Emotionale Abschiedsparty für Sigurdsson

Dagur Sigurdsson erhält beim All Star Game einen würdigen Abschied vom Deutschen Handballbund. Rund um das Spaß-Spiel zwischen den Bad Boys und einer Bundesliga-Auswahl wird es auch um die Nachfolge des Isländers gehen.
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Sehr zum Leidwesen des DHB und der Nationalmannschaft geht Dagur Sigurdsson nach Japan.Foto: Marius Becker/dpa
Epoch Times2. Februar 2017

Wenn Bundestrainer Dagur Sigurdsson dem deutschen Handball endgültig Goodbye sagt, wird sein designierter Nachfolger Christian Prokop nur wenige Schritte entfernt sein.

Beim All Star Game zwischen der Nationalmannschaft und einer von Prokop betreuten Bundesliga-Auswahl soll die Bühne am Freitag zwar ein letztes Mal dem nach Japan wechselnden Isländer gehören, hinter den Kulissen aber endlich der Deal zwischen dem Deutschen Handballbund (DHB) und Prokops Verein SC DHfK Leipzig fix gemacht werden.

„Es wird ein verdienter und emotionaler Abschied und auch für ihn noch einmal etwas Besonderes“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning der Deutschen Presse-Agentur zur Verabschiedung von Sigurdsson beim Spaß-Spiel in Leipzig. „Ich hoffe, dass man die Wertschätzung für ihn auch in der Halle spüren wird.“

Für Hanning ist der Leipzig-Trip aber eher eine Dienst- denn eine Vergnügungsreise. Er will Prokop seit Wochen vom sächsischen Bundesligisten loseisen, doch noch haben sich beide Seiten nicht endgültig über den Wechsel einigen können. Das All Star Game könnte dafür den perfekten Rahmen bieten. „Der DHB und unser Verein sind in Verhandlungen und werden das Endergebnis präsentieren. Ich hoffe auf eine baldige Einigung“, sagte Prokop in einem Interview der „Leipziger Volkszeitung“.

Zunächst aber soll Sigurdsson für seine erfolgreiche Arbeit gewürdigt werden. „Er hat Unglaubliches für den deutschen Handball geleistet“, lobte Hanning die Verdienste des 43-Jährigen. „Trotz der WM-Enttäuschung in Frankreich hat er entscheidende Impulse gegeben.“

Nach der überraschend frühzeitigen Rückkehr aus Paris, wo die DHB-Auswahl bereits im WM-Achtelfinale an Katar gescheitert war, hatte sich der gesundheitlich etwas angeschlagene Sigurdsson erst einmal eine Auszeit bei der Familie in Berlin gegönnt. In dieser Woche traf er sich mit Hanning, um die enttäuschende Endrunde aufzuarbeiten. „Wir haben alles analysiert“, berichtete Hanning und fügte hinzu: „Er hinterlässt dem neuen Bundestrainer die Chance, auf etwas Gutem aufzubauen.“

Der Abschied, bei dem die WM-Fahrer Uwe Gensheimer, Tobias Reichmann und Hendrik Pekeler fehlen, dürfte emotional werden. Torwart Andreas Wolff schickte vorab ein öffentliches Dankschreiben der Mannschaft an Sigurdsson, der diese im Vorjahr zum EM-Titel und zu Olympia-Bronze geführt hatte. „Du und wir, dein Team, das hat gut funktioniert. Du bist ein sehr, sehr guter Trainer. Schade, dass wir dich verlieren“, schrieb Wolff in einem Beitrag für die Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland.

Sigurdsson habe die DHB-Auswahl zu den „Bad Boys“ gemacht, „einer eingeschworenen Mannschaft, die jedes Spiel mit einer hundertprozentigen Einstellung anging, mit Leidenschaft und Kampfgeist“, würdigte EM-Held Wolff den scheidenden Trainer.

Auch Prokop lobte den Isländer. „Dagur Sigurdsson ist einer der besten Trainer der Welt“, sagte der Leipziger Coach. Entsprechend groß seien die Fußstapfen für den Nachfolger: „Ich finde, dass jeder Trainer, der diese Chance erhalten würde, es erst mal schwer hat.“ (dpa)

Andreas Wolff (r) bedankt sich emotional bei Dagur Sigurdsson. Foto: Jens Wolf/dpa

Andreas Wolff (r) bedankt sich emotional bei Dagur Sigurdsson. Foto: Jens Wolf

Designierter Nachfolger: Christian Prokop. Foto: Jan Woitas/dpa

Designierter Nachfolger: Christian Prokop. Foto: Jan Woitas

Uwe Gensheimer wird beim All Star Game nicht dabei sein. Foto: Marijan Murat/dpa

Uwe Gensheimer wird beim All Star Game nicht dabei sein. Foto: Marijan Murat



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