HSV kämpft mit Durchhalteparolen gegen Abstieg

Aufgeben gilt nicht, ist auch nach dem 0:2 bei 1899 Hoffenheim weiter die Maxime des Hamburger SV. Dennoch: Viel Hoffnung gibt es für das Bundesliga-Gründungsmitglied nicht, den ersten Gang in Liga zwei in den verbleibenden vier Spielen noch zu verhindern.
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Die HSV-Profis lassen nach der Niederlage bei 1899 Hoffenheim die Köpfe hängen.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times15. April 2018

Wenn Sejad Salihovic entgegen aller Fußball-Vernunft die Rettung des Hamburger SV noch für möglich hält, glaubt man ihm eher als anderen: „Alles ist noch möglich. Es darf uns nicht aus der Bahn werfen.“

Das sagte der 33 Jahre alte Mittelfeldspieler des HSV nach dem 0:2 (0:2) am Samstag bei seinem früheren Club 1899 Hoffenheim. Denn im Kraichgau war er der Mann, der vor fünf Jahren das Unmögliche möglich machte.

Mit zwei Elfmetertoren hatte er am letzten Spieltag gegen Dortmund noch den Sieg und das Erreichen der Relegation gesichert – und am Ende den Bundesliga-Abstieg mit abgewendet. „Wenn wir punkten, kommen die anderen Mannschaften vielleicht ins Straucheln“, meinte Salihovic und fordert, im Heimspiel am kommenden Samstag den SC Freiburg „aus dem Stadion zu schießen“.

Ob sich diese Hoffnungen wirklich erfüllen? Nicht ausgeschlossen ist, dass bereits am Montag im Keller-Duell Mainz 05 gegen Freiburg (20.30 Uhr) der erste Abstieg aus der Fußball-Bundesliga so gut wie besiegelt werden könnte. Gewinnen die Gastgeber, hätten sie ebenso wie die Breisgauer acht Punkte Vorsprung auf den HSV vor den letzten vier Partien. „Es besteht die Gefahr, dass Mainz wegzieht“, sagte HSV- Cheftrainer Christian Titz. „Noch haben wir aber vier Spiele. So lange es rechnerisch möglich ist, werden wir uns nicht aufgeben.“

Zweifel sind aber nach der Begegnung in Hoffenheim erlaubt, ob die Hanseaten trotz des spielerischen Aufwärtstrend unter Titz noch mehrmals so auftrumpfen können wie eine Woche zuvor gegen Schalke (3:2). „Es ist kein lebloses Team, aber auch keines gewesen, dass bis unter das Dach kämpft“, urteilte 1899-Sportdirektor Alexander Rosen über den HSV. „Manchmal erlebt man auch Gegner, wenn es um etwas geht, die es mit Schaum vor dem Mund versuchen.“

Zudem muss Hamburg – mit nur einem Sieg auf fremden Platz und 9:30-Toren Letzter der Auswärtstabelle – nach der Freiburg-Partie beim VfL Wolfsburg und bei Eintracht Frankfurt antreten, bevor zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach womöglich die bittere Abschiedsvorstellung des Bundesliga-Gründungsmitglieds anstehen könnte. „Wir zeigen jetzt unser wahres Gesicht. Es ist noch nicht zu spät“, beteuerte Jung-Profi Gideon Jung (23), der besonders tatkräftig mithalf, dass der HSV nur zwei Tore von Serge Gnabry (18. Minute) und Adam Szalai (24.) kassierte.

„Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir noch ein Tor in der ersten Halbzeit bekommen hätten, weil keiner richtig zugepackt hat“, bekannte Titz, der seine Zuversicht für den Endspurt aus der Leistungssteigerung in Hälfte zwei zog. „Die Situation wird nicht leichter, aber in der zweiten Halbzeit haben die Spieler das Herz in die Hand genommen und gezeigt, nicht aufgeben zu wollen.“ Die Fans spendeten den enttäuschten Spielern freundlichen Beifall. Außerdem kam Lob von Hoffenheims Trainer. „Der Hamburger SV war ein guter Gegner und hat die gute Entwicklung der letzten Wochen fortgeführt“, sagte Julian Nagelmann. (dpa)



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