Die zwei Gesichter des VfB Stuttgart

Der VfB Stuttgart ist die beste Auswärtsmannschaft der Bundesliga - und das als Aufsteiger! Zuhause gelingt den Schwaben dagegen nur sehr wenig. Woran liegt das? Trainer Pellegrino Matarazzo wirft einen Blick auf die Übernachtungsgewohnheiten.
Titelbild
Daniel Didavi vom VfB Stuttgart setzt zum Torschuss an und trifft. Torwart Rafal Gikiewicz vom FC Augsburg kann den Ball nicht abwehren.Foto: Matthias Balk/dpa/dpa
Epoch Times11. Januar 2021

Eine Erklärung für die Auswärtsstärke seines VfB Stuttgart hat Trainer Pellegrino Matarazzo immer noch nicht gefunden.

Die Spurensuche für die himmelweite Diskrepanz zwischen der Freude in der Fremde und der Depression daheim führt den US-Coach des Aufsteigers zu den Übernachtungsgewohnheiten seiner Mannschaft.

Der einzige Unterschied bestehe darin, dass man auswärts im Hotel übernachte, stellte Matarazzo nach dem imposanten 4:1 (2:0) am Sonntag beim FC Augsburg fest. „Vielleicht sollten wir überlegen, ob wir auch einen Tag vor Heimspielen ins Hotel gehen. Vielleicht tut uns das gut“, meinte Matarazzo schmunzelnd. „Aktuell habe ich aber keine Erklärung dafür.“

Fünfmal haben die Stuttgarter in dieser Saison auswärts gewonnen und sind damit zusammen mit Bayer Leverkusen das nach Punkten in der Fremde erfolgreichste Team der Eliteklasse. Zuhause warten die Schwaben aber auch nach sieben Auftritten noch auf den Premierendreier seit der Bundesligarückkehr.

An den Zuschauern liegt es jedenfalls nicht, die ja in Corona-Zeiten sowohl als Einpeitscher im eigenen Stadion als auch zur Einschüchterung der Gegner fehlen. „Falls es einen Zusammenhang gibt, kenne ich ihn noch nicht“, meinte Matarazzo.

Wenn man den Sieg gegen den FCA in seine Einzelteile zerlegt, kommt man an Begriffen wie Zielstrebigkeit, Tempo und Umschaltspiel nicht vorbei. Der Dreier bei den bayerischen Nachbarn wurde aber erst durch Spieler wie Nicolas Gonzalez mit viel Leben gefüllt. „Man hat schon das Gefühl gehabt, dass er sich heute befreien konnte“, sagte Matarazzo über den argentinischen Angreifer.

Der bei Strafstößen traumwandlerisch sichere Gonzalez erzielte mit einem Foulelfmeter die Führung für den neuen Tabellenzehnten, bereitete das 3:1 durch Gonzalo Castro vor und machte zwischendrin auch mit einem Lupfer und einem Fallrückzieher auf sich aufmerksam. „Ich bin zufrieden mit seiner Leistung“, resümierte Matarazzo.

Das traf aber auch auf die Teamkollegen von Gonzalez zu. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, das Spaß gemacht hat“, sagte Verteidiger Waldemar Anton. „Wir haben die Räume gut gefunden, haben gut kombiniert und waren giftig sowie bissig in den Zweikämpfen, so dass wir verdient gewonnen haben, wenn wir vielleicht auch noch ein Tor hätten mehr machen können.“

Die Gründe für die Auswärtsstärke können Matarazzo im Endeffekt auch egal sein. Wichtig dürfte für ihn in erster Linie sein, dass die Mannschaft trotz des Machtkampfs zwischen Vorstandschef Thomas Hitzlsperger und Präsident Claus Vogt zu Topleistungen imstande ist. „Mein Fokus liegt auf meinem Team und dem Sport“, betonte Matarazzo. Der Sieg in Augsburg tue gut und verleihe weiter eine „breite Brust“. (dpa)



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