Die Lehren aus dem Großen Preis von Großbritannien

Sebastian Vettel beendet die Siegesserie von Mercedes und seines WM-Rivalen Lewis Hamilton in Silverstone. Der Ferrari-Pilot greift mit seinem Team die Silberpfeile nun auch auf Formel-1-Strecken an, auf denen sie bislang dominiert haben. Das Duell wird giftiger.
Titelbild
Der Zweitplatzierte Lewis Hamilton aus Großbritannien vom Team Mercedes ist enttäuscht.Foto: Luca Bruno/AP/dpa
Epoch Times8. Juli 2018

Die Formel-1-Festspiele von Lewis Hamilton in seiner Heimat fielen aus.

Der Mercedes-Pilot war über seinen verpassten Sieg beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone tief enttäuscht. Statt sich von seinen Fans unter den 130 000 Zuschauern feiern lassen zu können, musste er sich nach einem für ihn unglücklichen Rennen mit Platz zwei hinter seinem  Titelrivalen Sebastian Vettel im Ferrari begnügen. Der Rempler von Vettels Teamkollegen Kimi Räikkönen gegen Hamilton sorgt für Diskussionen. Der Heppenheimer kommt in zwei Wochen zu seinem Heimrennen auf dem Hockenheimring als WM-Führender.

ABSICHT ODER UNVERMÖGEN: Die Vorwürfe von der Mercedes-Seite an Ferrari waren ungewöhnlich deutlich. Kimi Räikkönen hatte den Silberpfeil-Superstar kurz nach dem Start von der Strecke gerempelt und dessen Chance auf den Sieg so gut wie zunichte gemacht. Schon vor zwei Wochen hatte Vettel den zweiten Mercedes-Piloten Valtteri Bottas in Le Castellet gleich nach Rennbeginn von der Strecke geschoben. „Das ist eine interessante Taktik von denen, würde ich sagen“, meinte Hamilton in Silverstone. Sein Teamchef Toto Wolff fragte schon, ob das Absicht oder Unvermögen sei. Vettel gab selbst eine Antwort: „Es wäre verrückt, anzunehmen, dass das Absicht war.“ 

REICHT DIE RÄIKKÖNEN-STRAFE?: Für seine Aktion in Le Castellet erhielt Vettel eine Fünf-Sekunden-Strafe, der Räikkönen-Rempler wurde mit zehn Sekunden von den Rennstewards bedacht. „Es war mein Fehler, also geht das in Ordnung“, meinte der Finne. Mercedes-Teamchef Wolff gab zu bedenken, dass man grundsätzlich beim Strafmaß des Verursachers überlegen müsse, „welche Auswirkungen die Aktion für den Betroffenen hat“.

FERRARI KANN ES ÜBERALL: Seit 2013 gewannen nur Mercedes-Fahrer in Silverstone. Doch plötzlich ist Ferrari auch auf dieser Strecke auf einem Level mit dem Weltmeister-Team und seinem Chefpiloten Hamilton – auch ohne Räikkönen-Rempler. Schon im kanadischen Montréal und im österreichischen Spielberg, auf denen Mercedes in den vergangenen Jahren dominierte, zeigte sich Ferrari mindestens gleichwertig. Das vorläufige Ergebnis: Ferrari-Star Vettel führt die WM-Wertung vor Hamilton an, und auch in der Konstrukteurs-Wertung ist die Scuderia vorn. In den vergangenen vier Jahren ein seltenes Bild.

HAMILTON GIBT DIE DIVA: Der Zusammenstoß mit Räikkönen kurz nach dem Start und trotz einer beeindruckenden Aufholjagd nur Platz zwei: Hamilton erlebte einen schweren Arbeitstag. Nirgendwo ist ihm ein Sieg so wichtig wie vor seinen Fans in der britischen PS-Kultstätte. Wenn er am Sonntag redete, dann nur einsilbig oder gar nicht. Konsequenzen von seinem Team muss der Superstar für sein Diva-Verhalten nicht fürchten. „Es ist Silverstone, es ist der britische Grand Prix, er ist in der ersten oder dritten Kurve raus geschossen worden. Da bekommt er jeden Kredit von mir“, meinte Wolff. (dpa)



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