LA, Peking, Doha: Kutscher reist für Geld um die Welt

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Marco Kutscher reist mit seinem Pferd durch die Welt.Foto: Victor Lerena/dpa
Epoch Times19. November 2015
Wer im Springreiten viel Geld verdienen will, sollte keine Flugangst haben. Mehr als zehntausend Kilometer ist Marco Kutscher in den vergangenen Wochen um die Welt gejettet.

Los Angeles, Peking, Verona und Doha – um seinen Reitstall zu finanzieren, fliegt der Doppel-Europameister von 2005 mit seinen Pferden zu so vielen Turnieren wie möglich. Denn mit dem Preisgeld sei das hierzulande „etwas schwierig“ geworden, sagt der 40-Jährige aus dem niedersächsischen Bad Essen.

„Nicht, weil die Turniere in Deutschland so schlecht sind, sondern weil wir natürlich auch nach dem Preisgeld gucken müssen“, erklärt Kutscher. Das internationale Reitturnier in Stuttgart am Wochenende ist für ihn der erste heimische Wettbewerb seit mehreren Wochen. Neben wichtigen Weltcup-Punkten geht es für Kutscher auch bei Deutschlands größtem Hallenturnier vor allem um eins: Preisgeld. Der Klassiker in Baden-Württemberg ist das höchstdotierte deutsche Hallenturnier.

„Ich bin selbstständiger Unternehmer und muss die Rechnungen auch jeden Monat bezahlen“, sagt Kutscher. Fast eineinhalb Jahre ist es her, dass er den Stall von Ludger Beerbaum in Riesenbeck verlassen hat, um sich mit seiner Partnerin Eva Bitter selbstständig zu machen. „Das ist alles super positiv gelaufen, so dass ich eigentlich nahtlos an meine Zeit in Riesenbeck anknüpfen konnte.“

Auf seiner Welt-Tournee hat der zweimalige Olympia-Dritte nach anfänglichen Rückschlägen in diesem Jahr schon einiges verdient. Nach Siegen in den Großen Preisen von Valkenswaard und Saint Tropez veredelte Kutscher mit dem Sieg beim Masters in Los Angeles den Start in die Hallensaison. Das brachte ihm zusammen rund 340 000 Euro ein.

Gewinnt er Anfang Dezember auch noch den Großen Preis von Paris, winkt dem zweimaligen Vater ein Bonus aus der Masters-Serie von einer halben Million Euro. „Klar ist das ein Ansporn“, sagt er. „So ein Jackpot kommt ganz, ganz selten vor.“

Wesentlichen Anteil an den jüngsten Erfolgen hat Van Gogh. Seit Mitte vergangenen Jahres reitet Kutscher den Hengst. „Ich glaube, wenn nächste Woche Aachen wäre, dann wäre der Marco Kutscher dabei“, sagt der Stuttgarter Turnierleiter Gotthilf Riexinger im Rückblick auf die EM im September.

Mit starken Leistungen will sich der 40-Jährige nun für das Weltcup-Finale in Göteborg ím März qualifizieren und Bundestrainer Otto Becker überzeugen. Auch mit Blick auf Olympia 2016 in Rio: „Man muss einfach nur gut genug sein, dann bekommt man seine Chance.“

(dpa)

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