DHB-Team qualifiziert sich für Olympia – Gislason bleibt

Die deutschen Handballer fahren zu den Olympischen Spielen. Nach dem Sieg gegen Österreich herrscht auch Klarheit in der Trainerfrage.
Titelbild
Lukas Mertens (in schwarz) wird vom Österreicher Mykola Bilyk während des IHF-Olympia-Qualifikationsturniers der Männer 2024 zwischen Österreich und Deutschland am 17. März 2024 in der ZAG Arena in Hannover, Deutschland, herausgefordert.Foto: Oliver Hardt/Getty Images
Epoch Times17. März 2024

Deutschlands Handballer haben sich für die Olympischen Spiele qualifiziert und Bundestrainer Alfred Gislason endgültig zu einer Vertragsverlängerung verholfen.

Die DHB-Auswahl setzte sich in Hannover im entscheidenden Spiel gegen Österreich mit 34:31 (18:15) durch und sicherte sich hinter Kroatien den zweiten Platz in ihrer Vierergruppe.

Vor 10.099 Zuschauern waren Julian Köster und Renars Uscins mit jeweils acht Toren bester Werfer für die deutsche Auswahl, die nach der 30:33-Niederlage gegen die Kroaten am Vortag mächtig unter Druck gestanden hatte.

Für das DHB-Team ist es die dritte Olympia-Teilnahme nacheinander. 2016 holte Deutschland in Rio de Janeiro überraschend Bronze. In Tokio war im Viertelfinale Schluss. Olympiasieger wurde eine deutsche Mannschaft erst einmal. Die DDR-Auswahl triumphierte 1980 im legendären Finale gegen die Sowjetunion.

Gislason bleibt bis 2027

Durch die Qualifikation herrscht auch in der Bundestrainer-Frage endlich Gewissheit. Gislason, der in den vergangenen Tagen gereizt auf Nachfragen zu seiner Zukunft reagiert hatte, bleibt bis Februar 2027 im Amt. In Hannover hatte der Isländer seinen Job auf Bewährung erledigt. Hätte das DHB-Team das Paris-Ticket nicht gelöst, wäre Gislasons Zeit beim DHB vorbei gewesen.

So hat der 64-Jährige nun rund vier Monate Zeit, um aus einer verunsicherten Mannschaft einen ernst zu nehmenden Medaillenkandidaten zu formen. In Frankreich könnte sich für Handball-Deutschland sogar eine doppelte Chance bieten.

Auch die Frauen kämpfen im April in einer Gruppe mit Slowenien, Paraguay und Montenegro um ihr Olympia-Ticket. Die Qualifikation der DHB-Kollegen sollte Ansporn genug sein.

Emotional, aggressiv und wenig Fehler

24 Stunden nach der katastrophalen Anfangsphase gegen Kroatien wirkte Deutschland wie ausgewechselt. Von Abschlussschwäche kaum eine Spur. Die Führungsspieler um Julian Köster brachten die nötige Emotionalität und Körperlichkeit auf das Parkett, die Abwehrspieler leisteten deutlich mehr Widerstand. Die 9:7-Führung nach einer Viertelstunde war verdient.

Gislason wählte in einer ersten Auszeit sogar das Adjektiv „überragend“. Dass sich der EM-Vierte trotz guter Paraden von Andreas Wolff nicht entscheidend absetzen konnten, lag an einfachen Ballverlusten.

Technische Fehler konnte das DHB-Team im Vergleich zum Vortag zwar verringern, aber nicht vermeiden. Umso besser, dass Turnier-Überflieger Uscins wieder einen Sahne-Tag erwischte und sein Team mit fünf Toren in Führung brachte (18:13).

U-21 Weltmeister Späth sorgt für Stimmung

Nach der Pause erhöhte sich die Intensität noch einmal. Im Tor setzte Gislason nun phasenweise auf U21-Weltmeister David Späth, der die Halle mit zwei Paraden gleich in Ekstase versetzte. Von der aufgeladenen Stimmung profitierte auch Köster. Das Rückraum-Ass erzielte drei Tore in Serie und stellte den Fünf-Tore-Vorsprung wieder her (24:19).

Immer wieder durchbrach der 24-Jährige mit seinem unbändigen Willen Österreichs hintere Reihen. Teamkollege Lukas Zerbe scheiterte hingegen zweimal aus aussichtsreicher Position, sodass Deutschland am Ende nochmal zittern musste.

Acht Minuten vor Spielende schrumpfte der Vorsprung auf zwei Tore. Doch Deutschlands Handballer retteten das Ergebnis über die Zeit und fahren zu Olympia. (dpa/red)



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