«Das Wunder von Berlin»: England feiert Sieg im Klassiker

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Dele Alli beeindruckte bei den Engländern besonders, auch wenn ihm kein Tor gelang.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times27. März 2016
In 40 Jahren als Trainer hat Roy Hodgson vieles erlebt. Und doch erhält „das Wunder von Berlin“ („Daily Mail“) nicht nur in der Geschichtsschreibung der englischen Fußball-Nationalelf einen ganz speziellen Platz.

„Der beste Abend meiner Karriere für mich? Ja, warum eigentlich nicht“, schwärmte der Coach der Three Lions nach dem 3:2-Prestigeerfolg seiner jungen Wilden beim Weltmeister und ließ sich im EM-Jahr zu einer verheißungsvollen Prognose hinreißen: „Die besten Momente für uns kommen aber erst noch.“

Mit druckvollem Offensivspiel drehte England erstmals seit 1976 wieder einen 0:2-Rückstand in einen Sieg – und ließ Gary Lineker sein selbst formuliertes Fußball-Gesetz abändern. „Fußball ist ein einfaches Spiel, in dem 22 Spieler für 90 Minuten einen Ball umherkicken und am Ende gibt Deutschland einen Zwei-Tore-Vorsprung aus der Hand“, twitterte die Stürmer-Legende.

Nach dem schmachvollen Vorrunden-Aus bei der WM 2014 in Brasilien hatte Hodgson noch für etwas mitleidiges Schmunzeln in der Fußball-Welt gesorgt, als er seinem jungen Team eine „leuchtende Zukunft“ prophezeite. Doch inzwischen sprechen einige Beobachtungen doch dafür, dass dieses englische Team schon beim Kontinentalturnier diesen Sommer in Frankreich womöglich für Furore sorgen kann.

STÜRMER: Harry Kane (21 Saisontreffer) und Jamie Vardy (19) sind die besten Stürmer der Premier League – und stellten nun unter Beweis, dass sie sogar zusammen im Angriffszentrum funktionieren können. Kanes feine Drehung beim Anschlusstreffer vor der Einwechslung Vardys erinnerte die begeisterte englische Presse an die Technik von Johan Cruyff. „Das ist inzwischen schon normal für Harry, er hat die Standards sehr hoch gesetzt“, sagte Tottenham-Teamkollege Danny Rose. Und Vardy legte drei Minuten nach seiner Einwechslung per Hackentrick mit einem noch sehenswerteren Treffer nach. Der 29-Jährige, der erst vor knapp einem Jahr sein Nationalteam-Debüt gab, ist der erste Three-Lions-Torschütze von Leicester City seit Lineker 1985.

TOTTENHAM-BLOCK: Neben Kane und Rose standen im Siegtorschützen Eric Dier und dem überragenden Dele Alli noch zwei weitere Profis vom Überraschungs-Zweiten der heimischen Liga in der Startelf. Das aktuelle Selbstbewusstsein ist dem kleinen Spurs-Block dabei deutlich anzumerken. „Es gibt keinen Grund, warum wir nicht jedes Team schlagen sollten“, erklärte Kane.

Es gibt aber auch noch einige Stolpersteine auf dem Weg zur Euro:

ROONEY-FALLE: Der Höhenflug im Angriff wird für Hodgson zum Dilemma. Die Frage, ob Wayne Rooney bei der EM starten sollte, dürfte die öffentliche Debatte für die nächsten Monate bestimmen. „Es sieht so aus, als würde Roys größte Herausforderung, einen Weg zu finden, einen fitten Rooney nicht auszuwählen“, schrieb ein Reporter des „Telegraph“. „Viel Glück dabei.“

ABWEHR: Im Gegensatz zur Offensive fiel die Verteidigung deutlich ab. Gerade das Innenverteidiger-Pärchen aus Chris Smalling und Ersatz-Kapitän Gary Cahill fehlte die Abstimmung.

Am Dienstag trifft England im Wembley-Stadion auf die Niederlande und will nach den Erfolgen über Frankreich (2:0) und Deutschland den dritten Klassiker-Sieg nacheinander. „Es ist wichtig, dass wir in diesen Moment bescheiden bleiben“, warnte Coach Hodgson aber vor allzu viel Euphorie.

(dpa)

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