsführung.“

Der Trainer selbst will nicht aufgeben und sagte: „Das weiße Handtuch rauszuschmeißen ist nicht mein Ding.“ Auf die Frage nach einem Trainerwechsel antwortete er: „Das kann ich nicht alleine entscheiden.“ Der angeschlagene Coach versicherte: „Ich entlasse mich nicht. Ich sehe Hoffnung und ich sehe Qualität.“

Der ratlos wirkende Skripnik erklärte, er sitze seit seinem Amtsantritt „auf einem heißen Stuhl.“ Der Bremer Trainer fühlt sich falsch verstanden und hat nach eigener Aussage „gewartet, dass die Medien spekulieren“. Skripnik sagte: „Wir spielen die ganze Saison gegen 18 Mannschaften – 17 in der Bundesliga und eine ist im Medienbereich.“

Die Augsburger interessierte das nicht. „Wie wir gewinnen, ist mir egal“, sagte Daniel Baier. Sein Team sei nicht nach Bremen gefahren, „um die Sterne vom Himmel zu spielen“. Der Kapitän freute sich mit seinen Kollegen über die Tore von Alfred Finnbogason (53.) und des eingewechselten Jeon-Ho Hong (87.). Für die später entsetzten Bremer hatte Floran Grillitsch (43.) im Weserstadion die Führung erzielt.

Die Tore der gnadenlos effizienten Augsburger fielen „aus dem Nichts“, klagte Eichin, „aus zwei völlig bescheuerten Situationen“.  Solche Gegentreffer nach verdienter Führung seien „in unserer Situation tödlich. Das darf nicht passieren.“

Die Augsburger, die Werder in der Tabelle überholten und nun zwei Punkte vor den Bremern liegen, waren „sehr erleichtert“, wie Trainer Markus Weinzierl zugab: „Wir können froh und glücklich sein.“ Der FCA-Coach fasste die Schlussphase treffend zusammen:  „Man hat gemerkt, dass die Angst nicht mehr bei uns war, sondern beim Gegner.“ Das dürfte nun besonders für Skripnik gelten.



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