Formel 1 legt los: Neuer Silberpfeil und Ferrari vorgestellt

Beide haben auf dem Vorgängermodell aufgebaut - die Schwächen abstellen, die Stärken ausbauen: So wollen Mercedes und Ferrari in den nächsten WM-Kampf der Formel 1. Die Hauptdarsteller Hamilton und Vettel sind schon im Fahrmodus.
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Mit ihm sollen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen der Formel-1-Konkurrenz das Fürchten lernen: Der neue Ferrari SF71H.Foto: Callo Albanese/dpa
Epoch Times22. Februar 2018

Im schicken dunklen Anzug genoss Sebastian Vettel den Anblick seiner neuen Roten Göttin.

Zwei Stunden nachdem Lewis Hamilton im weißen Rennoverall seinen neuen Silberpfeil bewundert hatte, lüftete Ferrari als letztes der drei Top-Teams der Formel 1 das Geheimnis um den neuen Rennwagen. „Das Auto ist ein großer Schritt zum vergangenen Jahr“, sagte Vettel: „Du willst rein und auf die Strecke.“ Leichter Schneefall in Maranello lud indes wenig zu einer ersten Probefahrt ein.

Die ersten Kilometer hatte der neue Mercedes da schon hinter sich. Am Vormittag durfte Hamiltons finnischer Teamkollegen Valtteri Bottas ans Steuer des neuen Silberpfeils. Am Nachmittag kam Hamiltons Zeit. „Ich bin heiß darauf, mit dem Auto rauszufahren und seine Grenzen auszutesten“, sagte der 32 Jahre alte, viermalige Weltmeister aus Großbritannien. Vorerst sind es aber nur Runden für Filmaufnahmen. Vom kommenden Montag an beginnt das Kräftemessen bei den offiziellen Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona.

Beide Autos, der W09 von Mercedes und der SF71H von Ferrari, dem Vettel in den Tagen vor dem Saisonauftakt in Melbourne am 25. März auch noch einen Kosenamen verpassen wird, bauen auf den Vorgängermodellen auf. Bei beiden fallen daher zunächst vor allem die regelbedingten Veränderungen auf, insbesondere der Cockpitschutz Halo.

Beim Silberpfeil ist er in schwarz gehalten. Teamchef Toto Wolff ist vom Anblick des vorgeschriebenen Sicherheitssystems alles andere als begeistert. „Wenn man mir eine Kettensäge geben würde, würde ich ihn entfernen“, sagte der Österreicher. Dennoch herrschte sowohl in England, unweit der Mercedes-Formel-1-Schmiede in Brackley , Stolz und Vorfreude. „Das ist ein sehr spezieller Moment“, betonte Wolff, nachdem der Silberpfeil mit Lichtershow auf die Bühne gerollt war. Es sei immer ein besonderer Tag in der Automobilwelt, wenn ein neuer Ferrari vorgestellt werde, so Scuderia-Teamchef Maurizio Arrivabene.

Seit 1950 ist Ferrari ununterbrochen in der Formel 1, so lange wie kein anderes Team. Seit dem Titel von Kimi Räikkönen 2007 warten die stolzen Italiener aber auf einen WM-Triumph. Vettel will es in seinem vierten Ferrari-Jahr schaffen. Neben einer verbesserten Zuverlässigkeit wird er aber auch noch mehr Motorpower brauchen. Denn seit der Rückkehr der Turbotriebwerke bestimmt Mercedes das Tempo, gewann seit 2014 63 von 79 Rennen.

Auch der Wagen des vergangenen Jahres war der Schnellste. Weil er aber auch mal zickte, nannte Wolff ihn rasch eine Diva. „Wir hoffen, dass wir die guten Charakterzüge der Diva behalten haben“, sagte der Teamchef nun. Die erfolgreiche DNA habe man behalten, sagte Hamilton. „Es ist besser als das Auto im vergangenen Jahr in jedem Aspekt.“

Ähnliches erhoffen sich die Ferrari-Verantwortlichen von ihrem neuen Wagen. „Wir haben versucht, die Stärken beizubehalten und die Schwächen vor allem auf schnellen Strecken abzustellen“, sagte Technikchef Mattia Binotto. „Jedes Details zählt und kann den Unterschied ausmachen“, betonte Vettel.

Der gebürtige Heppenheimer erholte sich in der Winterpause in seiner Schweizer Wahlheimat von der vergangenen Saison mit dem zweiten Gesamtrang und bereitete sich dort auch auf die kommenden 21 Grand Prix vor. „Wir wollen auf der Strecke sehen, was das Auto kann“, sagte er, während sein Wagen vor einer Treppe im Präsentationssaal geparkt war, die in den italienischen Farben gestrichen war. (dpa)

Valtteri Bottas durfte als erster den neuen Mercedes-AMG F1 2018 auf der Rennstrecke testen. Foto: Tim Goode/PA Wire/dpa

Valtteri Bottas durfte als erster den neuen Mercedes-AMG F1 2018 auf der Rennstrecke testen. Foto: Tim Goode/PA Wire



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