Ferrari-Feier bis in den Morgen – Probleme bei Mercedes

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Sebastian Vettel feierte bei der Siegerehrung bereits ausgiebig mit seinem Motoren-Spezialist Modesto Menabue.Foto: Wallace Woon/dpa
Epoch Times21. September 2015
Sebastian Vettel genoss seine Nacht von Singapur mit dem Ferrari-Team bis in die frühen Morgenstunden an der Strecke. Landsmann Nico Rosberg suchte eiligst Trost am Telefon bei seiner Familie.

Eines interessiert beide nicht: Platz zwei im Titelkampf hinter dem erstmals ausgeschiedenen WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton. Vettels Formel-1-Teamchef Maurizio Arrivabene stellte klar: „Es gibt noch eine Menge Punkte zu holen und wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um vorne zu bleiben.“

Seit Vettel Ferrari im Stil von Michael Schumacher mitreißt, ist rot wieder in und eine ernstzunehmende Gefahr für Mercedes. Ob ihn Vettel womöglich vom zweiten Rang bald verdrängt, interessiert Landsmann Rosberg allerdings gar nicht. „Ich gucke nach vorne, ich will gewinnen. Ob ich Zweiter oder Dritter bin, ist mir wurscht. Ich möchte auf die Eins.“

Auf 49 Punkte ist Vettel dank seines dritten Saisonsiegs an Hamilton rangekommen, nur noch mickrige acht Zähler trennen den viermaligen Weltmeister von Rosberg. Sechs Rennen stehen noch an. Bereits an diesem Wochenende geht es in Suzuka weiter, Vettel reiste noch am Montag nach Japan.

Auf dem legendären Kurs in Form einer Acht gewann er bereits viermal. Gelingt es ihm erneut, überbietet er bereits Schumachers Bilanz von drei Siegen in dessen erstem Ferrari-Jahr 1996. Jeder Vergleich mit dem Rekordweltmeister sei aber lächerlich, betonte Vettel in Singapur. „Wenn Du 23 Kurven in Singapur hast, sehe ich mich in Kurve eins, Michael in Kurve 23.“

Insgesamt feierte Vettel auf den nun folgenden Rennstrecken zehn seiner mittlerweile 42 Siege. Hamilton kommt auf sechs Erfolge, Rosberg hat mit einem Sieg aus den Rennen in Suzuka, Sotschi, Austin, Sao Paulo und Abu Dhabi die schlechteste Empfehlung für die entscheidende Phase des WM-Kampfes. Der Kurs in Mexiko im drittletzten Saisonrennen wird für alle Neuland sein.

Doch erst einmal kommt Japan und für Mercedes die Aufarbeitung eines durch und durch missratenen Singapur-Wochenendes. „Wir werden hart daran arbeiten, um herauszufinden, woran es gelegen hat“, betonte Hamilton, der wegen Problemen seinen Wagen auf Rang 14 liegend vorzeitig abstellte, um wenigstens den Motor für die anstehenden Rennen zu schonen: „Noch liegt ein langer Weg vor uns.“

Zweifel ließ Hamilton nicht aufkommen – zwei Stunden nach dem Rennen war er längst wieder mit einem Lächeln im Motorhome zu sehen. Er sei auch in Singapur schnell gewesen. Und er werde „sicherstellen, dass ich so auch in Suzuka zurückschlagen“ kann. Schließlich kam auch Teamrivale Rosberg um weitere zwölf Punkte auf 41 Zähler ran. Mit einem einzigen Rennen gewann der WM-Kampf über insgesamt 19 Etappen wieder deutlich an Spannung.

Es kann, und damit rechnen auch die Konkurrenten, aber nur ein Schwächemoment der Silberpfeile gewesen sein auf dem speziellen Kurs in Singapur. „Ich gehe davon aus, dass sie in Suzuka wieder zurück (auf dem Podium) sein werden“, meinte der Singapur-Zweite Daniel Ricciardo von Red Bull.

Jedenfalls analysieren die Mercedes-Ingenieure im Basislager im britischen Brackley in diesen Tagen mit Akribie und Hochdruck die gesammelten Daten von Singapur. „Wir haben ein paar Theorien, aber es dauert noch“, sagte Rosberg am Ende eines „heftigen“ Wochenendes.

Auch bei Mercedes gehen sie letztlich davon aus, dass es ein spezifisches Problem der Strecke war, das die Einstellung der Serien-Poles von Williams (24) verhinderte, das Hamiltons Einstellung der Serien-Poles von Ayrton Senna (8) verhinderte, die Einstellung der 41 Siege des Brasilianers durch den Briten und vor allem den Ausbau seiner Führung in der WM-Wertung. Auch Vettel rechnet mit der Rückkehr des Mercedes-Duos, das mit zehn Siegen (7 x Hamilton, 3 x Rosberg) und zwölf Pole Positions (11 x Hamilton, 1 x Rosberg) in den 13 bisherigen Saisonrennen tonangebend war. „Wenn nicht, haben wir ehrlich gesagt, auch nichts dagegen“, meinte Vettel schon leicht beschwipst und verabschiedete sich bestens gelaunt zur Teamparty.

(dpa)


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