Déjà-vu für Löw: Sorgen um Bayern-Block

Das kann der Bundestrainer gar nicht gebrauchen. Wie vor der WM kommen die Bayern-Asse ohne Form und Selbstvertrauen zu ihm - und das vor den großen Prüfungen in Holland und Frankreich. Joachim Löw ist gefordert - in der neuen Nations League herrscht Abstiegsgefahr.
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Bundestrainer Joachim Löw sieht seine Nationalspieler ab Dienstag in Berlin zusammen.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times7. Oktober 2018

Die ungewohnten Bundesligabilder aus München müssen auch Joachim Löw extrem beunruhigen. Der alarmierende Formverfall des FC Bayern kommt für den Bundestrainer zur Unzeit.

Gleich sieben Bayern-Profis stehen in Löws Aufgebot für die Nations-League-Kracher gegen die Niederlande und Fußball-Weltmeister Frankreich. Auf einen starken Bayern-Block setzt der 58-Jährige, dem ein Vierteljahr nach der WM-Blamage der Nationalmannschaft in Russland ein Déjà-vu droht.

„Die Ergebnisse werden richtungsweisend für das Abschneiden in unserer Nations-League-Gruppe sein“, äußerte Löw, als er am Freitag seinen 23-köpfigen Kader für die Partien am kommenden Samstag in Amsterdam gegen Oranje und drei Tage später im Stade de France gegen den Tabellenführer der Gruppe 1 präsentierte. Zwei Niederlagen – und Deutschland würde nach dem WM-Desaster ein Abstieg in die 2. Liga des neuen Wettbewerbs drohen. Auch Löw geriete erneut in Bedrängnis.

Ein Grund für das historische Vorrunden-Aus in Russland war die Formkrise der Bayern-Spieler. Nach dem Halbfinal-Aus gegen Real Madrid in der Champions League und dem verlorenen DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt kamen die Münchner Stars enttäuscht zum Nationalteam. Bei der WM war der Bayern-Block keine Hilfe.

„Ich hoffe, dass wir es in der Nationalmannschaft vielleicht schaffen, uns da ein bisschen Selbstvertrauen zu erarbeiten“, sagte Bayern-Profi Joshua Kimmich nach dem Münchner 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach. „Einfach wird es nicht. Wir haben zwei schwierige Spiele“, fügte der 23 Jahre alte Schlüsselspieler hinzu.

Am Dienstag kommt das DFB-Team in Berlin zusammen. Und dann wird Löw in den Tagen bis zum brisanten Duell mit dem Erzrivalen Holland genau hinschauen müssen, ob er – wie bislang geplant – tatsächlich auf den Bayern-Block setzen sollte. Rund um den ordentlichen Neubeginn im Hinspiel gegen Frankreich (0:0) und beim 2:1-Testspielsieg gegen Peru hatte Löw einige Dinge festgezurrt: Kapitän Manuel Neuer bleibt die Nummer 1, Jérôme Boateng und Mats Hummels sind bei ihm weiter erste Wahl im Abwehrzentrum. Thomas Müller ist immer noch offensiv gesetzt.

Und Kimmich hat der Bundestrainer zum neuen Sechser im Mittelfeld ernannt. „Das wird auch in den nächsten Spielen so sein“, sagte der Bundestrainer zur neuen Rolle des Münchner Außenverteidigers.

Boateng plagt aktuell auch noch eine fiebrige Erkältung. Er fehlte beim Bayern-Desaster gegen Gladbach, soll aber rechtzeitig gesund werden. Neuling Mark Uth, Löws Antwort auf die anhaltende Torarmut der Nationalelf, kam beim Schalker Auswärtssieg in Düsseldorf nur als Joker zum Einsatz und wartet weiter auf sein erstes Saisontor. „Wenn er zum Einsatz kommt, wünsche ich ihm das erste Tor für Schalke im Nationaltrikot“, erklärte S04-Manager Christian Heidel.

In Münchner Krisenzeiten würde Löw dringend mehr Borussia Dortmund benötigen. Aber allein BVB-Kapitän Marco Reus reist mit dem famosen Motivationsschub des Bundesliga-Spitzenreiters zu Löw. „Die Gier, der Wille, das macht richtig Spaß“, frohlockte Reus am Wochenende nach dem spektakulären Dortmunder 4:3 gegen den FC Augsburg. Löw steht vor einer knackigen Länderspielwoche. Das ahnte er schon nach dem Neustart im Vormonat, als er sagte: „Wir stehen unter Beobachtung.“ Und womöglich in einer Woche mitten im Nations-League-Abstiegskampf. (dpa)



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