Europa-Reise von Leipzig beendet – OM mit Wucht zum 5:2

Es war ein Start nach Maß. Mit dem schnellsten Saisontor war Leipzig auf Halbfinal-Kurs, doch dann spielte sich Marseille in einen Rausch. Fünf Gegentore waren zuviel.
Titelbild
Die Leipziger Dayot Upamecano (l) und Bruma zeigen sich nach dem 4:2 für Marseille frustriert.Foto:  Jan Woitas/dpa
Epoch Times12. April 2018

Im Hexenkessel von Marseille ist die Europa-Reise von RB Leipzig nach einem Wahnsinnspiel brachial zu Ende gegangen.

Der deutsche Fußball-Vizemeister verlor vor der internationalen Olympique-Rekordkulisse von rund 63 000 Zuschauern das Viertelfinal-Rückspiel der Europa League mit 2:5 (1:3) und verspielte damit den 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel. Nicht mal das schnellste Saisontor durch Bruma in einer atemraubenden Anfangsphase konnte die Mannschaft von Trainer Hasenhüttl retten: Mit einer unfassbaren Wucht und angetrieben von ihren heißblütigen Fans fertigte OM die Gäste aus Sachsen ab, die ohne ihren angeschlagenen Nationalspieler Timo Werner kaum etwas dagegen zu setzen hatten.

Nach der Leipziger Führung durch Bruma nach nicht einmal 70 Sekunden kam Marseille schon in der sechsten Minute zum Ausgleich, allerdings durch ein Eigentor von Stefan Ilsanker. In der neunten Minute gelang Brouna Sarr die Führung, noch vor der Pause erhöhte Rückkehrer Florian Thauvin auf 3:1 (38.).

Doch die Sachsen steckten nicht auf, durften nach dem Anschlusstreffer von Jean-Kévin Augustin (55.) wieder vom Halbfinale träumen. Doch OM-Kapitän Dimitri Payet (60.) und Hiroki Sakai (90.+4) zerstörten alle Leipziger Hoffnungen in einem Spiel, das alle Beteiligten so schnell nicht vergessen werden und sogar Marseille bisher ruhmreichste Aufholjagd aus dem Jahr 2005 – (5:1 nach 0:2) an Dramatik noch toppte. Die Leipziger kassierten damit wieder viele Gegentore wie zuletzt in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen (1:4).

Denn perfekt begann es für Leipzig, nachdem Hasenhüttl mit seiner Aufstellung für Überraschungen gesorgt hatte. Neben Werner, der nur im Notfall noch kommen sollte, ließ er auch Ideengeber und Vorbereiter Emil Forsberg draußen, ebenso Kapitän und Abwehrchef Willi Orban. Gegen die von Frankreichs ehemaligem EM-Star Payet angeführte Marseille-Mannschaft setzte der Coach wie im Hinspiel auf sein französisches Teenager-Duo Dayot Upamecano (19) und Ibrahima Konaté (18) in der Innenverteidigung, Ilsanker sollte die rechte Seite verteidigen. Ilsanker bekam dann aber den Ball nach einem Abwehrversuch von Torwart Peter Gulacsi ans Bein. Ein Eigentor, das weh tat.

Die ohnehin hitzige Stimmung bekam einen Lautstärke-Zuschlag. Dem Hochdruck der OM-Mannschaft hatte RB in den Anfangsminuten trotz einer defensiveren Grundausrichtung nichts entgegen zu setzen und wurde regelrecht überrollt. Zweimal scheiterte Thauvin nach einem rasanten Konter an Gulacsi, aber Sarr traf. Und es ging so weiter. Marseille spielte sich in einen Rausch. Es waren wohl die intensivsten Minuten in der noch jungen Vereinsgeschichte von RB. Erst nach einer knappen halben Stunde bekam der Bundesliga-Sechste etwas Kontrolle in sein Spiel, Hasenhüttl hatte die Vierer- auf Dreierabwehrkette umgestellt. Doch das dritte OM-Tor schien die Leipziger kurzzeitig gebrochen zu haben.

Umso größer war die Freude, als Augustin nach der Pause die lautstarken Marseille-Anhänger zumindest für Momente zum Schweigen brachte. Hasenhüttl hüpfte wie ein Irrwisch aufs Feld. Eine Minute vorher war Forsberg für Diego Demme ins Spiel gekommen. Dass Olympique nicht aufgeben würde, war klar. Und Payet, dessen Distanzschuss in der ersten Halbzeit in den Winkel wegen eines fast gleichzeitigen Fouls von Kostas Mitroglu aberkannt worden war, traf. In der Nachspielzeit traf Sakai ins leere Tor. (dpa)



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