Deutsche Tennis-Damen vor schwerer Fed-Cup-Hürde

Angelique Kerber drückt in Doha die Daumen, 25 deutsche Fans wollen das Team auf Hawaii im Stadion anfeuern. Ohne ihre Nummer eins sind die deutschen Tennis-Damen Außenseiter gegen die USA. Doch genau darin sieht Wortführerin Andrea Petkovic vielleicht die große Chance.
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Andrea Petkovic sieht die Außenseiterchancen des deutschen Teams positiv.Foto: Andrea Petkovic/dpa
Epoch Times10. Februar 2017

Beim traditionellen Teamdinner im Garten des Royal Lahaina Resorts auf Maui überreichten Andrea Petkovic & Co. ihren Kontrahentinnen hübsch eingewickelte Päckchen mit mobilen Ladegeräten und Kosmetik einer japanischen Luxusmarke.

Das amerikanische Team revanchierte sich noch vor dem Essen vom Buffet mit einem Beautycase, hawaiianischer Live-Musik und einer Fackelshow eines schwergewichtigen Tänzers ohne allzu viel Klamotten am Leib.

Die Zeit der Gastgeschenke und Nettigkeiten jedoch ist beim Fed-Cup-Erstrundenduell zwischen Rekordsieger USA und Außenseiter Deutschland spätestens mit dem ersten Aufschlag am Samstag (22.00 Uhr MEZ) vorbei. Fast 12 000 Kilometer Luftlinie von der Heimat entfernt, kämpft die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes ohne Spitzenspielerin Angelique Kerber, aber vor erwarteten 25 deutschen Fans um den Einzug in das Halbfinale.

Die Weltranglisten-Zweite und zweimalige Grand-Slam-Siegerin verzichtete wegen ihrer Turnier-Teilnahme in Doha auf die beschwerliche Reise, wünschte aber per SMS bereits viel Glück. „Angie wird am Wochenende mitfiebern, da bin ich mir ganz sicher“, sagte Bundestrainerin Barbara Rittner, die wie alle anderen Teammitglieder im schicken hawaiianischen Sommerkleid zum Mannschaftsessen kam.

Denn nicht nur Kerber träumt seit Jahren vom Titel in dem bedeutenden Mannschaftswettbewerb. Auf keinen Fall will die Kielerin wie im Vorjahr in die Abstiegs-Playoffs. Denn geht das Auswärtsspiel auf der zweitgrößten Insel des Archipels im Pazifischen Ozean schief, steht im April ein Relegationsspiel statt des ersehnten Halbfinals an.

Dass bei den Gastgeberinnen die Williams-Schwestern Serena und Venus auf den umstrittenen Trip verzichtet haben, macht die Aufgabe für das schwarz-rot-goldene Quartett mit Petkovic, Julia Görges und den Neulingen Laura Siegemund und Carina Witthöft jedoch nicht leichter.

„Die Amerikanerinnen sind Favorit, es wird eine ganz harte Aufgabe für uns. Aber wir sind hierhergekommen, um zu kämpfen und alles dafür zu tun, mit einem Sieg nach Hause zu fliegen“, sagte Rittner nach dem Vormittagstraining bei rund 30 Grad in der knallenden Sonne.

Alleine mit Petkovic hatte die Teamchefin am Ende der Übungseinheit noch ein paar Aufschläge trainiert und der zuletzt verunsicherten Hessin Mut zugesprochen. Da die nominelle deutsche Nummer eins Laura Siegemund unter Problemen am Schlagarm leidet und sich während der vergangenen Tage immer wieder behandeln lassen musste, werden in den Einzeln am Samstag wohl Petkovic und Görges zum Einsatz kommen.

Bei den Gastgebern ist die Australian-Open-Halbfinalistin und Kerber-Bezwingerin CoCo Vandeweghe als Nummer eins gesetzt, für das zweite Einzel kamen vor der Auslosung am Freitag (23.00 Uhr MEZ) Shelby Rogers, Alison Riske oder möglicherweise sogar die Doppel-Weltranglisten-Erste Bethanie Mattek-Sands in Frage.

Obwohl das Unverständnis über die Wahl des abgelegenen Austragungsortes, für den der amerikanische Verband gleich mehrere Ausnahmegenehmigungen erhielt (wegen des zu kleinen Center Courts, der Ausmaße des Platzes und der Nicht-Nähe zu einer Metropolregion), noch immer groß ist, wollen die Jetlag-geplagten Deutschen nun alle Nebengeräusche und negativen Vorzeichen ausblenden.

„Im Fed Cup kann alles passieren“, sagte Petkovic und formulierte prophetisch-hoffend: „Wir waren schon oft Favoriten und haben verloren, und wir waren schon oft Underdogs und haben gewonnen.“ (dpa)



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