Mehrheit der deutschen Olympioniken gegen Impf-Bevorzugung

Sollen Sportler mit Blick auf Olympia und andere große Sportevents bevorzugt geimpft werden? Viele Sportler lehnen das - genau wie die meisten deutschen Bundesbürger. Dennoch gibt es die Hoffnung auf eine Impfung, um mit einem sicheren Gefühl zu reisen.
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Einer Umfrage zufolge befürworten 73 Prozent der deutschen Olympioniken die bislang festgelegte Impf-Reihenfolge.Foto: Sebastian Gollnow/dpa/dpa
Epoch Times5. Februar 2021

Die große Mehrheit der deutschen Kandidaten für die Olympischen Spiele in Tokio plädiert dafür, Sportler nicht zu bevorzugen und die bundesweit vorgesehene Reihenfolge bei den Corona-Impfungen einzuhalten.

Das hat eine in den vergangenen zwei Wochen durchgeführte Umfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) unter rund 1700 potenziellen Olympia-Teilnehmern ergeben, teilte der DOSB mit. Von den 676 Athleten, die vollständig ausgefüllte Antworten abgaben, befürworten 73 Prozent die bislang festgelegte Impf-Reihenfolge. Lediglich 18 Prozent wünschen sich eine andere Priorisierung.

Auch knapp drei Viertel der Deutschen lehnen die Bevorzugung von Spitzensportlern bei Corona-Schutzimpfungen ab, wie aus einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins „Sport inside“ hervorgeht. 73 Prozent sind demnach der Meinung, der Vorschlag, an nationalen und internationalen Wettkämpfen teilnehmende Athleten bevorzugt zu impfen, gehe in die falsche Richtung. Bei Frauen (78 Prozent) ist diese Ablehnung höher als unter Männern (67 Prozent). Etwa ein Viertel (24 Prozent) der Befragten sprach sich dafür aus, wie aus den von der ARD-„Sportschau“ am Freitag veröffentlichten Zahlen hervorgeht.

„Damit beweist das Team D einmal mehr ein vorbildliches Verantwortungsbewusstsein im Sinne der gesamten Gesellschaft“, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. „Das jetzt vorliegende Gesamtergebnis bestätigt unsere seit Wochen kommunizierte Haltung.“ Der DOSB erwarte keine Vorzugsbehandlung für den Spitzensport, hoffe aber darauf, dass im zweiten Quartal ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, um die Athleten sicher zu den großen Ereignissen des Weltsports entsenden zu können.

Ausgelöst hatte die Diskussion Anfang Januar das dienstälteste IOC-Mitglied, der Kanadier Richard Pound. Seiner Meinung nach sollten die Athleten bei der Impfung Vorrang haben. Er glaube nicht, dass die verhältnismäßig sehr wenigen für die Sportler benötigten Impfdosen für einen öffentlichen Aufschrei sorgen würden, sagte der 78-Jährige, der seit 1978 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees ist, dem Nachrichtenkanal Sky News. (dpa)



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