Löws Fahrplan: Erst die Auslosung, dann die Antworten

DFB-Direktor Oliver Bierhoff stärkt dem Bundestrainer den Rücken. Joachim Löw schweigt noch, soll sich aber bald äußern. Dem Deutschen Fußball-Bund stehen lange Monate bis zur nächsten Bewährungsprobe bevor.
Titelbild
Genießt noch die volle Rückendeckung beim DFB: Bundestrainer Joachim Löw.Foto: Federico Gambarini/dpa/dpa
Epoch Times5. Dezember 2020

Den Pflichttermin am Montag könnte Joachim Löw entspannt auf der Couch verfolgen. Die Gruppen für die Qualifikation zur Katar-WM 2022 werden wegen der Corona-Pandemie nur digital ausgelost – ohne Präsenzpflicht für die Verbände.

Der Bundestrainer dürfte dennoch sehr gespannt anschauen, welche Gegner im EM-Jahr 2021 als erste Bewährungsprobe warten. Bei den Länderspielen im März muss Löw mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft sofort liefern, das 0:6 in Spanien wird trotz des eindrücklichen Plädoyers von Oliver Bierhoff lange nachwirken.

„Wir müssen das erdulden und ertragen, aber uns nicht vom Weg abbringen lassen“, sagte der DFB-Direktor nach der Präsidiumssitzung des kriselnden Verbands. Der 52 Jahre alte Chef der Nationalmannschaften glaubt fest daran, dass die A-Auswahl „ein Topturnier“ spielen könne. Mit Löw. Dieser werde die Mannschaft „voll engagiert“ zur EM führen, die Spieler stünden zu ihrem Bundestrainer.

Löw selbst wird sich laut Bierhoff in der kommenden Woche äußern. „Natürlich ist es wichtig, dass der Trainer seine Sicht der Dinge erklärt“, sagte der frühere Nationalspieler. Zu besprechen gibt es viel.

WM-QUALIFIKATION: Bei der Auslosung ist Deutschland wie der Weltranglistenerste Belgien, Weltmeister und EM-Auftaktgegner Frankreich und die zuletzt übermächtigen Spanier im ersten Topf gesetzt. Auch andere große Fußball-Nationen wie England oder Italien scheiden als Gegner aus. Es wird fünf Gruppen mit jeweils fünf Teams und fünf Gruppen mit sechs Nationen geben. Nur die Sieger der zehn Quali-Gruppen lösen direkt das WM-Ticket. Die ersten drei Partien steigen zwischen dem 24. und 31. März. Kurz vor der EM sollen noch zwei weitere Testspiele in der unmittelbaren Turniervorbereitung stattfinden.

EX-WELTMEISTER: Erwartungsgemäß musste Bierhoff erneut die Frage nach Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller beantworten, die Löw und den DFB seit der Ausmusterung des Trios im März 2019 begleitet. „Es ist keine Sturheit, wenn Jogi auf die Spieler verzichtet“, sagte Bierhoff. „Am Ende spricht man über alle Spieler. Aber man spricht nicht, sollen wir Mats morgen zurückholen oder nicht? Bei einer Entwicklung nimmt man bewusst Dinge in Kauf.“ Dennoch: Die öffentliche Debatte wird insbesondere bei starken Leistungen des Trios für die Bayern (Müller/Boateng) und Dortmund (Hummels) weitergehen – wahrscheinlich bis zur Nominierung des vorläufigen EM-Kaders im Mai.

EM-ENDRUNDE: Am 15. Juni 2021 soll die Nationalmannschaft in München gegen Weltmeister Frankreich in die EM-Endrunde starten. Vier Tage später ist Titelverteidiger Portugal Gegner Nummer zwei. Am 23. Juni endet die Vorrunde mit dem dritten Heimspiel gegen Ungarn. Das Ziel? DFB-Präsident Fritz Keller hatte bereits das Halbfinale ausgegeben, Bierhoff blieb zurückhaltender. Ein konkretes Ziel zu benennen, falle ihm schwer. „Es könnte sein, dass wir uns durch das Turnier schleppen und im Halbfinale rausfliegen“, sagte Bierhoff: „Es könnte aber auch sein, dass wir eine bärenstarke Vorrunde spielen und im Achtelfinale total unglücklich rausfliegen.“ Der DFB habe immer hohe Ansprüche – und schließlich habe jede Mannschaft „den Traum, Europameister zu werden“. (dpa)



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