Ersehntes Totilas-Comeback wird zur Zitterpartie

Aachen (dpa) - Bald soll die Leidenszeit beendet sein. Wenn nicht wieder ein Missgeschick passiert, wird Totilas bei den deutschen Meisterschaften in der kommenden Woche in Balve sein ersehntes Comeback geben. „Es sieht gut aus“, sagte Dressur…
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Matthias Rath reitet auf Totilas.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times1. Juni 2015
Bald soll die Leidenszeit beendet sein. Wenn nicht wieder ein Missgeschick passiert, wird Totilas bei den deutschen Meisterschaften in der kommenden Woche in Balve sein ersehntes Comeback geben.

„Es sieht gut aus“, sagte Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu nach einem Trainingsbesuch am Wochenende in den Niederlanden. Dort, in dem kleinen Dörfchen Erp, bereitet sich Matthias Rath mit dem teuersten Dressurpferd der Welt auf die Rückkehr in den Turniersport vor.

Vor knapp zehn Monaten bestritten Rath und der einst als Wunderpferd gefeierte Hengst ihren bisher letzten Wettkampf. Im Juli vergangenen Jahres hatte das Paar beim CHIO in Aachen ein viel beachtetes Comeback und beim achten Ritt den achten Sieg gefeiert – und das nach einer fast zwei Jahre langen Pause. Doch dann verletzte sich der teure Vierbeiner erneut.

Weil Totilas offensichtlich sehr anfällig ist, bleibt die Bundestrainerin vorsichtig. „Wir warten die nächste Woche noch ab und entscheiden das kurzfristig“, sagte Theodorescu zum erhofften Start bei den Meisterschaften. Das erneute Comeback scheint wieder einmal eine Zitterpartie zu werden.

Das Ziel ist die EM im August in Aachen. Dort sollen Totilas und Rath mithelfen, das erhoffte Team-Gold zu holen. Theodorescu benötigt sichere Punktelieferanten, vor allem nachdem Deutschlands seit Jahren erfolgreichstes Dressurpaar getrennt wurde: Team-Weltmeisterin Helen Langehanenberg darf den Hengst Damon Hill nach einem lange schwelenden Streit mit den Pferdebesitzern nicht mehr reiten.

Wenn Totilas fit ist, gilt er als sicherer Kandidat für Punkte jenseits der 80er-Marke. „Dass er das kann, hat er ja schon mehrfach bewiesen“, sagte die Bundestrainerin. Daher ist sie auch bereit, Kompromisse einzugehen. „Er wird sicher nicht drei Prüfungen in Balve gehen, das wäre ja blöd“, sagte sie mit Blick auf das nationale Championat, das für alle EM-Kandidaten die erste Sichtung ist. Vielleicht tritt das berühmte Pferd im Sauerland sogar nur im Grand Prix an. „Das wäre auch eine Option“, erklärte die Bundestrainerin.

„Das Wichtigste ist die Gesundheit“, betonte sie. „Es ist besser, nicht zu viel zu machen. Man muss das dosieren.“ Nach den Erfahrungen mit dem Comeback im Vorjahr ist sie zu der Erkenntnis gekommen: „Weniger wäre mehr gewesen.“

Wie weit und wie gesund der schwarze Hengst wirklich ist, lässt sich schwer einschätzen. Der Niederländer Sjef Janssen, der Rath und Totilas betreut, wollte sich zumindest nicht detailliert äußern. „Seit ungefähr Mitte Februar trainiert er wieder“, vielmehr wollte der Coach am Wochenende in Aachen nicht verraten. Rath selber sagte dem Fachmagazin „Pferdesport International“ in der vergangenen Woche, „dass Totilas wieder fit ist. Trotzdem sind wir vorsichtig, denn ich würde unheimlich gerne mal den Saisonhöhepunkt erreichen.“       

Klappt es nicht mit dem Start in Balve, der nach Angaben der Bundestrainerin „grundsätzlich ein Pflichtstart für die EM ist“, bleibt als letzte Hoffnung der Nationenpreis in Hagen bei Osnabrück. Dort wird die zweite Qualifikation geritten. „Ohne Hagen geht es nicht“, betonte Theodorescu. Da hört die Kompromissbereitschaft der Trainerin auf.

(dpa)

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